Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
Vom Netzwerk:
heute nicht gespielt, sondern war nur zum Mittagessen aus.“
    Harriet wunderte sich über die Reaktion ihres Vaters. Er ging doch oft zum Mittagessen in den Golfklub. Wieso die plötzliche Verlegenheit?
    Harriet war fast fertig, als Gesprächsfetzen und Gelächter der eintreffenden Gäste sowie Klaviermusik durch das offene Schlafzimmerfenster drangen. Sie zog den Reißverschluss ihres neuen Kleides hoch, befestigte die Perlen-Diamant-Ohrhänger, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte und schlüpfte in die sündhaft teuren hellbeigefarbenen High Heels, die sie vorhin in einer exklusiven Boutique in der Einkaufspassage bei der Markthalle erstanden hatte. Zufrieden mit ihrem Spiegelbild – in den hochhackigen Pumps wirkten ihre Beine deutlich länger – schloss sie das Fenster und ging hinunter, um ihrem Vater die Tür zu öffnen. In einem seiner geliebten dunklen Anzüge machte er eine tadellose Figur. Bei Harriets Anblick bekam er feuchte Augen.
    „Du siehst heute Abend deiner Mutter zum Verwechseln ähnlich, Harriet. Bildschön bist du in dem Kleid.“
    „Julia hat es mir zum Geburtstag geschenkt.“
    Erstaunt zog Aubrey die Augenbrauen hoch. „Das ist ja nett von ihr. Aber du hast doch noch gar nicht Geburtstag.“
    „Stimmt.“
    „Na ja“, erwiderte er etwas ratlos. „Dann wollen wir uns mal unters Volk mischen. Ich schlage vor, wir gehen durch die Hintertür ins Haus und verlassen es dann durchs Portal. Das ist der perfekte Auftritt.“
    Und jeder wusste sofort, wer der Hausherr war. Mir soll es recht sein, dachte Harriet. Gute PR konnten sie immer gebrauchen. „Zuletzt haben wir bei Sophies Hochzeitsfeier Champagner auf der Terrasse getrunken“, bemerkte Harriet.
    Abrupt blieb ihr Vater mitten in der Eingangshalle stehen. „Weiß Sophie, was heute Abend hier los ist?“
    „Keine Ahnung. Julia wollte sie auf dem Laufenden halten.“
    „Sie wäre längst hier, wenn sie von der Party wüsste“, meinte Aubrey trocken, öffnete die Tür und ließ Harriet höflich den Vortritt. Ein Blitzlichtgewitter ging sofort auf sie nieder.
    „Du meine Güte! Damit hatte ich nicht gerechnet“, wisperte Harriet, als sie Seite an Seite das Haus verließen.
    „Ich habe doch gesagt, du bist bildhübsch“, gab ihr Vater ungewöhnlich schlagfertig zurück.
    Die Fotografen gingen erneut in Stellung, als James den Hausherrn und seine Tochter begrüßte. Sein bewundernder Blick ließ Harriets Herz sofort schneller schlagen. „Sie sind wunderschön, Miss Wilde. Guten Abend, Sir. Ich würde Ihnen gern meine Schwester und ihre Familie vorstellen.“
    Die Graveneys ließen sich den Champagner schmecken. Ein junger Mann hielt Lilys Hand.
    „Mr Wilde, das ist meine Schwester Moira Graveney, ihr Mann Marcus, und seine Stiefschwestern haben Sie ja bereits kennengelernt. Und das ist Dominic Hall, Lilys Freund.“
    Die in ein elegantes dunkelblaues Seidenkleid gehüllte Moira gratulierte Aubrey Wilde zu seinem wunderschönen Anwesen. „Wie nett von Ihnen, es James für seine Party zur Verfügung zu stellen.“
    „Es ist mir ein Vergnügen.“
    „Sie sehen hinreißend aus, Harriet, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.“ Lächelnd schüttelte Marcus ihr die Hand.
    „Vielen Dank.“ Sie strahlte und wandte sich den beiden Mädchen zu. „Das Kompliment kann ich nur weitergeben.“
    Lachend drehte Lily eine Pirouette in ihrem rosa Chiffonkleid. „Sie stellen uns alle in den Schatten, Harriet.“
    Claudia zuckte lässig die Schultern. „Wir wollten auf der sicheren Seite sein.“
    Aha! Mörderisch hohe High Heels zu einem schwarzen trägerlosen Mini-Minikleid – Harriet kam die Aufmachung eher gefährlich vor.
    James sorgte dafür, dass Vater und Tochter etwas zu trinken bekamen, und entschuldigte sich, um mit seinen Mitarbeitern zu plaudern.
    Harriet beobachtete ihn unauffällig. Mit seiner lockeren Art gelang es ihm, die Leute zu entspannen. Es war offensichtlich, dass sie sich in seiner Gesellschaft wohlfühlten.
    Moira kam auf sie zu. „Bei solchen Gelegenheiten sorgt James immer dafür, dass sich alle amüsieren.“
    „Gibt er oft Partys?“
    „Zweimal im Jahr. Diese hier ist eine Ausnahme.“
    Das kann man wohl sagen, dachte Harriet. Ein ahnungsvoller Schauer rieselte ihr über den Rücken, als sie den hochgewachsenen Mann beobachtete. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn je wiederzusehen. Schon gar nicht als Gastgeber einer Party auf dem Landsitz ihrer Familie. „Wer ist der junge Mann in James’

Weitere Kostenlose Bücher