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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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der Trauung mit ihr redete«, murmelte Houston, ins Feuer blickend. Sie konnte hören, wie er sich hinter ihrem Rücken mit einem Handtuch trockenrieb, und die Versuchung war groß, sich nach ihm umzudrehen. War er tatsächlich genauso gut gebaut wie der Preisboxer, den sie für die »Teeparty« der Schwesternschaft angeheuert hatte?
    Eine rasche Bewegung — und Kane kniete vor ihr.
    Er trug nur ein Handtuch um die Hüften und sah genauso aus, wie die Griechen in der Antike ihre Götter darstellten. Die glatten, mächtigen Muskeln unter der tiefgebräunten Haut waren in der Tat noch besser als bei dem Mann, den sie zur Party bestellt hatte.
    Was Kane auch sagen wollte — es war in demselben Moment vergessen, als sie ihn ansah. Ihm stockte der Atem in der Kehle. »Du hast mich schon einmal so angeschaut«, flüsterte er. »Damals, als du den Wasserkrug auf meinem Schädel zerschmettert hast, weil ich es wagte, dich anzufassen. Hast du diesmal wieder so etwas Ähnliches vor?«
    Houston blickte ihn nur unverwandt an, während sie die Decke an ihrem Hals losließ, so daß sie ihr über die Schultern rutschte und knapp über ihren Brüsten hängen blieb. »Nein«, war alles, was ihr jetzt als Antwort einfiel.
    Das Feuer spielte warm über ihre nackte Haut hin; doch nichts ließ sich mit dem Gefühl vergleichen, das sie empfand, als er ihr die Hand an die Wange legte. Er wickelte sich die nassen Haare um die Finger, die ihr über die Schultern hinuntergefallen waren. Sein Daumen fuhr sacht über ihre Unterlippe, während er sie betrachtete.
    »Ich habe dich schon in so vielen schönen Kleidern erlebt«, sagte er, »doch nie hast du schöner ausgesehen als jetzt. Ich bin froh, daß du hierhergekommen bist. Das ist ein Ort, wo zwei Menschen sich lieben sollten.«
    Houston blickte ihm in die Augen, während seine Hand an ihrem Hals zur Schulter hinunterwanderte. Als er begann, die Decke von ihren Brüsten zu nehmen, hielt sie den Atem an und merkte, daß sie still darum betete, sie möge ihm gefallen.
    Sehr sanft, als wäre sie ein Kind, legte er einen Arm um ihre Schultern und beugte sie hinunter auf den Hüttenboden. Sie spannte sich an bei dem Gedanken: Jetzt passiert es.
    Kane teilte die Decke, so daß ihr nackter Körper gänzlich enthüllt war.
    Houston wartete auf seinen Urteilsspruch.
    »Verdammt«, sagte er leise. »Kein Wunder, daß Westfield ganz närrisch war nach euch Zwillingen. Ich habe bisher immer feststellen müssen, daß diese Bögen und Kurven unter den Kleidern der Ladies zumeist aus Baumwollwatte bestanden.«
    Houston mußte lachen. »Gefalle ich dir?«
    »Gefallen?« sagte er, während er ihr die Hand hinstreckte. »Schau dir das an. Sie zittert so stark, daß ich sie gar nicht mehr beruhigen kann.« Er legte die Hand auf die weiche Haut ihres Unterleibs. »Ist verdammt schwer für mich, noch zu warten; aber eine Lady, die bei Regen und Sturm einen Berg hinaufklettert, um die Nacht mit mir zu verbringen, verdient nur das Beste — nicht so ein rasches, hastiges Getümmel auf dem Fußboden. Du setzt dich jetzt so hin, während ich uns was zu trinken mache. Magst du Pfirsiche? Nein!« rief er, als Houston im Begriff war, sich wieder in die Decke zu wickeln. »Die kannst du auf dem Boden liegen lassen. Wenn es dir zu kalt wird, kriechst du auf meinen Schoß, und ich wärme dich.«
    In Duncan Gates’ Haus hatte sie selten Gelegenheit gehabt, sich auch mit dem Geschmack und der Wirkung von Schnäpsen vertraut zu machen. Kane schnitt eine Konservenbüchse mit Pfirsichen auf, schüttete den Saft weg, zerstampfte die Früchte zu Brei und goß eine kräftige Portion Rum dazu.
    Nachdem er umgerührt hatte, reichte er ihr die Konservenbüchse mit der Mischung. »Ich habe zwar keine Gläser; aber es wirkt.«
    Houston nahm einen kleinen Schluck. Es war ihr schon peinlich, splitternackt vor einem Mann auf dem Boden zu sitzen. Doch als sie die Büchse ausgetrunken hatte — diese Mischung schmeckte ganz anders als die Spirituosen, von denen sie hin und wieder mal eine Kostprobe nehmen durfte —, hatte sie das Gefühl, es wäre die natürlichste Sache von der Welt, keine Kleider anzuhaben.
    Kane setzte sich ihr gegenüber und betrachtete sie. »Besser?« fragte er, während er ihr eine zweite Dose mit rumgetränkten Pfirsichen reichte.
    »Viel besser.«
    Sie hatte die zweite Dose erst zur Hälfte geleert, als Kane sie ihr wieder wegnahm. »Ich will nicht, daß du dich betrinkst. Du solltest dich nur

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