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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ja auch einmal gehaßt, glaube ich.«
    »Nicht direkt gehaßt. . .« begann sie und lächelte dann. »Wo bist du in unserer Hochzeitsnacht gewesen?«
    »Möchtest du meine Schußnarben sehen?«
    Sie wollte ihm Vorhalten, daß er sich abermals weigerte, ihre Frage zu beantworten, preßte aber nur ihre Lippen zu einem festen Strich zusammen und schwieg.
    Er schob ihr die Fingerspitze unter das Kinn. »Die Flitterwochen sind keine Zeit für Verdruß oder schmollende Blicke. Wie wäre es, wenn ich dir von meinen Erfolgen als Geburtshelfer erzählte — von den Drillingen, die ich auf die Welt brachte?«
    Sie sagte noch immer kein Wort zu ihm.
    »Das erste war eine Steißgeburt.«
    Immer noch nichts.
    »Und sie kamen einen Monat zu früh. Sie kamen in Abständen von einer Stunde, und um sie am Leben zu erhalten, mußten wir . . .«
    »Mußtet ihr was?« sagte sie nach ein paar Sekunden des Schweigens.
    »Oh, nichts. Es war nicht sehr interessant. Es wurde nur in drei medizinischen Fachzeitschriften darüber berichtet. Oder waren es vier?« Er zuckte mit den Achseln. »Es ist nicht wichtig.«
    »Warum wurde darüber berichtet?«
    »Weil unsere Methode, sie am Leben zu erhalten . . . Aber das wird dich vermutlich nicht interessieren.« Gähnend lehnte er sich wieder gegen den Baumstamm zurück.
    Blair sprang ihn an, die Hände zu Fäusten geballt. »Sage es mir, sage es, sage es«, rief sie, während Lee lachend mit ihr über das Gras rollte. Als sie unter ihm lag, hielt er an.
    »Ich sage es dir; aber du mußt mir ein Geheimnis von dir verraten.«
    »Ich habe keine Geheimnisse«, sagte sie, ihn wütend anfunkelnd, weil sie sich an seine Weigerung erinnerte, ihre Frage zu beantworten, wo er in der Hochzeitsnacht gewesen war.
    »Oh, doch, die hast du. Wer hat denn die Schlangen in meine Pausebrotdose getan und die Grashüpfer in meine Buntstiftschachtel?«
    Sie zuckte ein paarmal mit den Lidern. »Ich bin mir zwar nicht ganz sicher; aber es könnte die gleiche Person gewesen sein, die die Karamellbonbons in deine Schuhe gesteckt, die Ärmel deiner Jacke zugenäht, Cayennepfeffer auf deine belegten Brote gestreut und . . .«
    »Bei der Gartenparty meiner Mutter!« rief er. »Ich saß da, aß die Brote und glaubte, sie wären alle so scharf gepfeffert, und ich dürfte kein Feigling sein, wenn die anderen sie auch essen. Nur hätte mich der Pfeffer fast umgebracht. Wie hast du das nur angestellt?«
    »Ich habe Jimmy Summers einen Penny gegeben, damit er seinen schmutzigen Köter von der Leine losband, sobald ich meinen Löffel fallen ließ. Der Köter rannte in den Garten, und da du immer den Samariter spielen mußtest, bist du ihm nachgelaufen, um ihn wieder einzufangen. Alle schauten dir dabei zu, und so hatte ich reichlich Gelegenheit, die belegten Brote auf deinem Teller nachzuwürzen. Ich dachte, ich würde platzen, weil ich das Lachen unterdrücken mußte. Du saßest da, in Schweiß gebadet; hast sie aber alle tapfer aufgefuttert.«
    Er schüttelte den Kopf, ein mächtiger Schatten über ihr. »Und der Kuhfladen in meinem Hut, den ich am liebsten zum Angeln aufsetzte?«
    Sie nickte.
    »Und das Konterfei von Miss Ellison auf meiner Schiefertafel?«
    Sie nickte.
    »Ist dir denn außer mir keiner auf die Schliche gekommen?«
    »Doch. Dein Vater hat mich einmal dabei ertappt. Houston erzählte mir, daß du zum Angeln gehen würdest, und so schlich ich mich hinüber zu eurem Haus, kippte die Würmer aus, die du gerade ausgegraben hattest, und tat dir dafür eine Blindschleiche in die Büchse. Leider erwischte mich dein Vater dabei.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß er dir eine Gardinenpredigt gehalten hat. Er hatte auch kein Verständnis für Ninas Streiche.«
    »Er sagte, daß aus mir niemals eine Lady würde.«
    »Und damit hatte er recht«, sagte Lee mit feierlicher Stimme und begann, sich an ihr zu reiben. »Von einer Lady kann bei dir keine Rede sein. Du bist eine Frau aus Fleisch und Blut.« Er grinste. »Mit einer Menge Fleisch an der richtigen Stelle.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Haben Sie vor, mir meine Tugend zu rauben, Sir? Oh, nicht doch, Sir, es ist das einzige, was ich noch besitze.«
    »Sie verdienen nicht einmal das, wenn ich bedenke, was Sie alles angestellt haben, junge Lady«, sagte er mit leiser, lüsterner Stimme. »Das Gericht spricht Sie schuldig, und nun erwartet Sie Ihre gerechte Strafe.«
    »Oh?« sagte sie, die Augenbrauen in die Höhe ziehend. »Muß ich Karamellbonbons in meine Schuhe

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