Herzattacken
um und sagte: »Mac ist bei der Schulbehörde, wisst ihr, und wir finden, dass man den Laden schließen sollte.«
Innerlich dankte ich Nettie, die keine Ahnung hatte, dass sie mir gerade die Einstiegsmöglichkeit gegeben hatte, auf die ich gewartet hatte. »Heart Mates ist wundervoll, Nettie. Ich denke gerade darüber nach, ein paar Moderatoren zu engagieren, damit sich meine Klienten besser kennen lernen können.« Ich wandte mich von Nettie ab und Joan zu, die auf der anderen Seite von Gabe stand. »Hattet ihr damals, als du noch bei Heart Mates gearbeitet hast, Moderatoren, Joan?«
Joan war ein bisschen dicker als auf dem Foto, aber sie hatte sich in eine hautenge Jeans und ein weißes Stretchtop gequetscht. Die Haare waren auf eine schicke Kinnlänge
geschnitten. Im Moment produzierte sie diesen Reh-im-Scheinwerferlicht-Blick. »Wie bitte?«
Sie hatte Gabe plötzlich vergessen. Wenn ich jetzt auch noch Brandiblondchen von ihm loseisen könnte … »Hast du nicht bei Heart Mates gearbeitet?«
»Nein, wie kommst du denn darauf?«
Na, vielleicht durch deinen Namen, deine Sozialversicherungsnummer und dein Foto in den Personalakten? Aber ich wusste, dass ich sie erwischt hatte. Jetzt, da sie mit angesehenen Leuten verkehrte, wollte sie nicht, dass die etwas über ihre billige Vergangenheit erführen, die meine billige Gegenwart war, da mir Heart Mates schließlich gehörte, aber mir war inzwischen egal, was diese Leute dachten. Jedenfalls so ziemlich. »Ich weiß nicht, Joan, ich bin meine Unterlagen durchgegangen und dachte, dass ich auf deinen Namen gestoßen bin.« Ich zuckte mit den Schultern und fügte hinzu: »Es muss wohl ein Fehler sein.«
Sie wedelte beunruhigt mit der Hand. »Kein Problem, so was passiert.« Sie griff in eine winzige Tasche an ihrer Taille, zog eine Visitenkarte heraus und gab sie mir. »Mein Mann und ich haben unser eigenes Geschäft.«
Ich nahm die Karte und las sie. DJs Teppichreinigung . Ich starrte auf die Karte, und in meinem Kopf überschlugen sich die Ideen. Im Hintergrund hörte ich, wie Linda verkündete, dass es Zeit zum Bunko sei.
»Sam? Was ist los?« Gabe stand neben mir.
Ich sah ihm ins Gesicht. »Ich glaube, ich habe gerade meinen ersten Fall gelöst.«
13
Wir waren zu zwölft, sechs Paare an drei Tischen. Jeder Tisch hatte drei Würfel und einen Block, auf dem ein Spieler den Spielstand notierte. Man bekommt Punkte, wenn man eine Sechs würfelt, jede Sechs zählt einen Punkt. Ein Bunko sind drei Sechser, und alle Spieler an einem Tisch kämpfen darum, extra Punkte zu machen. Eine Niete hat man, wenn man drei Einser würfelt, dann verliert die Mannschaft alle Punkte. Wenn eine Mannschaft am führenden Tisch einundzwanzig Punkte erreicht, ist das Spiel vorbei.
Ich fing am Verlierertisch an und saß Rücken an Rücken mit Gabe, der mit Brandi, Donny und Joan am Siegertisch saß. An meinem Tisch saßen Nettie, Hugh und Archie. Nettie war meine Partnerin für diese Runde. Na, super.
Nettie griff nach Block und Bleistift. »Ich schreibe die Punkte auf«, verkündete sie und legte den Block exakt neben ihren Pappteller mit Süßigkeiten.
Ich würfelte als Erste.
»Niete«, sagte Nettie empört und steckte sich dann ein Stück Schokolade in den Mund.
»Ich wünsche dir beim nächsten Mal mehr Glück.« Hugh warf mir einen genervten Blick zu und griff sich dann die Würfel.
»Ich habe Angel heute gesehen.« Ich lächelte ihn an. »Sie war in einer super Laune. Ich frage mich, warum?
Hast du eine Stelle bekommen und angefangen, ihr den Unterhalt zu zahlen, den du ihr schuldest? Ich wette, Brandi freut sich richtig darüber. Macht sie immer noch Maniküre?«
»Zicke.«
Ich lehnte mich mit dem Weinglas in der Hand zurück. »Ich oder Angel?«
»Ihr beide«, murmelte er und würfelte. Eine Sechs, eine Zwei und eine Drei.
Eine Ader auf Hughs breiter Stirn pochte, aber er wandte sich Nettie zu und sagte: »Du bist dran.«
»Nimm dir ein bisschen Schokolade.« Nettie schob mit ihrem dicken Ellbogen Hugh den Teller hin und nahm die Würfel.
So sehr ich es genoss, Hugh zu quälen, ich hatte einen Auftrag zu erledigen. Ich sprach Lindas Mann an. »Archie, ich liebe dieses Wohnzimmer. Wie schafft ihr es nur, trotz der Kinder den Teppich so sauber zu halten?«
»Durch Donny und Joan, die alle vier Monate unsere Teppiche reinigen. Sie haben uns einen Sonderpreis gemacht, ein richtiges Schnäppchen. Du solltest mit ihnen sprechen.«
Nettie würfelte. »Du hast dein Haus
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