Herz in Gefahr? (German Edition)
PR-Events, Markteinführungen und Fotostrecken zur Verfügung stellen“, schlug Charlotte vor. „So würdest du dir regelmäßige Einnahmen sichern.“
„Julia hat auch schon eine Idee für Modeaufnahmen.“
„Prima, dann gib ihr bitte meine Nummer, damit ich Näheres mit ihr besprechen kann.“ Charlotte lächelte vergnügt. „Was hat sie eigentlich zu der Party am Sonnabend gesagt?“
„Sie war dafür.“
„Und hast du dich gut amüsiert?“
„Ja, sehr sogar. Eigentlich wollte ich nur kurz nach dem Rechten sehen, aber das Fest war perfekt organisiert. Ich bin fast bis zum Schluss geblieben“, verriet Harriet, fast ein wenig verlegen.
Inzwischen verlief Harriets Leben wieder ruhiger. Ihr Vater ging ihr aus dem Weg, James hatte ihr zweimal auf den Anrufbeantworter gesprochen, sich aber nicht wieder gemeldet, als sie nicht reagiert hatte. Am Wochenende besuchte sie mit Nick Corbett ein Konzert im Rathaus und musste immer wieder Fragen zum Firmenfest von James Crawford beantworten.
„Zuerst habe ich dich auf dem Zeitungsfoto gar nicht erkannt, Harriet.“ Nick schien sie plötzlich mit anderen Augen zu betrachten.
„Wenn ich will, kann ich schon ganz gut aussehen.“ Sie lächelte bescheiden.
Beim Verlassen des Rathauses entdeckte sie Moira in der Menge. „Hallo Moira! Hat dir das Konzert gefallen? Du erinnerst dich doch an Nick Corbett?“
„Natürlich, wir haben uns im King’s Head kennengelernt. Guten Abend, Mr Corbett. Wie schön, dich zu sehen, Harriet. Ich fand das Konzert super. Ich liebe Mozart. Im Gegensatz zu Marcus. Deshalb bin ich allein hier.“
„Wie geht es Claudia?“
„Besser. Aber sie langweilt sich ganz schrecklich.“
„Sie hat sich bei dem Fest den Knöchel gebrochen“, erklärte Harriet ihrem Begleiter.
„So ein Pech!“ Mitleidig verzog er das Gesicht. „Wenn die Damen mich bitte kurz entschuldigen würden. Ein Freund winkt mich gerade zu sich.“
„Gut, dass wir uns hier getroffen haben, Harriet. Ich hätte morgen sowieso angerufen, um dich am kommenden Sonntag zum Mittagessen einzuladen. Kommst du?“
„Gern, Moira. Vielen Dank.“
„So gegen zwölf, dachte ich. Wenn das Wetter mitspielt, können wir im Garten sitzen. Ach, da ist ja mein Chauffeur“, fügte sie hinzu und winkte James heran.
Harriet sah ihm entgegen, ein freudiges Lächeln unterdrückend.
„Du bist aber pünktlich, James“, befand seine Schwester.
„Ich kann doch meine Schwester nicht warten lassen. Außerdem hat Marcus mich alle fünf Minuten ermahnt, mich ja rechtzeitig auf den Weg zu machen.“ Er wandte sich Harriet zu. „Wie geht es dir?“
„Wunderbar. Wie immer, wenn ich Mozart gehört habe. Du erinnerst dich an Nick Corbett?“, fragte sie, als der Banker sich wieder zu ihnen gesellte.
„Sicher.“ James nickte kühl. „Sind Sie auch Mozartfan?“
„Nein.“ Lächelnd schüttelte Nick den Kopf. „Ich habe die Karten besorgt, um Harriet eine Freude zu machen.“
„Wir müssen los.“ Moira beugte sich vor und gab Harriet einen Kuss auf die Wange. „Bis Sonntag. Nicht vergessen!“
„Ich freue mich schon.“
James hakte Moira unter und nickte ihnen kurz zum Abschied zu.
Nick und Harriet folgten ihnen. „Erstaunlich, wie oft man ihn hier sieht“, meinte Nick.
„Seine Schwester ist vor Kurzem in diese Gegend gezogen. James hängt sehr an ihr“, erklärte Harriet.
„Hängt er auch an dir?“, fragte Nick misstrauisch.
„Ganz sicher nicht!“
„Gut zu wissen. Kommst du noch auf einen Drink mit ins King’s Head?“
Harriet war einverstanden. Angeregt unterhielten sie sich in der Bar, dann machte Harriet sich auf die Heimfahrt. Zuhause fand sie eine weitere Nachricht von James auf dem Anrufbeantworter.
„Schade, jetzt hatte ich schon dreimal Pech. Ich versuche es später noch mal. Oder du könntest dich bei mir melden. Bis dann.“
Darauf kann er lange warten, dachte Harriet. Nicht dass er auf die Idee käme, sie wollte wieder etwas mit ihm anfangen!
6. KAPITEL
Am Sonnabend darauf war Harriet gerade beim wöchentlichen Hausputz, den sie normalerweise immer sonntags erledigte, als Sophie anrief – was eher selten der Fall war.
„Hallo Harriet. Gut, dass du da bist! Kannst du mir einen großen Gefallen tun? Bitte, bitte!“
„Beruhige dich erst mal! Ist was mit Annabel?“
„Ja, nein, ich meine …“
„Jetzt atme mal ganz tief durch, Sophie, und dann erzählst du mir, was los ist!“
„Gervase hat Pilar gerade zum Flughafen gebracht, sie
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