Herzattacken
Gestank.
»Ich konnte es dir nicht sagen.« Blaine starrte die Wiederholung einer Zeichentrickserie an. »Ich wollte nicht, dass du es erfährst.«
»Hast du Trent gedeckt?«
»Sam.« Gabe stand an einem offenen Fenster.
»Nein, es ist schon in Ordnung.« Blaine sah mich an. »Ich wollte nicht, dass du weißt, dass ich drogenabhängig war. Ich hatte ein Problem, und ich habe es überwunden, aber Leute wie du verstehen das nicht.«
Ich war sprachlos und begriff nicht, wie er das von mir glauben konnte. Aber auf seinem geschundenen Gesicht konnte man deutlich sehen, dass er sich schämte und dass es ihm peinlich war. »Oh, Blaine, ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Was hatte ich nur gesagt? Er hatte gedacht, ich sei eine so schlechte Freundin, dass ich nicht zu ihm halten würde, wenn ich herausfände, dass er früher einmal ein Drogenproblem gehabt hatte. »Verstehst du nicht, Blaine? Das hat mich am meisten verletzt. Ich dachte, du hättest mich betrogen.« Durch die Tränen war meine Nase verstopft, was ein Segen war, weil ich mich nicht mehr riechen konnte. »Es ist egal. Ich schwöre, es ist egal!« Ich weigerte mich zu weinen.
»Ich habe dich nicht betrogen, Sam. Ich hätte nie gedacht, dass es so ernst werden würde. Und ich habe Perry nicht erkannt, als er damals gekommen ist. Ich hatte mit den Mädchen zu tun gehabt, nie mit Perry.«
»Vergiss es, Blaine. Aber wer hat dir das hier angetan?«
»Luke. Er glaubt, dass du und ich unter einer Decke stecken und das Geld irgendwo versteckt haben.«
Ich runzelte die Stirn. »Warum sollte er das glauben?«
»Weil ich Trent kannte, und nachdem er gestorben war, habe ich meinen Mechanikerjob sausen lassen, um mit dir bei Heart Mates zu arbeiten.«
»Und als du nicht wusstest, wo das Geld war, hat er dich mit seiner Pistole geschlagen.« Mir war schlecht. Es war meine Schuld. Na ja, Trents Schuld, aber ich hatte
sie geerbt. »Blaine, es tut mir so Leid.« Ich trat an das Bett heran und nahm seine Hand.
Er grinste mich an. »Hey, ich war so besoffen, dass ich seine Schläge nicht einmal gespürt habe. Aber, Sam, da ist etwas, das du für mich tun kannst.«
»Was?«
»Duschen.«
Gabe stieß sich lachend von der Wand ab, an die er sich gelehnt hatte. »Komm schon, Sam. Du kannst bei mir duschen.«
Ich sah über Blaines Bett hinweg zu ihm und schüttelte den Kopf. »Ich muss nach Hause.«
»Das glaube ich nicht, Babe. Wenn du in dem Zustand nach Hause kommst, wirst du die Jungs erschrecken, außerdem steht dein Wagen vor meinem Haus.«
Ich öffnet den Mund, um zu widersprechen, aber ein Blick aus seinen schwarzen Augen sagte mir, dass es unnötig war. Welche Gründe er auch immer hatte, ich würde ihn nicht dazu bringen können, mich nach Hause zu fahren. Aufgrund meines momentanen Geruchs glaubte ich eigentlich nicht, dass die Leute Schlange stehen würden, um mich irgendwohin zu fahren.
»Hey, Gabe.« Blaines Stimme unterbrach unseren stummen Kampf. »Wenn ich du wäre, würde ich sie auf der Ladefläche fahren lassen. Den Geruch bekommst du nie wieder aus dem Wagen.«
Ich stand in Gabes Haus unter der Dusche und ließ das heiße Wasser auf mich herabprasseln. Schließlich brachte ich die Energie auf, ein zweites Mal Shampoo zu benutzen und meine Haare noch einmal ordentlich aufzuschäumen und auszuspülen.
Zumindest hatte Gabe mich nicht gezwungen, auf
der Ladefläche zu fahren. Stattdessen hatte er seinen Charme eines bösen Jungen dazu benutzt, eine Krankenschwester zu überreden, ihm ein Laken zu geben, das er um meine nassen, ruinierten Kleider und meine stinkenden Haare wickeln konnte. Wir fuhren mit offenen Fenstern und der eingeschalteten Klimaanlage nach Hause.
Als ich aus der Dusche kam, wickelte ich meine tropfenden Haare in ein Handtuch und schlang ein zweites Handtuch um meinen Körper. In Gabes Gästetoilette hing das übliche Waschbecken mit Spiegel direkt beim Eingang, daneben befanden sich die Toilette und eine Bad-Dusch-Kombination. Er hatte einen dunkelblauen Duschvorhang und dunkelblaue Handtücher. Gott, war ich müde.
Ein Klopfen an der Tür erschreckte mich. »Was?«
»Ich habe dir was zum Anziehen gebracht.«
Ich hielt das um mich geschlungene Handtuch fest und öffnete die Tür einen Spalt. Eine Männerhand warf ein schwarzes T-Shirt herein. »Hast du keinen Bademantel oder so was?«
»Nein.«
Ich blinzelte und überlegte, ob ich ihm das glauben sollte. Aber was konnte ich schon tun? In einem Handtuch durch den
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