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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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ist, Samantha? Sei am Freitag um Punkt neun da.«
    O mein Gott.
    »Grandma nennt dich immer Samantha. Alle anderen nennen dich Sam.« TJs Tonfall war bittend geworden. »Habe ich etwas Falsches gemacht?«
    »Mom?«, sagte Joel.
    Für Erklärungen war keine Zeit. Ich packte seinen Arm. »Wir müssen euch ins Krankenhaus bringen.«

7
    Ich bekam mich unter Kontrolle und zerrte, laut »Vergiftung« schreiend, die Jungen nicht in die Notaufnahme. Weder TJ noch Joel hatten eine Lebensmittelallergie, und sie zeigten auch keinerlei Reaktion auf die Schokolade. Statt in die Klinik lief ich zum Telefon und rief die Polizei an.
    Grandpa kam aus seinem Zimmer, um nachzusehen, was los war. TJ und Joel beobachteten mich mit bleichen, starren Gesichtern. Ich legte auf und sah sie an. Meine Söhne. Die zwei Hälften meines Herzens. Mit enormer Anstrengung sprach ich so ruhig wie möglich: »Warum räumt ihr zwei nicht eure Bücher weg und spielt ein paar Videospiele?«
    Dann rannte ich ins Badezimmer. Ich hörte, wie Grandpa mit den Jungen sprach. Nachdem ich mit dem Würgen fertig war, spritzte ich mir Wasser ins Gesicht und sammelte mich. Ich musste stark sein, um meine Jungen zu beschützen. Als ich die Tür öffnete, stolperte ich fast über Ali, die dort auf mich wartete. Mit ihren feuchten, braunen Augen und ihrer schmalen Nase sah sie zu mir hoch. Ich beugte mich nach unten, um sie zu streicheln, und fragte sie: »Du passt auf, dass ihnen nichts passiert, nicht wahr, Mädchen?«
    Ali und ich gingen in die Küche. Rossi war angekommen, während ich noch im Bad beschäftigt gewesen war. So viel zu meiner Würde. Ich setzte mich ihm gegenüber
an den Küchentisch und starrte die Schokoladenschachtel vor ihm an.
    Ich strich meine feuchten Haare zurück. »Was werden Sie tun? Werden Sie die nicht überprüfen lassen?«
    »Sicher.« Er sah zu mir hoch, seine blauen Augen voll konzentriert. »Außer Karamell, Schokolade und ein bisschen Erdnussbutter ist da nichts.«
    Ich schaute ins Wohnzimmer, wo TJ und Joel vor einem Videospiel auf dem Boden lagen. Die Tatsache, dass sie sich nicht gegenseitig ärgerten, bewies mir, dass sie zuhörten. Aber sie mussten über die Gefahr Bescheid wissen, damit sie nicht noch einmal Schokolade aßen, die auf der Veranda auftauchte. Ich sah Rossi wutentbrannt an und fragte ihn: »Woher wissen Sie, was in der Schokolade ist?«
    »Ich habe sie probiert.«
    »Sie haben davon gegessen!« Warum machte ich mir Sorgen? Meine Kinder hatten viel davon gegessen. Ich konnte nicht anders und sah wieder zu den Jungen. Es ging ihnen gut. Niemand versuchte, meine Söhne zu töten. Aber mir ging es nicht gut. Ich hatte Angst. Diese Schokoladensache erschreckte mich zu Tode. Es war zu einfach, an meine Kinder ranzukommen.
    »Davon zu essen« - Rossi stützte seine Ellbogen auf den Tisch - »schien der schnellste Weg zu sein, herauszufinden, was drin ist.«
    Vor allem seine Logik nervte mich. Ich machte mir sehr viel mehr Sorgen als er darüber, dass Verbrecher Geld von mir haben wollten, das ich nicht besaß, und damit drohten, meine Söhne umzubringen, falls ich damit nicht herausrückte. »Was wird mit ihnen passieren, wenn ich das Geld nicht bringe?«, wollte ich von ihm wissen.
    »Vielleicht sollten Sie das Geld besser besorgen«,
schlug Rossi vor, während er eine Beweistüte hervorholte und die Schachtel hineinschob.
    »Hier, Sam, trink das«, Grandpa stellte ein Glas Cola vor mich. »Das beruhigt deinen Magen.«
    »Danke.« Dass Grandpa aus dem Nichts auftauchte, überraschte mich nicht. Er hatte die Fähigkeit des Zauberers, wahlweise mit dem Hintergrund zu verschmelzen oder aber die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Mein Gesicht glühte, weil ich überreagiert hatte. Ich musste mich unter Kontrolle bringen. Zusammenzubrechen, das wäre gefährlich für diejenigen, die ich liebte. Ich nippte an der Cola und wandte mich dann wieder Rossi zu. »Gehen Sie, Detective. Wenn Sie mir nicht helfen wollen, dann gehen Sie einfach.« Verdammt, ich war den Tränen gefährlich nah.
    Ich hatte mich noch nie so hilflos gefühlt. Diese Botschaft hatte ihr Ziel erreicht. Siehst du, wie einfach es ist? Zu verdammt einfach, eines meiner Kinder oder Grandpa zu treffen. Das hier war nicht der Stil von Luke mit seinen zwei Pistolen. Nein, das hier war eine hinterhältige, subtilere Vorgehensweise. Eine Frau. Ich würde eine Pistole bevorzugen. Ali legte ihren Kopf in meinen Schoß und seufzte. Ich tätschelte ihren Kopf und

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