Herz im Spiel
Averys Tonfall und Stimme nachahmte.
Zögernd ließ Rachel Bernie los und erhob sich, und dann kamen langsam stöhnend und keuchend die Männer auf die Beine. Die Ketten, an denen sie gefesselt gewesen waren, waren nur wenige Fuß lang und in Bodenhöhe in der Wand festgeschraubt. Seit ihrer Einkerkerung waren Desmond und Brewster nicht mehr in der Lage gewesen, sich vollständig aufzurichten und zu recken.
Als die Männer wieder so beweglich waren, wie es in ihrem Zustand möglich schien, nahm Marianne vorsichtig die Kerze vom Boden auf. „Kommt“, sagte sie.
„Wohin wollen Sie damit?“, fragte Bernie und beobachtete nervös die Kerze in ihren Händen.
„Ich will versuchen, die Tür aufzubrechen.“
„Wenn wir das tun, kommt Carstairs mit seiner Pistole herunter“, wandte Bernie ein.
„Wir werden leise arbeiten, und zwar mit jedem Gerät, das wir finden können. Wir sind zu viert, wir können doch gewiss etwas ausrichten“, erklärte Marianne Brewster. „Sehen Sie sich auf dem Boden nach Gegenständen um, die wir vielleicht als Werkzeuge gebrauchen können.“
Kurz darauf rief Brewster aus: „Hier!“ Aber als er sich bückte, um etwas, das nach einem Stein aussah, aufzuheben, zerkrümelte der feuchte Lehm in seinen Händen.
Rachel fand einen kleineren Stein, und Mr Desmond erspähte ein metallisches Glitzern, das sich als Nagel erwies.
Marianne hatte gehofft, auf dem Kellerboden ein ganzes Arsenal von Schätzen zu finden, die ihnen nützen könnten. Aber als sie vor der verschlossenen Tür standen, besaßen sie nur den Stein, den Nagel und ein rostiges Stück alten Metalls. Letzeres war unter dem Rand eines der Balken eingeklemmt gewesen, wo Bernie buchstäblich darüber gestolpert war. Er war durch den Nahrungsmangel so geschwächt, dass er sich schwer auf Rachel stützte und kaum in der Lage war, die Füße vom Boden zu heben. Als Marianne sich mit der Kerze umdrehte, um nach ihm zu sehen, bemerkten alle das Metall.
Erwartungsvoll stocherten und zerrten Marianne und Desmond in der Hoffnung auf ein brauchbares Werkzeug daran herum, aber als sie es endlich losbekamen, stellten sie fest, dass es nicht mehr als einen halben Zollbreit war, acht Zoll lang und nur wenige Millimeter dick.
„Dies wurde wahrscheinlich als Stopper für die Ketten der Sklaven benutzt. Man konnte die Kette durch diese Bolzen in den Wänden führen und sie an einer Seite mit einem solchen Metallteil sichern“, erklärte Desmond.
„Das Ding kommt mir nicht vor, als könnte es etwas festhalten“, meinte Rachel und untersuchte das rostige Stück. An einem Ende war es unregelmäßig abgebrochen, und der Rest war so verzogen und verrostet, dass es aussah, als könnte Bernie mit seiner geringen Kraft das Metallebenso zermalmen wie zuvor seinen Lehmbrocken.
„Nein, jetzt wohl nicht mehr“, sagte Desmond und ließ es achtlos wieder auf den Kellerboden fallen.
Marianne hob es auf, obwohl sie damit ihr Licht in Gefahr brachte. Als sowohl das Metall als auch die Kerze in Sicherheit waren, schüttelte Desmond den Kopf. „Warum sollten wir das behalten? Es ist viel zu brüchig, um damit zu arbeiten. Der Nagel ist als Werkzeug viel besser geeignet. Meine Zähne sind nützlicher als dieses Ding.“
„Unsere Lage ist nicht so, dass wir uns die Werkzeuge aussuchen können. Wir haben Rachels Stein behalten, und wir werden Bernies Metallstück nicht wegwerfen“, beharrte Marianne.
Als sie die Tür erreichten, untersuchten sie und Desmond im Licht der Kerze, die fast heruntergebrannt war und heftig flackerte, genau das Hindernis, um festzustellen, wo dessen Stärken und Schwächen lagen und was sie tun würden, sobald der Keller in völlige Dunkelheit versunken war.
Die Tür bestand nicht nur aus dicken Eichenbrettern, sondern diese wurden noch zusätzlich durch Eisenstäbe zusammengehalten. Das Türschloss war stabil und, wie sie wussten, auf der anderen Seite noch zusätzlich durch einen Riegel aus Metall gesichert.
„Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist, dass wir versuchen, von dieser Seite her die Türangeln zu lösen, um so die Tür zu öffnen. Aber mir scheint nicht, als seien diese Scharniere jemals angerührt worden, und diese Tür ist Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte alt“, meinte Desmond.
Er hielt die Kerze an die entsprechende Seite der Tür und untersuchte die dicken Metallteile. „Wir können den Nagel benutzen, um einen Teil des Rosts und des Belags abzutragen, und dann können wir den Stein als
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