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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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    „Jetzt brauche ich unbedingt einen Drink!“, verkündete eins der Models, als Anna sich ihren Weg durch das Chaos auf der Hinterbühne bahnte. „Bleibst du auch noch zur Party?“
    Es gab nichts, wonach Anna der Sinn weniger stand, aber ihr Erscheinen wurde erwartet, und die Veranstaltung diente immerhin einem guten Zweck. Also griff sie ein weiteres Mal auf ihre Professionalität zurück und schloss sich wenig später mit einem strahlenden Lächeln der Schar der Gäste an.
    Sie entdeckte Damon in dem Moment, als sie den Festsaal betrat.
    Irgendwo hatte sie einmal gelesen, dass Reichtum und Macht wie ein Aphrodisiakum wirkten. Bei Damon kamen noch sein faszinierendes Aussehen und seine unwiderstehlich erotische Ausstrahlung hinzu, sodass das offenkundige Interesse, das er bei den weiblichen Gästen erweckte, keine große Überraschung für Anna war.
    Eine von ihnen schien es ja besonders darauf anzulegen, ihr Revier abzustecken. Luisa Mendoza – eine exotische Schönheit mit schwarz gelockter Haarmähne und golden schimmerndem Teint – galt in Modelkreisen als männerverschlingende Sirene. Während Anna beobachtete, wie sie Damon vertraulich etwas zuflüsterte und ihm dabei besitz-ergreifend die Hand auf den Arm legte, verspürte sie einen heftigen Stich der Eifersucht.
    Verärgert über ihre Reaktion, wollte sie sich gerade abwenden, als Damon sie ebenfalls entdeckte. Sekundenlang hielt er ihren Blick fest, dann nickte er unmerklich und wandte sich wieder der schönen Luisa zu.
    Deutlicher hätte er sein Desinteresse kaum zeigen können. Heiße Tränen brannten in Annas Augen, und nur ihr Stolz gab ihr die Kraft, sie herunterzuschlucken und eine einigermaßen würdevolle Haltung zu bewahren. Am liebsten hätte sie auf der Stelle die Party verlassen, doch es war Teil ihres Jobs, sich mit den Gästen zu unterhalten. Also riss sie sich zusammen und mischte sich unter die Menge.
    Die folgenden zwei Stunden vergingen qualvoll langsam, aber wenigstens gelang es Anna, ein Zusammentreffen mit Damon zu vermeiden. Als sie endlich aus dem Festsaal des eleganten Art Deco Hotels schlüpfte und eilig durchs Foyer auf den Ausgang zustrebte, ertönte hinter ihr eine vertraute Stimme.
    „Läufst du wieder einmal vor mir davon, Anna?“
    Erschrocken wirbelte sie herum und sah Damon lässig auf sie zuschlendern. In dem anthrazitfarbenen Anzug, zu dem er ein graues Hemd und eine burgunderrote Krawatte trug, sah er einfach atemberaubend aus.
    Als er dicht vor ihr stehen blieb, schluckte sie hart. „Mein Job ist erledigt“, informierte sie ihn abweisend. „Es gibt also keinen Grund für mich, noch länger zu bleiben. Allerdings frage ich mich, was dich hierher geführt hat, Damon. Interessierst du dich plötzlich für Mode?“
    „Du weißt genau, warum ich hier bin, Anna mou.“ Seine Stimme klang samtweich, doch das gefährliche Glitzern in seinen Augen verriet, dass hinter der charmanten, weltmännischen Fassade ein Vulkan brodelte, der jederzeit ausbrechen konnte. „Wieso hast du mich in London wie einen dummen Schuljungen sitzen lassen?“
    In dem kurzen Schweigen, das darauf folgte, schien die Luft zwischen ihnen förmlich zu knistern.
    „Bist du quer über den Atlantik geflogen, um mich das nach mehr als zwei Wochen zu fragen?“, erkundigte Anna sich schließlich. Sie wunderte sich selbst, wie kühl und unbe teiligt ihre Stimme klang.
    „Ich bin nach Griechenland zurückgekehrt, um dich ein für alle Mal zu vergessen“, gab Damon offen zu.
    „Mit Erfolg, wie ich vorhin bemerkt habe.“
    „Leider ist es mir nicht gelungen“, fuhr er unbeirrt fort. „Und was deine Anspielung auf Ms. Mendoza betrifft, kann ich dir versichern, dass ich weder an ihr noch an einer anderen Frau interessiert bin. Ich habe die ganze Zeit über nur an dich denken müssen, Anna. Und ich glaube, dass es dir genauso gegangen ist.“
    Damit Damon nicht merkte, wie sehr seine Worte sie aus der Fassung brachten, warf Anna mit einer arroganten Kopfbewegung ihr glänzendes Haar zurück. „Wie kommst du auf die absurde Idee, dass ich mich in den letzten zwei Wochen nach dir verzehrt hätte?“
    „Darum …“
    Ehe Anna reagieren konnte, zog Damon sie an sich und verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Als er dabei seine Hüften gegen ihre presste, spürte sie, wie erregt er war, und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie sich ihrer weiblichen Macht bewusst.
    Eigentlich hätte sie angesichts dieses schockierenden Angriffs

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