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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einen Zug nach Ohio setzen lassen. Nelson Younger schuldete meinem Vater eine Menge Geld, und die Schuld hat er damit abgetragen, daß er mich heiratete.«
    »Mir hat man erzählt. . .« begann Kane.
    »Ich bin sicher, man hat dir erzählt, daß ich lieber wegrennen als dich heiraten würde. Zweifellos ließ mein Vater ein paar Bemerkungen fallen, daß seine Tochter nichts dagegen hatte, mit einem Stallburschen zu schlafen, aber ihn deswegen bestimmt nicht heiraten wollte. Mit dir hatte man schon immer leichtes Spiel gehabt. Dein Stolz war so leicht zu verletzen.«
    Kane schwieg eine Weile. »Und das Kind?«
    »Zachary ist inzwischen dreizehn, ein wunderbarer Junge, hübsch, stark und so stolz wie sein Vater.«
    Kane stand ganz still und blickte über das weite Areal seines Gartens hin.
    »Gehe jetzt mit mir fort, Kane«, flüsterte Pam. »Nicht um meinet-, sondern deines Sohnes willen.«
    »Meines Sohnes . . .« sagte Kane ganz leise. »Sag mir, war dieser Mann, den du geheiratet hast, gut zu meinem Sohn?«
    »Nelson war ein gutes Stück älter als ich, und es gefiel ihm, ein Kind zu haben, ob nun Zach von ihm war oder nicht. Er liebte Zach.« Sie lächelte. »Sie spielten jeden Samstagnachmittag zusammen Baseball.«
    Kane blickte auf sie zurück. »Und Zachary hält diesen Mann noch immer für seinen Vater?«
    Pam stand auf. »Zach würde lernen, dich zu lieben, wie ich es tue. Wenn du und ich ihm die Wahrheit sagten . . .«
    »Die Wahrheit ist, daß Nelson Younger Zacharys Vater gewesen ist. Ich habe nur den Samen eingepflanzt.«
    »Willst du deinen eigenen Sohn verstoßen?« fragte Pam gereizt.
    »Nein, das tue ich nicht. Du schickst den Jungen zu mir, und ich werde ihn in meinem Haus aufnehmen. Unbesehen. Du bist es, die ich zurückweise, Pam.«
    »Kane, ich will dich nicht anbetteln. Wenn du mich jetzt nicht mehr liebst, könntest du es wieder lernen.«
    Er nahm ihre beiden Hände in die seinen. »Hör mir zu. Was zwischen uns geschehen ist, liegt schon lange zurück. Ich glaube nicht, daß ich bis zu diesem Moment wußte, wie sehr ich mich verändert habe. Wenn du vor ein paar Monaten hierhergekommen wärest, würde ich mit dir zum Altar gerannt sein. Doch jetzt ist das anders. Houston . . .«
    Sie entzog ihm ihre Hände. »Du sagtest, sie liebt dich nicht. Aber liebst du sie?«
    »Ich kenne sie kaum.«
    »Weshalb dann? Warum weist du eine Frau zurück, die dich liebt? Warum drehst du deinem eigenen Sohn den Rücken zu?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt noch mal! Warum mußt du an meinem Hochzeitstag hier aufkreuzen und mich unglücklich machen? Wie kannst du mich darum bitten, eine Frau zu demütigen, die so . . . gut zu mir gewesen ist? Ich kann nicht wegrennen und sie allein vor dem Altar stehenlassen.«
    Tränen begannen über Pams Gesicht zu rinnen, während sie sich wieder auf die Bank setzte. »Auch Nelson war gut zu mir und liebte Zachary so sehr. Ich versuchte, dich zu finden und dir zu erzählen, was wirklich geschehen war. Aber du schienst wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Jahre später, als dein Name immer häufiger in den Zeitungen auftauchte, fand ich einfach nicht den Mut, dir zu schreiben - oder vielleicht konnte ich es auch nicht ertragen, Nelson wehzutun. Als er starb, wollte ich dich wiederfinden. Ich fühlte mich so schuldig, als würde ich von Nelsons Totenbett in die Arme meines Geliebten eilen; aber ich hatte schon so lange gewartet. Dann wurde Zachary krank, und als er endlich mit mir nach Chandler reisen konnte, warst du bereits verlobt. Ich sagte mir, daß es zwischen uns aus wäre; aber in der letzten Minute mußte ich dich dennoch sehen, um es dir zu sagen.«
    Er setzte sich neben sie, legte ihr den Arm um die Schultern und zog ihren Kopf nach unten. »Hör zu, Liebes, du bist immer eine Romantikerin gewesen. Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr an unsere Streitereien; aber ich habe sie nicht vergessen. Die einzige Stelle, wo wir uns vertragen haben, war der Heuboden. Zwei Drittel der Zeit waren wir wütend aufeinander. Mit der Zeit hast du all die schlechten Dinge vergessen.«
    Pam schneuzte sich in ein Spitzentaschentuch. »Ist Miss Chandler so viel besser?«
    »Wenn ich etwas tue, was ihr nicht gefällt, nimmt sie irgend etwas, das gerade erreichbar ist, und schlägt es mir auf den Kopf. Du bist immer weggerannt, hast dich versteckt und dir den Kopf zermartert, ob ich dich noch liebte.«
    »Ich bin seither erwachsener geworden.«
    »Wie konntest du das? Du hast mit einem

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