Herzattacken
ja, kannst du?«
»Bin sofort da! Klingt lustig.«
Es klickte in der Telefonleitung. Ich legte auf und fragte
mich, ob ich etwas Dummes gemacht hatte. Angel war … furchtlos. Ich riss mich aus meinen Gedanken und gab den potenziellen Kunden die Klemmbretter und eine kurze Anleitung zum Ausfüllen, dann kochte ich schnell noch eine Kanne Kaffee, für den Fall, dass einem von ihnen trotz dieser Vierzig-Grad-Hitzewelle noch nicht warm genug wäre, und eilte schließlich in mein Büro.
Während ich mich hinter den Schreibtisch setzte, knurrte mein Magen. Das Sandwich - ich hatte es zu Hause auf der Küchentheke liegen lassen. Warum ernährte sich mein Bier trinkender Hund besser als ich? Im Moment würde ich meine neuen Brüste gegen dieses Sandwich eintauschen. »Molly, was kann ich für dich tun?« Ich lächelte sie kurz an und begann, die Schubladen zu öffnen und nach etwas zu essen zu suchen.
Ich fand einen dieser Diätriegel, die angeblich eine Mahlzeit ersetzten. Er war mit Schokoladencreme. Ich stellte mir vor, dass er meine Oberschenkel dünner werden ließ.
»Ahm …« Molly schlug ihre Beine übereinander. Sie hatte ihre Frank’s-Flowers-Schürze abgenommen und trug ein T-Shirt der städtischen Regionalliga-Baseballmannschaft und weite Jeansshorts. Blumen auszuliefern hielt sie fit, wenn nicht sogar in Form.
»Molly, du musst um zwei wieder im Laden sein«, erinnerte ich sie vorsichtig. Zusammen mit dem Diätriegel verschluckte ich das Bedürfnis, zu schreien, dass ich ein klein wenig gestresst sei und es schätzen würde, wenn sie wie eine Erwachsene in vollständigen Sätzen reden würde.
»Stimmt. Frank hat gesagt, dass du jetzt eine Privatdetektivin bist, und ich habe dieses kleine Problem.«
Ihre Pause war mein Einsatz, um sie aufzumuntern. »Ich bin keine Privatdetektivin. Das heißt, ich habe keine Zulassung, aber …« Was hatte Gabe gesagt? »Ich ermittele ab und zu ein bisschen für Gabe’s Security.« Hey, das klang gut. Professionell. Ich würde es auf meiner Karte hinzufügen.
»Oh, na ja, wenn du einen Fall annimmst, dann darfst du das niemandem sonst erzählen, oder?«
Ich legte den Rest des Hungerriegels hin. »Warum sagst du mir nicht, worum es geht?« Ich hatte ein ungutes Gefühl, während ich sie beobachtete, wie sie auf die grün verschmutzten Hände in ihrem Schoß starrte. Ich glaube, die Flecken stammen von dem grünen Lehmzeug, das sie für Gestecke verwenden.
Dann atmete sie tief ein, strich ihren Pony aus der Stirn und sagte: »Ich vermisse ein paar Videokassetten.«
Ich brauchte eine Cola light. Mit Rum. Nein, ich brauchte Rum mit Cola light. Ich lehnte mich vor und spürte dabei kaum, wie mein Ellbogen in den Rest des Schokoladencreme-Diätriegels sank. »Videokassetten? Könnten es Kassetten sein, die du und Frank von euch aufgenommen habt, während, ähm, ehelicher Aktivitäten?« Taten das alle in der Elternvereinigung, und niemand erzählte es mir? Igitt, wer möchte schon einen Film sehen, in dem man es selbst trieb? Es würde meine Fantasie ruinieren, eine Bedrohung für Cindy Crawford und all die anderen Supermodels zu sein, die sich Sorgen machen sollten, dass ich mich eines Tages filmen lassen würde und sie sich daraufhin nach einem neuen Job würden umsehen müssen.
»Woher weißt du das?«
Molly starrte mich mit großen, braunen Augen an. Ich fragte mich, ob es eine Schweigepflicht zwischen Privatdetektiven
und ihren Klienten gab. »Na ja« - ich zögerte - »bei welcher Art von Video würdest du dich sonst so aufregen, wenn es fehlt?« Mein Kopf schwirrte vor Einfällen. Und Fragen. Ich griff in die Schublade und zog einen gelben Block heraus. Ich hatte Stapel davon, um neue Wörter und Ausdrücke aufzuschreiben, die ich in meinen Liebesroman-Rezensionen benutzen konnte. Doch das war früher, als ich mich bei der Arbeit noch langweilte.
»In Ordnung.« Ich zwang mich, alle Gedanken an Frank und Molly oder Linda und Archie und wildem Treiben auf Video zu verjagen. Ich wischte den Diätriegel von meinem Ellbogen und fing an. »Wie viele Videos habt ihr, und wie viele davon fehlen?«
»Nimmst du den Auftrag an? Wie viel kostet es?«
Wie viel? Rechne ich pro Fall ab? Pro Tag? Pro Stunde? Pro Indiz? »Äh, ja, ich werde es mir ansehen. Mein Satz beträgt …«
Nun, ich wusste, wie viel ich für die Partnervermittlungspakete berechnete. Für ein Zweihundert-Dollar-Basispaket bekam der Kunde drei Verabredungen, männlich oder weiblich, die passen
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