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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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nichts in seinem Gesicht deutete darauf hin, dass er sie erkannt hatte. Lediglich ein kurzes Aufblitzen in seinen blauen Augen verriet ihr, dass er genau wusste, mit wem er es zu tun hatte, und sie wurde feuerrot.
»Einen Augenblick noch, ich habe gleich Zeit für Sie«, bat Justin Gray.
Grace nickte, senkte peinlich berührt den Kopf und suchte verzweifelt den Boden nach einem Loch ab, in welchem sie klammheimlich verschwinden könnte.
Justin Gray wandte sich dem Dunkelhaarigen zu, drückte ihm einen Stapel Blätter in die Hand. »Das sind alles Entwürfe, mit denen ich nichts anfangen kann, vielleicht ist ja was für dich dabei.«
»Wenn du mir noch verrätst, woher ich mir die Zeit nehmen soll, das alles durchzusehen, würde ich mich vielleicht bedanken«, erklärte Dylan Taylor trocken, ohne den Blick von Grace zu wenden. »Du weißt doch genau, dass ich momentan kaum Leute habe.«
»Ja Dylan, ich weiß, aber ich kann den Kram hier nicht gebrauchen, also nimm ihn mit oder schmeiß ihn weg, Hauptsache, ich kriege mal meinen Tisch frei.«
Achselzuckend ließ Dylan Taylor die Zettel in den Papierkorb neben dem Schreibtisch fallen. »Schon erledigt. – Wir sehen uns später bei der Besprechung«, sagte er zu Justin Gray und ging zur Tür.
»Bis gleich«, nickte der Blonde ihm zu, und wandte sich wieder an Grace, die schweigend dagestanden hatte und jetzt froh war, dass Dylan Taylor endlich den Raum verlassen würde.
Sie atmete erleichtert auf und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Justin Gray, doch im selben Moment drehte Dylan Taylor sich noch einmal um und warf ihr einen durchdringenden Blick zu.
»Na dann wünsche ich Ihnen einen angenehmen Start.«
»Danke«, murmelte Grace, ohne ihn anzusehen.
»Übrigens«, er grinste und heftete seinen Blick auf ihren Oberkörper, »Sie haben da einen Kaffeefleck.«
Entgeistert schaute sie an sich herunter, bemerkte auf ihrem weißen Oberteil eine braune Stelle genau in Höhe ihres Busens, und erneut schoss ihr das Blut in den Kopf.
Im gleichen Moment schloss sich auch schon die Tür hinter ihm, und zurück blieb eine völlig verstörte Grace, die sich wünschte, sie hätte niemals einen Fuß in die »Flamingo-Bar« gesetzt.
     

Kapitel 2
    A ls Grace am späten Nachmittag den Verlag verließ, hatte sie keine Ahnung, wie sie den Tag überstanden hatte.
Wie durch eine Nebelwand war alles an ihr vorbeigerauscht, die Erklärungen Justin Grays, die Vorstellung bei ihren Kollegen, die ersten Einblicke in die neue Arbeit.
Alles, woran sie denken konnte, war die Begegnung mit Dylan Taylor und die verhängnisvolle Nacht in der »Flamingo-Bar« vor zwei Tagen, von der sie bis zum heutigen Morgen noch gehofft hatte, sie für immer vergessen zu können.
Müde und frustriert fuhr sie mit dem Fahrstuhl nach unten, verließ das Gebäude und legte langsam die paar Schritte zu ihrem Auto zurück.
Dort hielt sie inne, und warf einen ungläubigen Blick auf das Fahrzeug, das quer hinter dem ihren stand und sie komplett blockierte.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte sie verärgert und schaute sich suchend um, ob irgendwo eine Spur des Fahrers zu entdecken war.
Weit und breit war niemand zu sehen, zumindest niemand, der die Absicht zu haben schien, den Wagen wegzufahren. Resigniert lehnte sie sich gegen ihr Auto und wartete, während ihre Wut auf den unbekannten Falschparker immer größer wurde.
Fast eine Stunde verging, ohne dass sich etwas tat, und sie überlegte gerade, ob sie das Auto stehen lassen und mit der U-Bahn nach Hause fahren sollte, als sie plötzlich Dylan Taylor aus dem Gebäude kommen sah.
Hektisch schloss sie die Fahrertür ihres Wagens auf, und hoffte, darin verschwinden zu können, bevor er sie sah, aber er hatte sie offenbar bereits entdeckt und steuerte geradewegs auf sie zu.
Verlegen drehte sie den Kopf weg, schaute demonstrativ in eine andere Richtung, doch er blieb genau vor ihr stehen und grinste sie an.
»Nur zu Ihrer Information – das ist mein Parkplatz. Aber es scheint wohl Ihre Angewohnheit zu sein, sich einfach zu nehmen, was Sie wollen«, sagte er süffisant.
Der spöttische Blick in seinen Augen verwandelte ihre Scham augenblicklich in einen solchen Zorn, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte.
»Sparen Sie sich Ihre dämlichen Bemerkungen und fahren Sie lieber Ihre Karre da weg«, fauchte sie ihn an, was zur Folge hatte, dass sein Grinsen noch eine Spur breiter wurde.
»Warum denn gleich so kratzbürstig? Am Samstag waren Sie wesentlich

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