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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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perfekt.«
    Sie kehrten ins Wohnzimmer zurück und machten es sich auf den bequemen, eleganten Sesseln gemütlich. Will strich über das glänzende, geschwungene Holz seiner Armlehne, während er versuchte, seine nächsten Worte zu formulieren. Er entschied sich für die schlichte, nüchterne Wahrheit.
    »Jack, der Typ, den du gesehen hast, heißt Paul. Wir arbeiten zusammen. Außerdem ist er ab und an mein… äh, Spielpartner. Du weißt schon, wir haben Sex. Oder wir hatten. Das war vor dir und mir. Ich hab's dir erzählt. Darüber habe ich dich nie angelogen. So hat mein Sexleben ausgesehen, bevor du erschienen bist. Eben ein Sexleben. Kein Liebesleben. Paul war Teil dieses Lebens. Heute ist er unangekündigt aufgetaucht. Ich habe ihm gesagt, dass ich einen Anruf erwarte. Als er gerade gehen wollte, hat er mich gepackt und mich geküsst.«
    »Du hast ihm nichts von mir gesagt«, warf Jack ein. Es war keine Frage.
    Will spürte sein Gesicht warm werden, während Entschuldigungen in seinem Kopf umherschwirrten. Wieder entschied er sich für die Wahrheit.
    »Nein. Habe ich nicht. Ich habe es niemandem gesagt.« Als Jack etwas sagen wollte, haspelte Will weiter: »Nicht, weil es mir peinlich ist oder so. Nein, im Gegenteil. Was wir haben – was immer das auch ist, was sich da zwischen uns entwickelt… Ich will es nicht teilen. Noch nicht. Es ist noch so neu, so zerbrechlich. Schätze, was da heute los war, beweist das nur. Und was gestern Morgen passiert ist. Ich meine, so wie du praktisch aus meinem Haus geflohen bist, und das nach dieser atemberaubenden Nacht.«
    Nun war Jack an der Reihe, zu erröten. Einen Herzschlag lang wartete Will, dass er sich entschuldigen würde, aber er schwieg, also fuhr Will fort: »Ich glaube, du bist gegangen, weil du Angst hattest, genauso wie ich. Wir beide wollten, was passiert ist, aber es bedeutet fast schon zu viel. Keiner von uns weiß so richtig, was er damit anfangen soll. Du, weil du noch immer mit deiner sexuellen Identität kämpfst. Ich, weil ich mich noch nie so heftig verliebt habe.«
    Jack schaute zu ihm auf. Zum ersten Mal, seit er am gestrigen Morgen weggelaufen war, war sein Gesichtsausdruck offen und verletzlich. »Hast du gerade gesagt… du bist in mich verliebt?«
    »Ja«, flüsterte Will. »Ja, ich glaube schon.«

Kapitel 12
    »Hier werkelt also der Meister«, sagte Will, während er sich langsam um die eigene Achse drehte.
    Der Raum war riesig und offen, mit großen Fenstern an zwei Seiten, durch die das Sonnenlicht hereinströmte. In einer Ecke des Zimmers waren Holzstöße akkurat nach Größe und Sorte aufeinandergestapelt. Sägeböcke, diverse elektrische Sägen, Drechselbänke und anderes Werkzeug, das Will nicht benennen konnte, füllten jeden freien Platz.
    In den Regalen drängten sich Flaschen voller Leim und Lack, Farb-eimer, Fächer mit Nägeln und Schrauben, Schleifmaschinen und verschiedenes Handwerkszeugs; allesamt fein säuberlich angeordnet. Eine Ecke des Zimmers war als eine Art Sitzecke hergerichtet, mit einer tiefen, bequemen Couch und einem überladenen Schreibtisch, auf dem ein Computer, Papierstapel und Zeitschriftentürme standen. Will bemerkte das Zwiebelpapier, das Jack für seine Baupläne benutzte. Darauf lagen ein blauer Filzstift und ein Bleistift.
    Der Fußboden bestand aus Hartholz; Hobelspäne lagen hier und da herum. Es roch nach Lack und Sägemehl – ein gemütlicher, sogar einladender Geruch. Will wurde bewusst, dass dieser einen Teil von dem Geruch auf Jacks Hemd bildete, als er es an sein Gesicht gedrückt hatte – ein Teil seiner Essenz.
    »Das ist meine Werkstatt«, sagte Jack mit hörbarem Stolz in seiner Stimme. »Ich habe den Raum vor ungefähr zehn Jahren angebaut. Davor habe ich im Keller gearbeitet. Das hier ist wesentlich besser. Ich sehe endlich, was ich eigentlich mache. Es gibt sogar eine eigene Tür raus zur Einfahrt, sodass ich Holz und Werkzeug hier reinbringen kann, ohne durchs Haus gehen zu müssen.«
    Er deutete auf die Tür neben einem der Fenster. Eine gerahmte Stickerei mit den Worten Jacks Werkstatt hing darüber. Jack lächelte, während er Will bei der Erkundung der Umgebung beobachtete. Jacks ganzes Auftreten war nun, da er sich in seinem eigenen Revier befand, viel entspannter.
    Will ging zu dem Schreibtisch und berührte die Pläne, die über den Papieren ausgebreitet lagen. »Woran arbeitest du gerade?«
    »Ich bin gerade mit einem Schaukelstuhl fertig geworden, den ich meiner Schwester zum

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