Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
mich abschließend, weil ich mir furchtbar dämlich vorkomme. Zu offensichtlich irgendwie.
„Okay. Um acht? Im ‚Midnight’?“, erwidert Jaden und sieht weit weniger angespannt aus, als zu Beginn unserer Unterhaltung, was sofort wieder eine wohlige Wärme in mir ausbreitet und mich lächeln lässt.
„Perfekt. Ich muss …“, deute ich auf die Gruppenraumtür, um zu entkommen, weil mein Herz schon wieder verrückt spielt und halte Ja den, als er bereits an der Treppe ist, noch einmal zurück.
„Jaden? Warum bist du eigentlich heute so spät dran?“, kann ich meine Neugierde nicht zurückhalten und sehe ihm dabei zu, wie er meinem Blick ausweicht und kaum hörbar „ich hab auf dich gewartet“ antwortet, bevor er die Stufen hinunterläuft und bei mir ein wahnsinniges Glücksgefühl entfacht.
Und dieses reißt den ganzen restlichen Tag nicht mehr ab. Lilly gibt ihr übriges, indem sie mir dauernd verschwörerisch irgendwelche Geheimnisse ins Ohr flüstert, die ich leider kaum verstehe, weil ihr Wortschatz doch noch relativ begrenzt ist. Was jedoch der Freude darüber, dass sie mit mir spricht, keinen Abbruch tut.
Nur einen flüchtigen Dämpfer bekommt meine Stimmung am Mittag, als Lilly wieder von dieser älteren Dame abgeholt wird, die ziemlich steif wirkt und etwa im selben Alter wie meine Mutter sein müsste. Was in mir den Verdacht hegt, dass diese Person Jadens Mum sein kann. Sympathischer wird sie mir dadurch allerdings auch nicht, weil sie Lilly auf eine komische Art behandelt. Irgendwie kalt und abwertend, sodass ich ihr die Übergabe am liebsten verweigern würde.
Doch die Aussicht auf das Treffen mit Jaden lenkt mich von meinen trüben Gedanken erfolgreich ab und so kann ich es kaum erwarten, dass die Uhr etwas an Tempo zulegt und mich meiner Verabredung ein bisschen näher bringt.
Weswegen ich mich auch nicht wirklich wundere, als ich bereits um kurz nach halb acht in dem von Jaden besagten Club sitze. Die Tür, und somit jeden Neuankömmling, genau im Blickfeld. Meine Uhr ist heute mein bester Freund und hat sich scheinbar vorgenommen, mich ab jetzt zu ärgern, weil die Minuten nur noch schleichend langsam verstreichen und ich bereits voller Ruhelosigkeit bin, als der Zeiger den vereinbarten Zeitpunkt überschritten hat, was eine ungeheure Enttäuschung in mir auslöst, je länger ich warte. Die jedoch wie eine Seifenblase zerplatzt, als Jaden mit fast zwanzig Minuten Verspätung endlich eintrifft.
Atemberaubend schön und sofort einige interessierte Blicke, von Männern wie von Frauen, auf sich ziehend, schreitet er geradezu durch den Club und strahlt wahnsinnig bezaubernd, als er mich am Tisch wartend ausmacht. Mit einer unglaublichen Grazie kommt er auf mich zu und überschüttet mich geradezu mit Entschuldigungen.
„Ich glaub, Lilly hat einen Radar dafür, wenn ich mal was vorhab“, schließt er atemlos seinen Vortag, dem ich aufgrund seiner Wirkung auf mich, nicht wirklich aufmerksam folgen konnte und hoffe inständig, nichts Wichtiges überhört zu haben.
„Schon okay, ich gewöhn mich langsam dran“, grinse ich ihn frech an und ernte dafür ein entzückend gespieltes Schmollen, was ich ihm am liebsten von seinen Lippen küssen würde. Und dadurch viel zu deutlich merke, wie verrückt ich mittlerweile nach diesem Jungen bin.
„Was möchtest du trinken? Ich besorg uns was“, hebe ich, mich selber ablenkend, meine Hand, um der Kellnerin, die bereits sechs Mal an meinem Tisch war, zu deuten, dass ich jetzt gern bestellen würde. Woraufhin sie umgehend lächelnd zu uns kommt.
„Jetzt aber“, zwinkert sie mir keck zu und ganz selbstverständlich erwidere ich ihr Lächeln, was Jaden genauestens beobachtet.
„Ich hätte gerne einen Wodka- Redbull und du?“, reiße ich ihn aus seiner Musterung unserer Bedienung. Was ihn scheinbar völlig überrascht.
„Ehm .. ich nehme das gleiche“, räuspert er sich knapp und sieht der Kellnerin weiterhin nach, bis sie hinterm Tresen verschwunden ist.
„Ich dachte, du wärst nicht an Mädchen interessiert?“, grinse ich ihn frech an, als er seinen Blick endlich auf mich richtet und zaubere ihm damit eine leichte Röte auf die Wangen. Was man Dank der indirekten Beleuchtung über jedem einzelnen Tisch ganz gut erkennen kann.
„Ich … ehm … tue ich ja auch nicht“, stottert er verlegen und ist sich seiner Wirkung auf mich noch immer nicht im Geringsten bewusst.
„Darf ich dich etwas wegen Lilly fragen?“, lenke ich
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