Herzattacken
dich anrufen, sobald ich mir das hier angesehen und ein bisschen …« Was? Geraten habe? »… Vorarbeit geleistet habe.« Es war das Beste, das mir in dieser Situation einfiel - mit einem Zimmer voller Kunden, einem unentschuldigt fehlenden Assistenten und zwei Aufträgen wegen fehlender Sexvideos, ohne die Schläger zu erwähnen, die mich wegen einer halben Million Dollar verfolgten, die ich nicht hatte. Aber Molly nicht zu helfen, kam mir nie in den Sinn. Sie brauchte meine neuen Fähigkeiten als Privatdetektivin. Na gut, vielleicht als Amateurdetektivin in der Ausbildung.
Als Molly ging, legte ich den Block mit ihrer Liste auf Blaines Schreibtisch und begann, mich um meine ungeduldigen Kunden zu kümmern.
Dann überlegte ich es mir anders. Ich griff nach der Liste und sagte: »Angel, ich brauche noch eine Minute!« Ich nahm die Liste mit in mein Büro und schloss die Tür. Ich griff nach dem Telefon und rief Linda Simpkins an. »Bitte sei zu Hause«, flüsterte ich.
»Hallo?«
Erleichterung durchflutete mich. »Linda, hier ist Sam. Wegen der Sache, die wir in meinem Büro besprochen haben!« Ich wusste nicht, wer bei ihr war oder wer dieses Gespräch hören konnte, und ich war mir ziemlich sicher, dass sie nicht vergessen hätte, mich gebeten zu haben, ihr beim Wiederfinden ihrer Sexvideos zu helfen. An so etwas erinnerte sich eine Frau. Besonders, wenn diese Frau die Präsidentin der Elternvereinigung war.
»Ja?« Sie sprach langsam und vorsichtig.
»Könntest du eine Liste zusammenstellen, mit Namen von allen Leuten, die in eurem Haus gewesen sind? Leute wie Putzfrauen, Klempner …« Ich war so hektisch, dass mein Kopf leer war. Ich sah auf Mollys Liste in meiner Hand. »Äh, Clubs, die sich bei euch getroffen haben, Babysitter, so was alles?« Ich plante, die beiden Listen miteinander zu vergleichen, um herauszufinden, wer in beiden Häusern gewesen war. Vielleicht hatten beide ihre Schränke neu organisieren lassen von einer dieser Firmen, die behaupten, dass sie deinen Stauraum verdoppeln können. Dadurch könnte sich die Anzahl der Verdächtigen schnell reduzieren lassen. Ansonsten hatte ich keine Ideen.
»Das kann ich machen. Nur du würdest sie sehen, stimmt’s?«
Ich war dankbar, dass ich klug genug gewesen war, Mollys Liste mitzunehmen und sie nicht draußen auf Blaines Schreibtisch liegen zu lassen, wo jeder sie hätte sehen können. »Ja, nur ich. Ich habe jetzt keine Zeit, aber wenn du das machen und es mir so schnell wie möglich vorbeibringen könntest, wäre es eine große Hilfe.«
»In Ordnung«, willigte Linda ein.
Ich beeilte mich, aufzulegen und Mollys Liste in die Schublade neben meiner Handtasche zu stecken, und
lief zurück, um mich um meine wartenden Kunden zu kümmern.
Ich atmete tief ein, und mein letzter Gedanke, bevor ich mich in die Fragebögen und meine Verkaufsmasche vertiefte, war, dass ich hoffte, dass Angel sich mit dem Medienkram im Interviewraum auskannte.
Angel und ich brauchten eine Stunde, um uns um die drei neuen Kunden zu kümmern. Ich schüttelte mich bei dem Gedanken daran, all die Informationen in den Computer einzugeben und nach Treffern zu suchen. Bisher hatte Blaine das eigentlich für mich erledigt, mit seiner Zwei-Finger-Zauberei. Das Programm verglich Interessen, Aussehen und Temperament der Kunden und spuckte die Kandidaten aus, dann kümmerten Blaine und ich uns weiter darum.
Nachdem die Kunden gegangen waren, setzte ich mich an meinen Schreibtisch, erholte mich eine Minute lang und atmete tief durch. Angel kam mit zwei Cola light, die sie im Getränkeladen gekauft hatte, in mein Büro. Sie setzte sich in den Stuhl gegenüber von meinem Schreibtisch. »Wie geht’s, Boss?«
»Keine Ahnung, warum du keinen Job behalten kannst, Angel.«
Sie lehnte sich zurück und legte ihre Füße, die in Sandalen steckten, auf meinen Schreibtisch. Ihr wadenlanger Rock fiel auseinander, und ein Paar schlanker, wohlgeformter Beine kam zum Vorschein. »Ich habe meine Nische einfach noch nicht gefunden. Die Sache, die ich liebe.«
»Das stimmt nicht. Wenn man dich dafür bezahlen würde, deinen Exmann zu verfolgen, hättest du eine Aufgabe.« Ich öffnete meine Cola und genoss den Geschmack
des chemisch behandelten Wassers. Die Wahrheit war, dass Angel kein Geld brauchte. Sie war schlau genug gewesen, einen Mann aus reicher Familie zu heiraten. Nach der Scheidung blieb ihr ein netter Haufen Kleingeld, den sie gut angelegt hatte. Dann strich seine Familie
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