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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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Erschrocken zog Will sich zurück und entließ Justin aus seinem Mund.
    »Bitte, bitte, bitte«, bettelte Justin, während sein riesiger Schwanz zwischen ihnen wippte.
    Will senkte den Kopf und leckte mit der Zunge über den Schaft, ehe er ihn erneut in den Mund nahm. Er saugte an ihm wie an einem Lolli. Sein eigener Penis wurde in seiner Hose wieder hart, als Justin stöhnte und sich unter ihm wand.
    Nach ein paar Minuten rief Justin: »Scheiße, ich komme! Ich komme!«
    Sperma traf Wills Zunge, klebrig und ein wenig bitter. Nicht darauf gefasst fuhr Will zurück, sodass ihn noch einige Spritzer an der Wange und am Hals trafen.
    Einen Augenblick lang blieb Justin still liegen, abgesehen von dem Heben und Senken seiner schmalen, nackten Brust. Will strich sich das Sperma von Gesicht und Hals und wischte es an der Bettdecke ab, da er nicht wusste, wo er damit sonst hin sollte.
    Noch immer regungslos und mit geschlossenen Augen verkündete Justin dramatisch: »William H. Spencer. Ich glaube, ich bin verliebt.«
    Jetzt lächelte Will über die Erinnerung. Justin und er hatten eine heimliche, heiße Liebesaffäre begonnen. Na ja, oder jedenfalls eine Sexaffäre, die den Grundstein für seine späteren Beziehungen legte.
    Sie sprachen sehr wenig miteinander, trafen sich jedoch regelmäßig bei Justin zu Hause, um schnellen, wiederholten Oralsex zu haben. In der Schule waren sie distanziert und lediglich höflich zueinander. Ironischerweise war es Justin, der die Distanz beibehielt, trotz seiner vorherigen Anschuldigung, dass Will sich wegen seiner sexuellen Orientierung schämte.
    Nach Monaten ihrer Beziehung zueinander gestand er eines Tages, dass er das getan hatte, um Will für sich zu behalten. »Ich will nicht, dass du wählen kannst, verstehst du. Wenn ich dich dein kleines Hetero-Spielchen an der Schule weiterspielen lasse, habe ich dich ganz für mich allein.«
    Sie waren nie über Oralsex und Küssen hinausgegangen und kurz bevor das Schuljahr geendet hatte, war Justins Vater nach Kalifornien versetzt worden. Justin war es erlaubt gewesen, das Schuljahr noch zu beenden, dann war er aber gegangen. Und obwohl sie sich versprochen hatten, in Kontakt zu bleiben, hatten sie diesen bald verloren.
    Will hatte die Sextreffen vermisst, allerdings hatte er Justin nicht wirklich hinterhergetrauert. Niemand hatte je genug Eindruck bei ihm hinterlassen, dass er ihn vermisst hätte, als er verschwunden gewesen war. Er fragte sich, ob das an seiner Unzulänglichkeit oder der der anderen lag.
    Möglicherweise an beidem. Aus welchem Grund auch immer hatte er jedes Mal Männer ausgesucht, die ihn nicht kümmerten, die ihn nicht verletzen konnten, deren Verschwinden ihn nicht störte.
    Er rutschte von Jacks Rücken, legte sich neben ihn und legte zärtlich einen Arm über seine Schultern. Wie musste sich das anfühlen, so viele Jahre lang verheiratet zu sein und dann den Ehepartner zu verlieren?
    Fehlte sie ihm? Wachte er voller Sehnsucht nach ihr auf und drehte sich zu ihrer Seite des Bettes um, ehe ihm wieder einfiel, dass sie dort niemals wieder liegen würde? Hatte er während all der Jahre seiner Ehe jemals schwule Fantasien gehabt? War es möglich, erst so spät im Leben schwul zu werden ?
    Will wusste, dass es nicht so sehr darum ging, es zu werden, als sich dessen bewusst zu werden. Er dachte an Pauls Theorie des Kontinuums sexueller Wünsche . Wo fand sich Jack da wieder? War er lediglich neugierig? Würde er Will und das, was er zu bieten hatte, zurückweisen, nachdem seine Neugier gestillt war? Würde er sich nach der Berührung einer weiblichen Hand sehnen? Nach den geheimen Tiefen eines weiblichen Körpers?
    Worauf zur Hölle lasse ich mich da eigentlich ein?
    Jack stöhnte und schlug die Augen auf. »Hey«, sagte er verschlafen. »Schätze, ich bin eingenickt.«
    Will lächelte. »Schätze, das stimmt.«
    Jack lächelte zurück. Langsam hob er die Hand. Mit seinen großen, rauen Fingern berührte er Wills Wange. Er hielt den Blick auf Will gerichtet, sein Gesichtsausdruck war offen, verwundbar – zum Teil ängstlich, zum Teil fragend, zum Teil zärtlich.
    Will verspürte ein seltsames Ziehen in seinem Herzen, als ob jemand hineingreifen und es fest umfassen würde. Als Jack sein Gesicht berührte, wusste er, dass es nicht länger darum ging, sich auf etwas einzulassen. Er steckte schon längst drin – und zwar tief.
    Langsam schlossen sich Jacks Augen wieder. Seine Hand fiel herunter, als er zurück in den Schlaf

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