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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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und schloss für einen Moment die Augen. Hoch am Himmel jubilierte eine Lerche, ein Klang, der für Anna untrennbar mit dem Sommer verbunden war. Als sie merkte, dass ein Schatten auf ihr Gesicht fiel, öffnete sie die Augen wieder und begegnete Damons Blick. Er lag auf der Seite und stützte sich auf den Ellbogen, sodass er sie mit seinem Oberkörper vor der Sonne abschirmte.
    „Ich passe nur auf, dass Sie keinen Sonnenbrand bekommen“, beteuerte er unschuldig, als er ihr verärgertes Stirnrunzeln bemerkte.
    Eine rebellische Locke war ihm in die Stirn gefallen, was ihn so jungenhaft aussehen ließ, dass Anna auf einmal das unwiderstehliche Bedürfnis verspürte, ihm mit den Fingern durch das glänzende schwarze Haar zu fahren. Sofort verdrängte sie die unerwünschte Regung. „Treiben Sie eigentlich auch Sport?“, fragte sie ihn, um ihre plötzliche Verlegenheit zu überspielen.
    „Leider komme ich kaum noch dazu. Ich spiele ab und zu Squash, und wenn ich Gelegenheit dazu habe, schwimme ich sehr gern. Aber früher habe ich geboxt. Ich war sogar drei Jahre hintereinander griechischer Jugendmeister“, fügte er mit bescheidenem Stolz hinzu.
    Anna verzog das Gesicht. „Ich mag Boxen nicht. Es ist mir viel zu aggressiv.“
    „Die meisten Menschen, die sich nicht damit beschäftigt haben, haben dieses Vorurteil. Dabei geht es beim Boxen vor allem um Konzentration und Reaktionsschnelligkeit und nicht um brutale Kraft.“ Damon lachte kurz auf. „Außerdem ist es für junge Männer eine hervorragende Methode, um überschüssiges Testosteron loszuwerden.“
    Vermutlich musste er es in rauen Mengen abbauen, ging es Anna durch den Kopf, doch sie hütete sich, es laut auszusprechen. „Ich kann mir vorstellen, dass Sie als Jugendlicher Ihre Eltern zur Verzweiflung getrieben haben“, bemerkte sie nur.
    „Allerdings“, stimmte Damon ihr unbekümmert zu. „Aber mein Vater hat mich ganz gut in den Griff bekommen, indem er mich jahrelang auf seinen Baustellen arbeiten ließ. Er war der Ansicht, dass ich mir meinen Chefsessel in der Firma erst verdienen müsse.“
    „Dann ist er doch jetzt sicher sehr stolz auf Sie.“ Vor Kurzem hatte Anna im Wirtschaftsteil der New York Times gelesen, dass Kouvaris Construction unter Damons Leitung zu einem der erfolgreichsten Bauunternehmen Europas aufgestiegen war. „Leben Ihre Eltern auch in Athen?“
    Ein Anflug von Traurigkeit huschte über Damons Züge. „Mein Vater ist vor zehn Jahren gestorben und ein knappes Jahr später auch meine Mutter. Sie ist eines Abends eingeschlafen und einfach nicht mehr aufgewacht. Die Ärzte konnten es sich nicht erklären, aber ich bin davon überzeugt, dass sie an gebrochenem Herzen gestorben ist. Sie hat meinen Vater über alles geliebt, und ohne ihn hatte das Leben keinen Sinn mehr für sie.“
    „Das tut mir sehr leid.“ Von einer plötzlichen Unruhe getrieben, setzte Anna sich wieder auf. Damons Eltern schienen eine glückliche Ehe geführt zu haben, aber sie selbst hatte in erster Linie den Schaden mitbekommen, den so starke Gefühle anrichten konnten. Auch für ihre Mutter war deren erster Mann der Nabel der Welt gewesen, und seine Seitensprünge hätten sie fast zerstört. Nein, sie würde niemals einem Mann so viel Macht über sich einräumen, dass er zum Sinn ihres Lebens wurde.
    „Haben Sie auch Geschwister?“, erkundigte sie sich, um das Gespräch in unverfänglichere Bahnen zu lenken.
    „Ja, eine Schwester, Catalina.“ Damon rollte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Wir teilen uns eine Villa etwas außerhalb von Athen. Inzwischen ist sie verheiratet und hat ihre eigene Familie, aber zum Glück ist das Haus sehr groß und in zwei getrennte Einheiten aufgeteilt. Wir treffen uns regelmäßig zu den Mahlzeiten im gemeinsamen Patio, aber ich schätze es doch sehr, meinen eigenen Bereich zu haben.“
    Er schien noch etwas hinzufügen zu wollen, aber dann überlegte er es sich anders. Stattdessen streckte er die Hand aus und berührte Annas langen hellblonden Zopf. Dabei rutschte sein Shirt ein Stück hoch und entblößte seinen flachen, durchtrainierten Bauch. „Jetzt sind Sie an der Reihe“, forderte er sie träge auf. „Ihrer Haarfarbe und Ihrem Namen entnehme ich, dass Sie aus Skandinavien stammen.“
    Energisch riss Anna den Blick von dem schmalen Streifen dunklen gekräuselten Haars los, der provozierend unter dem Bund seiner Laufshorts verschwand. „Nein.“ Sie räusperte sich, um ihre

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