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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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spürte, dass sie mitfühlte. Seit meinem hysterischen Anfall war sie unruhig und jaulte.
    Außerdem wollte sie Bier.
    »Was glauben Sie, wo Ihr Mann das Geld versteckt hat?«
    Ich sah Rossi an. Er trank Eistee und schien müde zu sein. Dunkle Schatten lagen unter seinen blauen Augen. Sein Mund war schmal, aber seine Stimme sanft und beruhigend.
    »Ich weiß nicht.« Ich ließ meinen Kopf in die Hände
sinken. »Haben Sie die Kondomfirma überprüft? Ähm …« Ich war so durcheinander, dass mir der Name nicht einfiel. »Gladiators? Ja, so heißt sie.«
    Rossis Mund verzog sich zu einem langsamen Lächeln. »Ja, das habe ich. Die haben gesagt, dass sie seinen Kram eingepackt und Ihnen geschickt haben.«
    »Es war nur Trents Laptop, ein paar Kaffeetassen, eine Brieftasche, solche Sachen. Ich bin mir sicher, eine halbe Million Dollar wäre mir aufgefallen.«
    Er holte sein Notizbuch hervor. »Was waren Trents Hobbys?«
    Meinem Magen ging es besser. »Blondinen.«
    Er sah mich mitleidig an. »Sonst noch was?«
    »Oldtimer, Wein und Zigarren.« Nach dieser weiteren Überdosis Adrenalin fühlte ich mich verkatert und erschöpft. Ich fragte mich, ob ich ein Zwölf-Stufen-Programm bräuchte. Vielleicht war ich von dem Hochgefühl abhängig. »Er sammelte Slips, aber ich habe sie alle verbrannt.«
    Rossi hörte auf zu schreiben. »Sie sind müde.«
    Ich hielt eine Hand hoch. »Wagen Sie es nicht, nett zu mir zu sein, hören Sie, Rossi? Nicht jetzt.« Die Tränen wurden zu einem großen, weichen Kloß in meinem Hals. »Ich werde einen Weg finden. Ich werde damit klarkommen. Ich …« Ich zwang meinen trägen Verstand, sich zu konzentrieren. Freitagabend. Eine halbe Million Dollar, sonst passiert etwas Schlimmes. Es gab keinen Ausweg. Ich musste am Freitagabend ins Einkaufszentrum gehen und herausfinden, wer dahinter steckte. »Das ist es!«
    »Was?« Rossis Augen wurden schmäler.
    »Freitagabend. Ich muss ins Einkaufszentrum, Sie müssen dort sein und feststellen, wer dieses Geld von mir will. Dann können Sie sie verhaften.«

    »Daran habe ich schon gedacht. Ich glaube nicht, dass Sie verstehen, was es bedeutet, so eine Überwachung zu organisieren. Das hier ist eine Kleinstadt, Sam. Wir haben nicht viele Polizisten, so etwas muss mit meinem Sergeant abgesprochen werden, und der muss es mit seinem Boss absprechen. Im Gegensatz zu gewissen Zivilisten müssen wir Polizisten uns an Dienstwege halten.«
    »Aber das ist Ihre Chance, herauszufinden, wer Perry getötet hat.«
    »Wahrscheinlich war es sein Bruder, Luke, der ihn umgebracht hat.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich habe mit zwei der Mädchen gesprochen, die für Perry gearbeitet haben, und Luke war nicht oft da gewesen. Ich glaube nicht, dass er etwas mit dem Drogenhandel bei Heart Mates zu tun hatte.«
    Seine blauen Augen wurden härter. »Sie waren fleißig. Was haben Sie sonst noch herausgefunden?«
    »Trent hat in San Diego Drogen für Perry besorgt, sie in den Kondomen direkt am Zoll vorbeitransportiert und zu Heart Mates gebracht. Sie haben die Kondome verteilt, angeblich als Teil der Sichere-Rendezvous-Kampagne, aber in Wirklichkeit verkauften sie die Drogen, die in den Kondompäckchen verborgen waren. Das war alles Trents Idee. Ich war mit einem Drogendealer verheiratet, der umgebracht wurde, weil er Geld unterschlagen hat.« Ich hielt inne und sah Rossis Gesichtsausdruck. Denselben Ausdruck hatte er gehabt, als ich entdeckt hatte, dass TJ und Joel Grandpa das Pfefferspray geklaut hatten. Er war beeindruckt.
    »Nicht schlecht. Ich habe nie herausbekommen, woher sie die Drogen bekamen.«
    In meinem Gehirn schrillten ein paar Alarmglocken.
War Rossi darin verwickelt? »Wie sind Sie in den Fall verwickelt worden, Rossi? Warum haben sie gegen Heart Mates ermittelt?«
    Er seufzte. »Ein neunzehnjähriges Mädchen starb an einem Herzinfarkt. Durch Kokain. Wir bekamen heraus, dass sie die Drogen von dieser Partnervermittlung bekam, aber wir konnten nie etwas beweisen. Es wurde als Überdosis abgehakt, aber …« Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. »Hin und wieder bekommen wir alle einen Fall, der sich in unsere Albträume schleicht. Dieses Mädchen kam aus einer guten Familie, hatte keine Vorstrafen oder Anzeichen eines früheren Drogenmissbrauchs. Ein hübsches Mädchen, das nicht älter als vierzehn aussah …«
    Er hielt inne, und ich verstand. Ich saß da, meine Müdigkeit war vergessen. Er hatte mir einmal erzählt, dass er zwei

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