Herz in Gefahr? (German Edition)
weit der Computerfritze, der nicht gut genug war für Miss Harriet Wilde vom Landsitz River House, es gebracht hat.“
„Das habe ich niemals gedacht!“, erklärte Harriet entschieden.
„Aber dein Vater hat es so gesehen.“
Sie biss sich auf die Lippe. „Ja, leider. Aber nur, weil er dich nicht kannte.“
„Das lag aber nicht an mir, Harriet.“
„Ich weiß.“ Sie wandte den Blick ab. „Ich wollte dich ganz für mich allein haben und unser Glück ungestört genießen.“
„Damit war es vorbei, als du deinem Vater gesagt hast, mit mir zusammenziehen zu wollen.“
„Ja. Vater hat es verhindert.“
„Er wird dich wohl kaum bei Wasser und Brot eingesperrt haben.“ James lächelte boshaft. „Wenn du wirklich gewollt hättest, wärst du von hier weggezogen. Oder warst du finanziell auf ihn angewiesen?“
Harriet war versucht, die Frage zu bejahen, entschied sich jedoch sofort dagegen. „Nein, meine Mutter hatte einen Ausbildungsfonds für mich angelegt, auf den ich zurückgreifen konnte.“
Seine Miene verfinsterte sich. „Dann verstehe ich nicht, wieso du nicht mit mir zusammengezogen bist. Hattest du Angst, ich wollte an dein Geld?“
„Nein. Bist du hergekommen, um erneut über die Vergangenheit zu reden?“, fragte sie müde.
„Nein, du wirst es nicht glauben, aber ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Völlig unnötig, wie sich herausgestellt hat. Und morgen lässt du dich von deiner Schwester einspannen. Wie alt ist ihre Tochter?“
„Drei.“
„Lässt du oft alles stehen und liegen, um dich um sie zu kümmern?“
„Nur wenn es wirklich nicht anders geht. Allerdings übertreibt Sophie meistens maßlos. Hinterher ärgere ich mich, dass ich mal wieder auf sie hereingefallen bin.“
„Besonders gut scheint ihr euch ja nicht zu verstehen.“
„Sie ist eifersüchtig, weil ich bei Vater wohne.“
Verblüfft runzelte James die Stirn. „Und trotzdem ruft sie bei dir an, wenn sie Hilfe braucht.“
„Ich kann innerhalb einer Stunde bei ihr sein. Julia dagegen wohnt in London.“ Harriet lächelte amüsiert. „Außerdem würde sie bei Julia auf Granit stoßen. Sie ist nicht gerade der Typ zum Babysitten.“
„Im Gegensatz zu dir.“
„Ja. Es macht mir Spaß, Annabel um mich zu haben.“
„Übrigens gibt es noch einen anderen Grund, warum ich dich in deinem Elfenbeinturm störe, in dem du dich versteckst.“
„Ich verstecke mich nicht.“
„Aber wenn ein Mann mit dir schlafen will, dann bestehst du darauf, zu ihm zu gehen.“
„Kann schon sein. Wo wohnst du eigentlich jetzt, James?“
„Ich habe vor zwei Jahren ein Haus in der Nähe von Cheltenham gekauft, das ich nach und nach restauriere. Es steht unter Denkmalschutz.“ James sah sie forschend an. „Sag mal, weiß dein Vater inzwischen Bescheid?“
„Allerdings. Mr Lassiter konnte es offenbar kaum erwarten, ihn aufzuklären.“ Harriet trank ihr Glas aus. „Vater war so außer sich vor Wut, dass ich schon Angst hatte, er würde einen Schlaganfall erleiden. Irgendwann hat er sich dann wieder beruhigt. Weißt du, was wirklich witzig ist? Er findet dich und deine Familie richtig sympathisch. Ich glaube, das hat ihn am meisten geärgert.“
James lächelte mitleidig. „Du hast es wirklich nicht leicht, Harriet. Und morgen musst du auch noch zu deiner Schwester, statt zu Moira zum Mittagessen zu kommen.“
„Ja, aber wenn ich mit meiner Nichte Fischstäbchen und gebackene Bohnen esse, werde ich an euch denken.“
„Nur dann?“ Er schaute ihr tief in die Augen.
„Nein, an dich denke ich natürlich auch jedes Mal, wenn ich den Dachdeckern einen neuen Scheck ausstelle“, konterte sie humorvoll.
„Ich habe das Gerüst gesehen. Wann sind sie fertig?“
„Nächste Woche. Daran führt kein Weg vorbei, denn Julia hat bereits einen Termin gebucht – Aufnahmen für ihre Modezeitschrift. Und eine Produktionsfirma will hier für eine neue Serie filmen.“ Harriet lächelte fröhlich. „Dein Rachefeldzug gegen uns ist also gründlich schiefgegangen. Stattdessen hast du River House neues Leben eingehaucht.“
James stellte sein Glas ab und zog Harriet an sich. „Kreisen eigentlich alle deine Gedanken um dieses verflixte Haus, Harriet?“ Er küsste sie so hart und umklammerte sie so fest, als wollte er sie bestrafen. Wütend biss sie ihn auf die Zunge. Fluchend ließ James sie los, und Harriet eilte in die Küche, um ihren Mund abzuwischen, bevor sie James ein Blatt Küchenrolle reichte.
„Du blutest.“
Er
Weitere Kostenlose Bücher