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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hatte das Gefühl gehabt, daß er sie nur aus Pflichtbewußtsein darum bat, mit ihm zusammen Patienten zu besuchen. Wie hätte sie wissen können, daß sie erst am nächsten Morgen wieder nach Hause kommen würde!
    Susan kam ins Zimmer, um ihr auszurichten, daß die Familie gleich nach dem Frühstück zum Gottesdienst fahren wollte und Mr. Gates erwartete, daß sie ebenfalls daran teilnahm. Blair hüpfte aus dem Bett und kleidete sich rasch an. Vielleicht würde Alan ebenfalls den Gottesdienst besuchen, und dann konnte sie ihm erklären, was sie daran gehindert hatte, die Verabredung einzuhalten.
    Alan war in der Kirche, saß drei Bänke vor ihnen und, egal was Blair tat — er wollte sich nach einem flüchtigen Blick auf sie nicht mehr umdrehen. Und was Blair noch elender machte — er saß unmittelbar neben Mr. Westfield und dessen Tochter Nina. Nach dem Gottesdienst gelang es Blair, ihn im kleinen Vorhof der Kirche ein paar Minuten allein zu sprechen.
    »Du warst also die ganze Zeit mit Westfield zusammen«, begann Alan, sobald sie unter sich waren. Seine Augen sprühten vor Zorn.
    Trotz ihrer guten Vorsätze, sich demütig zu zeigen, brauste sie nun auf. »Ich denke doch, daß du es gewesen bist, der mit einem Wettbewerb einverstanden war — nicht ich. Und mit der Vereinbarung, daß ich mich nicht weigern dürfe, Leanders Einladungen anzunehmen.«
    »Die ganze Nacht hindurch?« Es gelang ihm, auf sie hinunterzublicken, obwohl sie fast gleich groß waren.
    Blair fühlte sich in die Verteidigung gedrängt: »Wir haben gearbeitet, und dann wurden wir zu einem Verletzten gerufen und gerieten zwischen die Fronten eines Weidekrieges. Und Leander sagte . . .«
    »Erspare mir seine weisen Worte. Ich muß jetzt gehen, ich habe andere Pläne.«
    »Andere Pläne? Aber ich dachte, wir könnten vielleicht heute nachmittag . . .«
    »Ich werde dich morgen anrufen. Das heißt, wenn du glaubst, daß du dort überhaupt erreichbar bist.« Damit machte er auf den Absätzen kehrt und ließ sie stehen.
    Nina Westfield kam vorbei und sagte ihr, daß Lee heute den ganzen Tag im Krankenhaus arbeiten müsse. Blair stieg zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in die Kutsche und merkte kaum, daß Houston nicht mit ihnen heimfuhr.
    Zu Hause flatterte ihre Mutter um den Eßtisch herum, arrangierte Blumen und stellte den besten und größten silbernen Kerzenleuchter in die Mitte.
    »Erwartest du Gesellschaft?« fragte Blair zerstreut.
    »Ja, Liebes, er kommt zum Essen.«
    »Wer kommt zum Essen?«
    »Houstons Kane. Oh, Blair, er ist so ein herrlicher Mann. Ich bin mir sicher, du wirst ihn in dein Herz schließen.«
    Ein paar Minuten später ging die Tür auf, und Houston kam herein, ihren Millionär am Arm, als wäre er der Hauptpreis, den sie eben in einem Lotteriespiel gewonnen hatte. Blair hatte ihn vorher schon flüchtig in der Kirche gesehen, und sie mußte zugeben, daß er gut aussah — nicht so hübsch wie Leander oder gar Alan, doch mehr als präsentabel, wenn man auf muskulöse Männer stand.
    »Wenn Sie sich hierhersetzen wollen, Mr. Taggert, neben Houston und gegenüber von Blair«, sagte ihre Mutter.
    Einen Moment lang saßen sie alle da, blickten auf ihre Teller oder im Zimmer herum und machten den Mund nicht auf.
    »Ich hoffe, daß Sie Roastbeef mögen«, sagte Mr. Gates, als er begann, den großen Braten anzuschneiden.
    »Ich bin sicher, es schmeckt mir besser als das, was ich sonst bekomme. Das heißt, ehe mir Houston hier jemand besorgt hat, der für mich kocht.«
    »Und wen hast du als Köchin engagiert, Houston?« fragte Opal mit leicht unterkühlter Stimme, um ihre Tochter daran zu erinnern, daß sie in letzter Zeit stundenlang von zu Hause wegblieb, ohne jemandem Bescheid zu sagen.
    »Mrs. Murchison, solange die Conrads noch in Europa sind. Sir, Mr. Taggert hätte ein paar Vorschläge für eine günstige Kapitalsanlage zu machen«, sagte sie zu Mr. Gates.
    Von diesem Moment an, dachte Blair, war dieser Mann nicht mehr zu bremsen. Er war wie ein Elefant in einem Hühnerhaus. Als Mr. Gates ihn fragte, ob es sich lohnte, Eisenbahnaktien zu kaufen, brüllte Taggert, die Faust erhebend, daß man mit Eisenbahnaktien keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken könne; denn das ganze Land sei längst mit Schienen überzogen, und damit ließe sich kein anständiger Profit mehr machen — »höchstens ein paar lumpige Hundertausend.« Seine Faust fiel krachend auf den Tisch, daß die Gläser hüpften und alle zusammenzuckten.
    Im

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