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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf und bog dann links in den Korridor ein, der zu seinem Zimmer führte, das er aufgeben würde, sobald er Houston heiratete und mit ihr in das Haus zog, das er für sie gekauft hatte.
    Fast hätte er auch noch seinen Vater umgerannt; aber er blieb nicht stehen, um sich dafür zu entschuldigen.
    Reed Westfield blickte seinen Sohn an, während er sich an der Korridorwand in Sicherheit brachte, sah dessen wutentbranntes Gesicht und ging ihm nach. Leander warf wahllos ein paar Kleidungsstücke in eine Reisetasche, als Reed im Türrahmen auftauchte.
    Reed verharrte einen Moment auf der Türschwelle und studierte seinen Sohn. Äußerlich betrachtet, hatten sie wenig gemeinsam: Reed war ein untersetzter, kräftiger Typ mit einem Gesicht, das die Sensibilität einer Bulldogge ausstrahlte. Doch in ihrem Wesen fanden sich viele gemeinsame Züge. So mußte schon eine Menge Zusammenkommen, ehe einem Westfield der Kragen platzte.
    »Was ist los, Junge — ein Notfall in der Klinik?« fragte Reed, während er zusah, wie sein Sohn Kleidungsstücke in die Reisetasche auf dem Bett warf und in seiner Wut meistens das Ziel verfehlte.
    »Nein«, fauchte dieser mit zusammengepreßten Zähnen, »diese Frauen machen mich noch verrückt!«
    Reed versuchte, sein Lächeln hinter einem Hustenanfall zu verstecken. In seiner Anwaltskanzlei hatte er gelernt, sich nie anmerken zu lassen, was er über seine Klienten dachte.
    »Hast du dich mit Houston gezankt?«
    Leander drehte sich mit wutentbranntem Gesicht zu seinem Vater um: »Ich habe mich noch nie mit Houston gezankt, gestritten oder in irgendeiner Sache irgendwelche Meinungsverschiedenheiten mit ihr gehabt. Houston ist absolut perfekt — die vollkommene Frau.«
    »Ah — dann ärgerst du dich also über ihre Schwester. Jemand erzählte mir, daß sie dir heute mächtig auf den Geist gegangen sein soll. Du brauchst ja nicht mit deiner Schwägerin zusammenzuleben.«
    Lee unterbrach einen Moment das Packen. »Blair? Was hat sie denn damit zu tun! Seit ich verlobt bin, habe ich mit keiner Frau so viel Spaß gehabt wie mit ihr. Es ist Houston, die mich in den Alkoholismus treibt. Genauer gesagt, vertreibt sie mich aus dieser Stadt.«
    »Nun halte mal einen Moment die Luft an«, sagte Reed und nahm seinen Sohn bei der Hand. »Ehe du in einen Zug springst und deine Patienten dem sicheren Tod überläßt, könntest du wenigstens erst mal mit mir reden. Also setz dich hierhin und erzähl mir, was dich so in Harnisch gebracht hat.«
    Lee ließ sich in einen Sessel fallen, als wöge er eine Tonne, und es dauerte eine Weile, ehe er sich zu der Frage aufraffte: »Hast du eine Ahnung, warum ich Houston gebeten habe, mich zu heiraten? Ich muß doch einen Grund gehabt haben, sie um ihre Hand zu bitten; nur scheine ich ihn inzwischen vollkommen vergessen zu haben.«
    Reed setzte sich seinem Sohn gegenüber aufs Bett. »Laß mich mal nachdenken, Junge — ja, wenn ich mich recht entsinne, ist es nichts anderes als die pure, reine, altmodi-sche Fleischeslust gewesen. Kaum bist du von deinem letzten Studiensemester nach Hause zurückgekehrt, als du dich schon den zahllosen jungen und alten Männern angeschlossen hast, die diese überaus reizvolle Miss Houston Chandler auf Schritt und Tritt verfolgten und sie anbettelten, sie zu irgendeiner Party zu begleiten — irgendwohin, um in ihrer Nähe sein zu können. Ich glaube mich zu erinnern, wie du ihre Schönheit gepriesen und mir berichtet hast, daß jeder Mann in Chandler sie bereits gebeten habe, ihn zu heiraten. Und ich erinnere mich auch noch an den Abend, wo du ihr ebenfalls einen Antrag machtest, den sie angenommen hat. Danach bist du eine Woche lang im Haus herumgelaufen, als würdest du auf Wolken schweben.«
    Er legte eine kurze Pause ein. »Beantwortet das deine Frage? Sagt dir jetzt dein Verstand, daß deine Fleischeslust nach der lieblichen Miss Houston abgestorben ist?«
    Leander blickte seinen Vater ernst an. »Mein Verstand sagt mit, daß ihre Erscheinung und ihr Gang, die den erwachsenen Männern dieser Stadt den Schlaf raubten, nur reines Blendwerk sind. Diese Frau ist ein Eisblock. Sie ist vollkommen frigide, bar aller Gefühle. Ich kann keine Ehe mit einer Frau eingehen, die nichts für mich empfindet, und bis ans Ende meiner Tage an sie gefesselt sein.«
    »Ist das alles, was dich an ihr stört?« fragte Reed, offensichtlich erleichtert. »Gute Frauen müssen so sein. Warte nur ab, bis du mit ihr

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