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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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in Dylans Büro.
»Ich glaube, wir sollten uns mal unterhalten.«
     

Kapitel 33
    » S etz dich einen Moment hin«, forderte Justin Grace auf, und unwillig ließ sie sich auf einen der Stühle fallen.
»Es gibt nicht mehr viel zu sagen«, erklärte sie bedrückt, denn sie ahnte, dass er mit Sicherheit nicht über das Wetter oder die neuesten Modetrends sprechen wollte.
»Du solltest mir wenigstens einen Moment zuhören«, insistierte er, »wenn du danach immer noch der Meinung bist, dass du nicht mehr hier arbeiten willst, werde ich nicht versuchen, dich aufzuhalten.«
Abwehrend verschränkte Grace die Arme über der Brust.
»Mir ist klar, dass du auf Dylans Seite bist, immerhin bist du sein bester Freund.«
»Ja, ich bin auf seiner Seite und deswegen mische ich mich überhaupt hier ein«, sagte Justin trocken. »Ich möchte, dass er glücklich ist und so wie es aussieht, ist er das ohne dich nicht. Er liebt dich, auch wenn er es dir vielleicht noch nicht so deutlich gesagt hat.«
»Dein Versuch in allen Ehren, aber das glaube ich kaum. Wenn das wirklich so wäre, hätte er sich doch zumindest heute mal im Krankenhaus blicken lassen, aber anscheinend interessiert es ihn wohl nicht im Geringsten, wie es mir geht.«
»Du hättest ihn gestern sehen sollen, er hat sich die größten Sorgen um dich gemacht.«
Ausführlich erzählte Justin ihr, was sich am gestrigen Abend zugetragen hatte; er begann mit dem Fund von Bobs Brief auf Graces Schreibtisch und endete schließlich mit Dylans Fahrt in die Klinik.
»Und natürlich wollte er heute zu dir, um zu schauen, wie es dir geht, aber du kannst dir ja vorstellen, was hier los war nach der ganzen Sache mit Oliver.«
Grace schwieg einen Moment, dann fragte sie leise: »Und was ist mit dieser angeblichen Stiefschwester, die er bei der Verlagsfeier im Arm hatte? Und wenn er es wirklich ernst meint, warum hat er mir dann verschwiegen, dass Ethan Taylor sein Vater ist?«
»Melissa ist tatsächlich Dylans Stiefschwester, sie ist die Tochter aus der ersten Ehe von Ethan Taylors Frau und glücklich verheiratet mit einem schwerreichen Industriellen. Und dass er dir nicht erzählt hat, dass er der Sohn vom Chef ist, liegt einfach daran, dass er sicher sein wollte, dass du es nicht auf sein Geld abgesehen hast. Er hat in der Vergangenheit schon mehrere solcher Reinfälle erlebt, deswegen solltest du es ihm nicht übel nehmen, dass er dieses Mal ein bisschen vorsichtiger war.«
Als Grace keine Antwort gab, fuhr Justin fort: »Ich weiß, dass ihr keinen guten Start hattet; es war eine ziemlich ungewöhnliche Art sich kennenzulernen, auch wenn ich sie weitaus amüsanter fand als Dylan. Aber er hat sich wieder beruhigt und die Tatsache, dass er deinen Zustand an dem Abend in der Bar nicht ausgenutzt hat, dürfte ja wohl auch für ihn sprechen. – Außerdem, wenn ich dich so ansehe, glaube ich, dass du eigentlich gar nicht gehen willst, oder?«
»Nein«, gab Grace zögernd zu, »eigentlich nicht. Wo ist Dylan überhaupt?«
»Er wollte zu dir ins Krankenhaus, ihr habt euch um ein paar Minuten verpasst.«
»Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun? Zu ihm gehen und ihm um den Hals fallen?«, fragte Grace unglücklich.
Justin überlegte einen Moment, dann grinste er.
»Ich glaube, ich habe da eine Idee.«
     
    Frustriert stand Dylan vor dem leeren Zimmer in der Klinik, nachdem eine Schwester ihm mitgeteilt hatte, dass Grace bereits entlassen worden war.
»Meine Taktik, mich mit der Arbeit abzulenken, war wohl etwas zu wirksam«, dachte er, und ärgerte sich über sich selbst, dass er so die Zeit vergessen hatte.
Während er wieder nach unten und zum Ausgang ging, überlegte er, ob er einfach bei Grace zu Hause vorbeifahren sollte. Zwar nahm er an, dass es ihr so weit gut ging, sonst hätte man sie wohl noch in der Klinik behalten, doch er sehnte sich danach, sie zu sehen, mit ihr zu sprechen, sie ihn seinen Armen zu halten.
Gerade als er in seinen Wagen stieg, läutete sein Handy und nach einem kurzen Blick aufs Display nahm er den Anruf entgegen.
»Du bist es«, sagte er statt einer Begrüßung enttäuscht.
»Nicht so viel Begeisterung bitte, sonst könnte ich noch auf die Idee kommen, dass wir befreundet sind«, gab Justin ironisch zurück. »Eigentlich wollte ich nur hören, wie es Grace geht.«
»Scheinbar gut, sie wurde vorhin entlassen.«
»Scheinbar? Jetzt sag bloß, du bist tatsächlich zu spät gekommen?«
»Ja, bin ich«, knurrte Dylan gereizt, und ignorierte das kaum

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