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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mahlzeit zubereiten. Bist du denn mit Mrs. Murchisons Küche nicht einverstanden?«
    »Ich würde sagen, ich bin froh, daß sie im Augenblick nicht hier ist. Ich wollte nur wissen, ob du uns aus den Sachen, die du mitgebracht hast, was zu essen machen kannst.«
    Sie schob die Arme aus der Decke und legte sie ihm um den Hals. »Ich glaube, das werde ich wohl noch schaffen.
    Ich möchte, daß diese Nacht niemals endet. Ich hatte Angst, du würdest mit mir schimpfen, weil ich hierherkam, ohne von dir eingeladen zu sein. Aber ich bin froh, daß wir jetzt hier sind und nicht in Chandler. Hier ist es viel romantischer.«
    »Romantisch oder nicht — wenn wir nicht bald etwas essen, schrumpfe ich zu einem Nichts zusammen.«
    »So eine Katastrophe müssen wir verhindern«, sagte Houston rasch und rollte unter seinem Körper hervor.
    Hatte sich seine Braut da nicht eben eine kleine Obszönität erlaubt? überlegte Kane; aber das konnte doch nicht möglich sein.
    Die Decke lose um den Körper gewickelt, nahm Houston die Satteltaschen entgegen, die Kane ihr zureichte, und fing an, sie auszupacken. Er hatte sich wieder das Handtuch um die Hüften geschlungen und legte Holz im Kamin nach, während Houston darüber staunte, wie sorgfältig der Inhalt der Satteltaschen ausgewählt und verpackt worden war. Da gab es Konserven in Büchsen neben zugebundenen Porzellanschüsseln und in Mull eingewickelten Päckchen. Ein Zettel fiel aus einem dieser Päckchen heraus, als sie es auswickelte.
    Meine liebe Tochter,
    ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde in Deiner Ehe, und ich finde es vollkommen richtig, daß Du Deinem Mann in die Berge gefolgt bist. Aber wundere Dich bitte nicht, wenn Du wieder nach Chandler zurückkommst, über die Gerüchte, daß Kane Dich auf sein Pferd gehoben habe und mit Dir davongeritten sei.
    Deine Dich innig liebende Opal Chandler Gates
    Kane blickte vom Kamin zu Houston hin und sah Tränen in ihren Augen blinken, während sie das Papier in ihrem Schoß hielt. »Stimmt etwas nicht?«
    Sie reichte ihm das Billett.
    »Was soll das heißen — daß ich dich auf mein Pferd gehoben hätte und mit dir davongeritten wäre?«
    Houston begann, die Päckchen aus ihren Hüllen zu nehmen. »Es bedeutet, daß sich dein Ruf, der ritterlichste Kavalier von Chandler zu sein, inzwischen noch mehr gefestigt hat.«
    »Mein was?«
    »Es begann damit«, sagte sie, während sie ein Paket mit Wiener Hörnchen auspackte, »daß du mich bei der Gartenparty auf deinen Armen zur Kutsche getragen hast, und setzte sich mit den Cowboys fort, die den aus der Stadt jagtest, weil sie mich auf der Straße angesprochen hatten. Und darauf folgte dann das romantische Dinner, das du meinen Freundinnen gegeben hast — auf Sitzkissen und bei Kerzenlicht.«
    »Aber ich hatte doch noch keine Möbel im Salon. Und die Gartenparty mußte ich verlassen, weil ich dir das Kleid verdorben hatte und du mit deinen Unterröcken voller Salatöl und Soßen keinen Schritt mehr gehen konntest. Und sollte ich dabeistehen und Zusehen, wie du von diesen Cowboys belästigt wurdest?«
    Houston öffnete eine Konserve mit Hummersuppe. »Die Leute fragen nicht nach den Ursachen — sie schauen nur auf das Ergebnis. Und wenn wir wieder in die Stadt zurückkommen, werden dich vermutlich alle heiratsfähigen Mädchen von Chandler auf der Straße angaffen und abends im Bett den Herrgott bitten, er möge ihnen auch bald so einen Mann bescheren, der sie aus einem Haus voller Hochzeitsgäste in eine einsame Berghütte entführt.«
    Einen Moment sagte Kane nichts; doch dann grinste er und setzte sich neben sie. »Ich bin romantisch, wie?« sagte er und küßte ihren Hals. »Ich schätze, keinem ist bisher aufgefallen, daß ich meinen Ruf als Kavalier nur dieser Lady verdanke, die ich geheiratet habe. Sie hat dafür gesorgt, daß aus meinem tölpelhaften Betragen ritterliche Taten wurden. Was soll das sein — dieses graue Zeug da?«
    »Gänseleberpastete«, erwiderte Houston, nahm das kleine Messer mit dem Perlmuttgriff, das ihre Mutter dem Päckchen beigelegt hatte, bestrich ein Keks mit der Pastete und schob es ihm in den Mund.
    »Nicht schlecht. Was hast du sonst noch?«
    Sie packte ein Stück Stilton-Käse aus; eine Artischocke, die zu essen Kane für eine Zeitverschwendung hielt; Tomaten, Krabben, Medaillons aus Hühnerfleisch, Smithfield-Schinken, ein Lendensteak in Zwiebelsoße und gebratene Hähnchen.
    Als Houston die Hähnchen auspackte, lachte sie. Gebratene Hähnchen

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