Herz in Gefahr? (German Edition)
Dinner.“
Harriet zog die Augenbrauen hoch. „Hattest du etwas anderes erwartet?“
„Ein Freund aus dem Klub hat mir erzählt, dass er bei der Hochzeit seiner Tochter neben dem Empfang später für die jungen Gäste auch noch einen Imbisswagen mit Fish and Chips und einen Burgerstand organisieren musste.“ Befremdet verzog Aubrey das Gesicht. „Aber Crawford scheint zivilisierter zu sein.“
Schweigend beobachteten sie den Aufbau einer mobilen Küche. Die sanitären Anlagen, die James erwähnt hatte, wurden diskret hinter einer Baumreihe am anderen Ende des Rasens platziert. Nervös wurde Harriet erst, als ein vertrauter Sportwagen ganz in der Nähe parkte und James und Lily ausstiegen. Lily lief gleich freudestrahlend auf sie zu.
„Es macht Ihnen doch nichts aus, dass wir mitgekommen sind, oder? Guten Morgen, ich bin Lily Graveney.“ Sie reichte Aubrey die Hand. „Sie müssen Mr Wilde sein, Harriets Vater. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Aubrey lächelte charmant und nahm ihre Hand. „Ich bin entzückt. Und wer ist diese reizende junge Dame?“, fragte er, als auch Claudia sich zu ihnen gesellte.
„Ich bin Lilys Schwester.“
„Herzlich willkommen. Schön, sie zu sehen, Crawford“, fügte er hinzu, als auch James sich näherte.
„Guten Morgen, Sir. Bitte entschuldigen Sie diese frühe Störung, aber ich wollte mich persönlich davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist, und die Mädchen wollten unbedingt mit.“ Er wandte sich Harriet zu. „Guten Morgen. Tut mir leid, schon so früh zu stören.“
„Kein Problem, Harriet steht sowieso mit den Hühnern auf“, erklärte Aubrey jovial.
„Sogar am Sonnabend?“, fragte Claudia ungläubig.
Harriet schüttelte den Kopf. „Nein, normalerweise lass ich es am Wochenende etwas geruhsamer angehen.“
„Und ich bin schuld, dass daraus heute nichts geworden ist.“ Zerknirscht lächelte James ihr zu.
„Sie kann sich ja heute Nachmittag noch mal hinlegen“, meinte Aubrey ungerührt. „So, nun muss ich mich aber entschuldigen. Ich werde im Klub erwartet.“
„Dann sehen wir uns heute Abend, Sir.“ James wandte sich erneut Harriet zu. „Wollen wir uns jetzt alle gemeinsam das Zelt ansehen?“
„Ich warte, bis es heute Abend festlich erleuchtet ist.“
„Auch gut.“ Er musterte sie kühl. „Dann kommt, Mädchen!“
Besitzergreifend hakte Claudia sich bei ihm ein. Lily blieb zurück und bewunderte das Herrenhaus. „Sie haben ein wunderschönes Zuhause, Harriet. Wir sehen uns dann später.“
Harriet ging ins Haus und schloss sorgfältig hinter sich ab. Plötzlich hatte sie Lust, in die Stadt zu fahren, um dem Trubel auf dem Landsitz zu entgehen. Andererseits musste sie sich wohl daran gewöhnen, wenn River House demnächst öfter für Veranstaltungen gebucht wurde. Mir soll es recht sein, dachte sie, solange genug Geld für den Erhalt ihres Elternhauses hereinkam.
Als sie später von ihrem Stadtbummel zurückkehrte, drang Klaviermusik aus dem Festzelt. Gemächlich schlenderte Harriet hinüber zur Terrasse, wo inzwischen eine Bar aufgebaut worden war. Hier sollten die Gäste ihren Aperitif nehmen. Lichterketten zierten die Bäume, und eine Atmosphäre freudiger Erwartung hatte sich über den Landsitz gelegt. Harriet ließ sich gern davon anstecken. Wenn sie heute Abend schon die Party besuchte, konnte sie sich doch auch amüsieren, oder? Sie wollte sich gerade in ihr eigenes Haus zurückziehen, um sich umzuziehen, als ihr Vater auf sie zu eilte.
„Gut, dass du da bist, Harriet. Soll ich heute Abend einen Smoking tragen?“
„Nein, das Fest wird ja für James Crawfords Belegschaft veranstaltet, Vater. Ein normaler Anzug reicht völlig.“ Seine unzähligen Anzüge waren alle teuer und elegant genug.
„Du hast recht. Kommst du im Abendkleid?“
„Nein, Vater. Keine Sorge, ich werde dich nicht blamieren.“
Aubrey presste die Lippen zusammen. „Das weiß ich, Kind.“
„Übrigens ist Miriam gestern Abend bei mir aufgetaucht“, erzählte Harriet. „Sie war wütend, als sie das Festzelt bemerkt hat. Sie dachte, du feierst eine Party und hättest sie nicht eingeladen.“
Er schnaubte verächtlich. „Als würde ich mich das trauen. Was hat sie denn gesagt, als du ihr erklärt hast, was hier gefeiert wird?“
„Eine ganze Menge. Du kennst ja Miriam.“
„Ja, leider.“
„Ich werde mich dann mal langsam zurechtmachen. Lange warst du heute ja nicht auf dem Golfplatz, Vater.“
Verlegen errötete Aubrey. „Ich habe
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