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Herz in Gefahr

Herz in Gefahr

Titel: Herz in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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sanft. “Warum habe ich nicht selbst daran gedacht?”
    “Wirst du es also tun?” Ihre Worte waren kaum zu hören. Er war ihr viel zu nahe gekommen, und sie entdeckte zu ihrem Entsetzen, dass sie zitterte. Wie gut erinnerte sie sich noch an die liebevolle Berührung seiner Hände und an die Art, wie der Puls heftig an seinem Hals pochte. Sie schwankte leicht, und er legte ihr einen Arm um die Taille.
    “Judith?” Was immer er ihr hatte sagen wollen, ging verloren, denn im gleichen Moment wurde die Tür aufgestoßen und Elizabeth eilte herein.
    Sie ließ sich keine Überraschung darüber anmerken, dass sie Judith in Dans Armen vorfand. “Da bist du ja, meine Liebe!”, rief sie. “Welch unerwartetes Vergnügen. Wir hatten nicht zu hoffen gewagt, dass du schon so bald entfliehen könntest.”
    Judith errötete verlegen, aber Elizabeth schien ihre Verwirrung nicht aufzufallen. “Willst du uns nicht im Salon Gesellschaft leisten?”, fragte sie lächelnd. “Wir sind gerade von einer Fahrt im Park zurück. Prudence ist heute nicht so müde. Sie wird froh sein, dich zu sehen.”
    Dan und Judith folgten ihr schweigend. Doch als Judith Prudence und die übrigen begrüßte, vergaß sie ihre innere Erregung. Zu ihrer Freude sah Prudence wirklich viel besser aus.
    “Ich befolge die Anweisungen des Arztes”, sagte sie trocken. “Sebastian und Dr. Wilton behandeln mich wie ein rohes Ei. Aber was dich angeht, meine Liebe, finde ich, du brauchst keinerlei ärztliche Hilfe. Wie gut dir dieser Blauton steht!”
    Judith errötete bei ihrem Kompliment, und ihr wurde sogar noch heißer, als sie Dans Blick auf sich spürte. Er schien vollkommen mit Prudence übereinzustimmen.
    Elizabeth unterbrach die kurze Stille, die folgte, und zog heftig an der Klingelschnur.
    “Judith, du gehst nicht fort ohne einen Besuch von deinem Patenkind. Kate hat ein Gedicht auswendig gelernt …”
    Peregrine stöhnte scheinbar entsetzt auf. “Nicht schon wieder, Elizabeth. Nein, wir machen etwas anderes!” Er setzte sich kurz entschlossen auf den Teppich. “Komm, Kate. Lass uns Mikado spielen. Judith wird das gefallen.”
    Judith nahm ihr Häubchen ab und befreite sich aus ihrem kurzen Jäckchen. “So, ich bin fertig, aber ich glaube, wir brauchen noch einen anderen Spieler.”
    Dan war mehr als willig, ihnen zu Gefallen zu sein, und setzte sich lächelnd neben Judith. “Ich warne dich!”, sagte er scherzend. “Ich lasse mich nicht gern schlagen.”
    Auf dem Höhepunkt des Spiels bemerkte keiner von ihnen, dass die Tür zum Salon geöffnet wurde. Der Butler kündigte einen Besucher an, und betroffenes Schweigen legte sich über die fröhliche Gesellschaft, als sein Name fiel.
    “Reverend Charles Truscott.”

5. KAPITEL
    Judith sprang erschrocken auf die Füße, und Dan erhob sich ebenfalls, als Reverend Charles auf sie zukam. Höflich verbeugte er sich zuerst vor Prudence, dann vor Elizabeth und vergaß auch nicht, Judith mit einem besitzergreifenden Lächeln zu bedenken.
    “Lord Wentworth, wollen Sie mir verzeihen, dass ich eine so glückliche Familienszene unterbreche? Ich bin gekommen, meine kleine Judith heimzubegleiten.”
    “Ich dachte, Sie wären heute beschäftigt”, stammelte Judith verlegen.
    “Aber nie zu beschäftigt, um an meine geliebte Judith zu denken.”
    Judith spürte, dass Dan neben ihr den Atem anhielt.
    Sebastian stand auf, um seinen Besucher zu begrüßen. “Sie sind willkommen, Sir”, sagte er ruhig. “Wir erhofften uns schon seit einiger Zeit eine nähere Bekanntschaft mit Ihnen. Sie kennen bereits, wie ich glaube, Lady Prudence Wentworth und die Gattin meines Bruders, Lady Peregrine Wentworth?”
    Der Priester verbeugte sich.
    “Bitte erlauben Sie mir, ihren Gatten vorzustellen. Und dies hier ist mein Adoptivsohn Daniel Ashburn.”
    “Und diese hübsche kleine Dame?” Truscott warf einen wohlwollenden Blick auf Kate, aber das Kind verschwand hinter den Röcken seiner Mutter.
    “Meine Nichte. Sie ist in der Gegenwart von Fremden etwas schüchtern.”
    Er wurde Lügen gestraft, als Kate mit ihrem dünnen Stimmchen sagte: “Ich mag den Mann nicht. Er sieht aus wie ein schwarzer Stock.”
    Peregrine gab ein ersticktes Geräusch von sich, das er hastig versuchte, in ein Husten zu verwandeln, aber Elizabeth war der Situation gewachsen. “Verzeihen Sie meiner Tochter, Mr Truscott. Sie ist noch sehr klein.” Ihrer Miene war leicht abzulesen, wie wenig sie an seiner Vergebung interessiert war.
    Truscott

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