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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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trägst.“ Er küsste sie zärtlich. „Für ein richtiges Hochzeitskleid reicht die Zeit leider nicht.“ Ein letztes Mal küsste und liebkoste er Victoria. Dann sprang er auf und schlenderte über die Wiese, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute über den See.
    Victoria packte schnell die Reste des Picknicks zusammen und folgte ihm. „Ich möchte meine Freundin Laura als Trauzeugin“, sagte sie, während sie sich bei ihm unterhakte. „Wer soll dein Trauzeuge sein?“
    „Da Richard seine Eltern in Bath besucht, werde ich Sir Peter fragen.“ Zärtlich strich David mit dem Daumen über ihre Fingerkuppen. „Vor unserer Eheschließung muss ich noch einmal nach London. Es gibt noch einiges zu regeln ...“
    „Bitte, bleib hier!“ forderte Victoria so heftig, dass David sie stirnrunzelnd ansah. „Ich möchte nicht in London wohnen. Hartfield soll unser Wohnsitz sein. Ich schenke dir Hartfield zur Hochzeit“, verkündete sie ernst und feierlich. „Das entbindet dich von der Verpflichtung, es für mich zu unterhalten.“
    „Dir verpflichtet zu sein, Liebling, ist mir eine Freude. Nur deinem verstorbenen Mann - mag er noch so gut zu dir gewesen sein -, dem möchte ich nicht verpflichtet sein. Ich habe dir versprochen, Hartfield zu erhalten, aber für uns beide möchte ich ein Haus, das nur uns gehört. Wenn du weder am Beauchamp Place noch in Hawkesmere wohnen willst, bauen wir ein neues Gut. Vielleicht in der Nähe, damit du deine Verwandten besuchen kannst.“
    Sehnsüchtig sah er sie an. Victoria spürte, wie das Blut in ihren Brüsten pulsierte, errötend dachte sie an seine leidenschaftlichen Küsse und ihr Verlangen nach mehr. „Hawkesmere? Das gehört dir doch nicht mehr?“
    „Doch, Vicky. Das Gut war der Bank verpfändet, aber vor vier Jahren habe ich es zurückgekauft. Ich wohne selten dort. Meine liederliche Mutter lebt im Witwenhaus.“
    Victoria überhörte die zynische Bemerkung. „Du hast mein Angebot, auf Hartfield zu jagen, angenommen ... obwohl dir diese riesigen Ländereien in Berkshire zur Verfügung standen?“
    „Ich habe keine glücklichen Erinnerungen an diesen Ort.“
    „Ich ... ich würde gerne deine Mutter kennen lernen, David.“ „Nein.“
    „Warum verachtest du sie so? Das ist nicht gut. Sie ist deine Mutter. Und ganz bestimmt liebt sie dich ... auf ihre Weise.“
    „Bestimmt!“ David lachte grimmig. „Während der Schulferien hat sie Richard auf ihre Weise aufgeklärt. In der Scheune bin ich über die beiden im wahrsten Sinne des Wortes gestolpert. Seitdem weiß ich, weshalb man sie die Courtenay-Kurtisane nennt. Selbst heute schäme ich mich immer noch vor meinem Freund dafür, dass ich so wenig Kontakt zu meinem letzten überlebenden Elternteil habe. Der Duke of Hawthorne starb vergangenes Jahr. Er war einundsiebzig. Seine Witwe und seine legitimen Erben wissen oder wollen nichts von meiner Existenz wissen. Der Duke aber, er schien mich gern gehabt zu haben, denn er hinterließ mir einige persönliche Erinnerungsstücke. Er war wirklich ein sympathischer und ehrenwerter Mann, Vicky“, erklärte David mit belegter Stimme. „Sein Geld und sein Glaube an mich, gepaart mit meinem
    Ehrgeiz, beweisen, dass ich sowohl der Sohn eines Edelmannes als auch einer Dime bin.“ Einen Moment lang schwieg er nachdenklich. „Die Nachbarn in Berkshire beschreiben meine Mutter als wahre Einsiedlerin. Sie wird bestimmt noch ein paar Jahre leben.“
    Aufmunternd drückte Victoria seine Hand. „Nach unserer Hochzeit werde ich deine Mutter besuchen, David.“
    Abrupt drehte er sich um, zog Victoria rücksichtslos hinter sich her, um den Picknickkorb zu holen. Schweigend gingen sie durch das hohe Gras zurück nach Hartfield.
    „Keine weitere Diskussion darüber“, entschied er und tat, als bemerke er Victorias Verstimmung nicht. „Warum möchtest du nicht, dass ich nach London fahre?“
    Verärgert schwieg Victoria und schaute über die hügelige grüne Landschaft.
    „Befürchtest du, dass Petronella zurückkommt?“
    Victoria nickte. Doch das war nicht der alleinige Grund, weshalb David in Hartfield bleiben sollte.
    „Keine Angst, Vicky. Ich weiß, was sie will...“ Er unterdrückte einen Fluch. „Daniel Hart hinterließ ihr eine Menge Schulden. Ich kümmere mich darum.“
    „Das hofft sie wohl..."
    „Du musst mir vertrauen, Victoria“, bat er, und sie wunderte sich über sein feines Gespür. „Einst hast du mir gesagt, Eheleute sollten einander respektieren.

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