Herz in Gefahr
Gesichter von Mrs Aveton, der Mädchen und des Bischofs, und starrte schließlich Nan hasserfüllt an. “Dafür wirst du mir zahlen!”, versprach er. “Ich komme wieder!”
Unter dem Schutz von Judiths Körper, und mit Sebastian als weiteren Schild, bahnte er sich einen Weg zu dem Ausgang, der ihn in die Freiheit führen würde. Margrave war zur Seite gegangen. Sobald sein Feind an ihm vorbeikäme, würde er seinen Schuss mit größerer Sicherheit abgeben können. Aber Truscott ahnte seine Absicht.
“Aus dem Weg!”, schrie er ihn an.
Einen Moment zögerte Margrave, und Judith schloss unwillkürlich die Augen. In seinem Verlangen, Rache zu nehmen, war es sehr wahrscheinlich, dass er einfach durch sie hindurch schoss, um seinen Feind ebenfalls zu töten.
Sebastian sprach leise, sodass nur Margrave ihn hören konnte. “Nicht! Noch nicht! Sie werden Ihre Chance noch bekommen.”
Zuerst schien es, als ob Margrave ihm nicht gehorchen würde, und für Judith war es der längste Augenblick ihres Lebens. Doch dann ging er vor Truscott aus der Kirche hinaus.
Sebastians Kutsche stand bereits am Straßenrand, um ihn nach Hause zu bringen.
“Rufen Sie nach Ihrem Lakaien, Mylord! Wenn Sie wollen, dass die Dame überlebt, werden Sie mir gehorchen. Er soll die Kutschentür öffnen, die Stufen herablassen und aus dem Weg gehen. Und Ihr Kutscher soll in höchster Geschwindigkeit losfahren, sobald wir eingestiegen sind.”
Sebastian blieb abrupt stehen. “Sie können Judith doch nicht mitnehmen wollen?”, rief er entsetzt aus.
Truscott achtete nicht auf die Frage. “Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe!”, schrie er.
“Nein, hören Sie mich doch an. Sie wird Sie nur behindern.”
Judith spürte die Spitze des Messers und keuchte vor Schmerzen auf. “Bitte, Sebastian”, flehte sie.
Sebastian hob den Arm, und ein Diener kam sofort an seine Seite. “Lass die Stufen herab und unternimm nichts. Die Dame wird mit einem Messer bedroht.”
“Sehr weise, Mylord”, spottete der Priester. “Und jetzt machen Sie Platz!”
In diesem Moment hörte Judith das Geräusch schnell herbeieilender Schritte.
“Sebastian!” Dan kam um die Ecke der Kirche gelaufen. “Der Runner hat Neuigkeiten. Der Himmel möge geben, dass wir nicht zu spät kommen!”
“Oh, ganz und gar nicht.” Die Stimme des Priesters klang triumphierend. “Sie kommen gerade recht, um Ihrer Geliebten Lebewohl zu sagen. Seine Lordschaft war sehr empfänglich für meine vernünftigen Vorschläge. Ich hoffe, dass Sie seinem Beispiel folgen und nichts Dummes tun?”
Sebastian trat ein wenig beiseite, sodass Dan die Situation erfassen konnte. Neben ihm griff der Bow Street Runner nach seiner Pistole, aber Dan hielt ihn zurück.
“Wir werden nichts unternehmen”, sagte er leise. “Sie können gehen, aber Sie werden Judith nicht mitnehmen.”
“Und wie wollen Sie mich davon abhalten?”, höhnte Truscott.
“Ich fürchte, das kann ich nicht.” Dan hielt inne und sah Judith beschwörend an. “Aber, meine Liebe, du hast ja die Perlenkette vergessen …”
“Perlen?” Selbst Truscott war verblüfft. Was fiel dem Mann ein, in so einem Moment an eine Halskette zu denken?
Judith hob leicht den Kopf, und ihr Blick begegnete Dans.
“Ja”, sagte sie leise. “Ich habe sie ganz vergessen.” Sie senkte den Kopf wieder. Und dann, mit einer abrupten Bewegung, warf sie ihn zurück und traf Truscott mit aller Kraft gegen die Nase.
Er stieß einen Schmerzensschrei aus und schwankte zurück, während Dan gleichzeitig zu ihm lief und Judith seinem Griff entwand.
Zwei Schüsse pfiffen fast im gleichen Moment durch die Luft, aber Truscott hatte sich bereits hinter einen Grabstein gebückt. Danach begann er zwischen den Gräbern hin und her zu laufen. Der Bow Street Runner hob seine Pistole und zielte sorgfältig, aber Margrave stieß ihn beiseite.
“Er gehört mir!”, sagte er bedächtig. Er feuerte ein weiteres Mal auf den davonjagenden Mann ab, und jetzt verfehlte er sein Ziel nicht.
Voller Grauen sah Judith, wie Truscott mitten ins Gesicht getroffen wurde. Dan führte sie behutsam zur wartenden Kutsche. Sebastian würde sich um alles Übrige kümmern.
“Zur Mount Street!”, wies er den Kutscher an und nahm seine Liebste in die Arme.
“Aber, Dan, du zitterst ja”, sagte Judith verwundert. “Mir fehlt nichts.”
“Oh, mein Liebling, ich dachte, ich hätte dich für immer verloren.” Er wandte das Gesicht ab, um seine Erschütterung zu
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