Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
den seinen einschließen.
    Blair lag in der Umfriedung seiner Arme, lauschte dem Zirpen der Grillen, den hohen Pfeiflauten eines Kolibris und dem Säuseln des Windes. Sein Geruch, sein Atem, sein Herzschlag schien sie ganz auszufüllen. Wie sehr wünschte sie, daß dieser Augenblick nie enden möge.
    »Wenn wir wieder nach Hause kommen, mußt du jemand anstellen, der sich um meine Socken kümmert«, sagte er leise.
    »Deine was?« fragte sie gedankenverloren, während sie ihn festhielt, als hinge ihr Leben davon ab.
    »Um meine Hemden und meine Socken. Und ich möchte, daß meine Schuhe immer blitzen. Und du wirst auch jemanden brauchen, der das Haus putzt, die Betten macht und für uns kocht.«
    Blair schwieg eine Weile, bis sie zu begreifen anfing, was er da eigentlich sagte. Seit ihrem zehnten Lebensjahr hatte ihr ganzes Sinnen und Trachten — und Lernen — nur der Medizin gegolten. Sie hatte absolut keine Ahnung, wie man einen Haushalt führen mußte.
    Sie seufzte tief. »Glaubst du, daß jemand uns gern heiraten würde?«
    Sie spürte die Erschütterung in seiner Brust, als er leise in sich hineinlachte. »Wir können uns ja mal umhören. Ich habe da eine Lady gekannt, eine Kriminelle . . .« Er hielt inne, als Blair seine Brustwarze in den Mund nahm und zuzubeißen drohte.
    »Lee«, sagte sie, als sie den Kopf zurücklegte, um ihn anzusehen. »Ich weiß wirklich — wahrhaftig — nicht, wie man einen Haushalt zu führen hat. Meine Mutter versuchte es mir beizubringen; aber . . .«
    »Du bist lieber auf Bäume geklettert.«
    »Oder habe mich irgendwo verkrochen. Tante Flo hat es versucht; doch Onkel Henry sagte immer, dafür hätte ich später noch Zeit, und nahm mich mit in seine chirurgische Station, damit ich ihm dort bei seinen Operationen helfen sollte. Ich vermute, ich hatte wirklich keine Zeit dafür. Im nächsten Jahr wollte ich einen Kursus für angehende Hausfrauen besuchen, damit ich für den Ehestand mit Alan einigermaßen gewappnet war.«
    »Ein Kursus? In dem du gelernt hättest, wie man eine Toilette sauber hält und die Böden aufwischt?«
    »Glaubst du, es wäre so schlimm geworden?«
    »Vermutlich noch schlimmer.«
    Sie legte ihren Kopf wieder an seine Schulter. »Ich sagte dir doch, daß du mich nicht heiraten solltest. Nun siehst du, warum kein anderer mich nehmen wollte. Houston ist mir in solchen Sachen haushoch überlegen. Du hättest sie behalten sollen.«
    »Vermutlich«, sagte er feierlich. »Ich hätte mir bestimmt keine Sorgen machen müssen, daß sie sich heimlich mein Skalpell ausleiht.«
    »Ich brauche dein Skalpell nicht«, sagte sie ungehalten. »Ich habe mein eigenes.«
    »Ja; aber Houston weiß, wie man einen Haushalt führen muß. Ich bin sicher, daß die Socken ihres Mannes immer sauber und ohne Löcher sein werden.«
    Blair schob ihn von sich weg. »Wenn es das ist, wonach du verlangst, brauchst du nur zu ihr zu gehen — oder meinetwegen auch zu irgendeiner anderen Frau. Wenn du glaubst, ich werde mein Leben deiner Unterwäsche weihen, bist du falsch gewickelt.« Sie setzte sich auf und begann wütend ihre Hose anzuziehen.
    »Nicht einmal meinen Socken?« fragte er im bettelnden Ton.
    Blair blickte ihn an und sah die Lachfältchen um seine Augen. »Du!« sie fiel ihm lachend in die Arme, und er umhalste sie ungestüm. »Du hast mir noch nicht die Sache mit den Drillingen zu Ende erzählt.«
    »Welche Drillinge?«
    »Die du auf die Welt gebracht hast und über die in vier Fachzeitschriften berichtet wurde.«
    Er blickte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Drillinge auf die Welt gebracht.«
    »Aber du sagtest doch . . . oh, du Schlingel!« sagte sie und prustete wieder los.
    Er fuhr mit der Hand über ihre von der Hose bedeckten Beine und dann an ihrem nackten Rücken hinauf. »Wie wäre es, wenn wir zum Bach hinuntergingen? Wir könnten dort essen.«
    »Und über die Klinik reden«, sagte sie, während sie aufstand und das Hemd überstreifte. »Wann, glaubst du, werden die Geräte dafür eintreffen? Und du hast mir nie gesagt, was du überhaupt bestellt hast. Lee, wenn du nicht die ganze Zeit dort arbeiten möchtest, könnte ich vielleicht einer Freundin schreiben, Dr. Louise Bleeker. Sie ist sehr tüchtig, und Chandler ist eine aufstrebende Stadt. Ich bin sicher, wir werden bald einen dritten Arzt benötigen.«
    »Ich hatte eigentlich daran gedacht, Mrs. Krebbs als Hilfe in der Klinik anzustellen.«
    Blair ließ den

Weitere Kostenlose Bücher