Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
lässt.
Zurückhaltend, fast schon ängstlich vor seine Reaktion, verdränge ich mit federleichten Küssen die feuchte Spur aus seinem Gesicht. Bedecke jeden Millimeter seiner Wangen mit flüchtigen Berührungen, bis ich der Verlockung seiner sündigen Lippen nicht mehr widerstehen kann und sie gnadenlos in Besitz nehme. Beim ersten Kontakt erschrocken zurückweiche und Jaden in die Augen blicke, nur um meinen Durst in der nächsten Sekunde erneut zu befriedigen.
Plötzlich spüre ich seine Hand in meinem Nacken, die mich noch dichter an ihn herandrängt, was mir ein unterdrücktes, vor Erregung strotzendes, Keuchen entlockt und ihn kurz in den Kuss lächeln lässt. Weshalb ich all meine Beherrschung zusammennehme und nach seinen Fingern in meinem Nacken greife. Behutsam, aber dennoch bestimmt, löse ich sie und unterbreche somit unsere Verbindung. Woraufhin Jaden, wie erwartet, sofort meinem Blick ausweicht. Was mich jetzt aber von einer Erklärung nicht abhält.
„Ich muss dir noch was sagen“, wispere ich, um die entstandene Spannung zwischen uns nicht zu zerstören.
„Ich bin nicht darauf aus, dich nur ins Bett zu kriegen. Ich hab dich furchtbar gern und möchte wirklich, dass wir Freunde sind. Verzeih mir, dass ich gestern so dumm war“, bitte ich ihn, mir nicht böse zu sein und unserer Freundschaft eine ehrliche Chance zu geben. Während ich sanft, mit meinen Fingern, sein Gesicht zu mir drehe.
„Heißt das, keine Küsse mehr?“, sieht er mich mit einem Hauch Enttäuschung an, was mir ein liebevolles Schmunzeln entlockt.
„Ich würde dich wahnsinnig gerne küssen. Wann immer du willst“, raune ich ihm zu und unterstreiche meine Äußerung mit einer gefühlvollen Massage seiner Lippen. Die ihn wohlig seufzen lässt und in meinen Ohren wie die schönste Melodie erklingt.
Immer wieder streift meine Zungenspitze achtsam, verführerisch kostend, über seine Unterlippe und zieht sich scheu zurück, kaum dass er bereit ist mir Einlass zu gewähren. Was er mit einem missbilligenden Grummeln bekundet und schon fast sehnsüchtig seine Hände in mein Shirt krallt, um mich von einem Rückzug abzuhalten. Die Emotionen, die Jaden gerade in mir auslöst, kosten mich all meine Vernunft. Weil ich mich nur schwer abhalten kann, mir einfach zu nehmen, was er mir hier so bereitwillig anbietet. Und doch ist da noch ein gewisses Maß Angst in mir. Vor dem Unbekannten, dem Neuen.
Irgendwie überfordert mich sein plötzlicher Wandel, weil er doch bisher keinerlei Anzeichen machte, dass er irgendein Interesse an mir hätte, welches vielleicht über eine reine Freundschaft hinausgeht. Eigentlich war es eher das Gegenteil. Ist es nicht erst mehrere Stunden her, als er mir eindringlich erklärte, dass er kein Interesse daran hätte einen Hetero zu bekehren? Und ist es nicht jetzt genau das, was er tut? Meine Gedanken bringen mich gerade völlig durcheinander und Jaden scheint mein Zögern nicht zu entgehen. Denn mit einem seltsamen, aufgesetzt wirkenden Lächeln rutscht er nun ein Stück von mir ab.
Er versucht mir vorzugaukeln, dass alles in Ordnung wäre und dennoch spüre ich ganz genau, wie schwer ihm diese Haltung fällt.
„Ich… muss langsam los. Wegen Lilly“, zittert seine Stimme ganz deutlich, während er scheinbar alle Mühe hat, mich beim Sprechen anzusehen. Was in mir wieder ein seltsames Gefühl und das Bedürfnis ihn zu schützen weckt. Auch wenn ich mir nicht bewusst bin, wovor.
„Hey, lauf nicht einfach weg“, halte ich ihn vorsichtig an seinem Handgelenk auf, als er bereits am Aufstehen ist, was ihn kurz stoppen lässt.
„Das tue ich nicht. Ich muss wirklich“, ist sein Lächeln jetzt wenigstens etwas überzeugender und mit einem flüchtigen Kuss auf meine Lippen erhebt er sich schließlich komplett.
„Wir sehen uns morgen im Kindergarten, ja?“, liegt eine Spur Entschuldigung und Flehen in seinem Blick und zwingt mich geradezu stumm zu nicken. Obwohl ich ihn viel lieber hierbehalten würde. Dennoch gebe ich meinem Verlangen, ihn aufzuhalten nicht nach und lächle einfach nur, in der Vorfreude auf morgen, während er wie schon bei seiner Ankunft mit geschmeidigen Bewegungen den Club verlässt.
Und auch nachdem er längst durch die Eingangstür verschwunden ist, starre ich sie ununterbrochen an. Wobei meine Gedanken mir deutlich machen, dass dieses Treffen seinen eigentlichen Sinn nicht erfüllt hat. Denn ursprünglich war ja der Plan, vielleicht zu erfahren, warum Jaden gestern
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