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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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allem, wenn jemand so besessen war wie Dylan. Er wollte Tristans Familie unbedingt von der Clann-Spitze verdrängen. So sehr, dass er auf dem Schulgelände mit Magie gegen Tristan gekämpft und ihn fast umgebracht hätte. Von dort war es nicht mehr weit bis zu dem Punkt, wo er an Tristans Auto hätte herumpfuschen können.
    Und wenn er dazu fähig war, würde er nicht davor zurückschrecken, jemand anderem zu schaden. Jemandem außerhalb des Clanns, der keine besonderen Kräfte besaß. Jemandem wie Anne, deren Eltern beide arbeiteten und in dieser Gegend keinen Einfluss hatten.
    Was, wenn seine leere Drohung in Wirklichkeit ein Versprechen gewesen war, Anne im nächsten Schuljahr etwas anzutun?
    Irgendwie musste ich Tristan und Anne beschützen.
    Hätte ich doch nur, wie die anderen Nachfahren, von klein auf den Umgang mit Magie gelernt, dann hätte ich jetzt Schutzzauber für sie machen können. Ich hätte auch Tristan helfen können, gesund zu werden, und sei es aus der Ferne.
    Aber ich konnte sie weder beschützen noch ihnen helfen, weil meine Mutter und meine Großmutter dem Clann versprochen hatten, mir keine Magie beizubringen.
    Das war so was von ungerecht. Warum durfte ich nicht die Fähigkeiten einsetzen, die mir wahrscheinlich in die Wiege gelegt wurden? Wenn in meinen Adern wirklich die Magie der Evans floss, gehörte sie genauso zu mir wie meine Hände und Füße!
    Dylan und die Zickenzwillinge hatten mich und meine Freundinnen nur schikaniert, weil sie wussten, dass mir meine Familie nicht beibringen durfte, wie ich mich verteidigen konnte.
    Allerdings hatten das nur Mom und Nanna versprochen. Ich nicht.
    Wenn ich doch nur ein paar Zauberbücher in die Finger bekommen könnte …
    „Na endlich!“, rief Anne, als sie mit Carrie, Michelle und deren Freunden ihren Müll wegbrachte. Danach stieg sie wieder ein und ließ den Motor an. „Jetzt wird gefeiert!“
    Eine halbe Stunde später und ohne die beiden Jungs saßen wir im Schlafanzug in Annes Zimmer und machten es uns gemütlich, um einen Film zu gucken. Zum Glück suchten sich die Mädels statt der üblichen Liebesschnulze eine Komödie aus. Und sie taten so, als würden sie nicht mitbekommen, dass ich mein Handy nicht aus der Hand legte.
    Um elf schrieb Emily in einer SMS, dass es Tristan gut ging und er ruhig schlief. Endlich bekam ich wieder richtig Luft. Alles würde in Ordnung kommen. Ich wusste immer noch nicht, wie ich ihn und Anne vor Dylan beschützen sollte. Aber Tristan lebte und erholte sich. Fürs Erste genügte das.
    Während meine Freundinnen abwechselnd über den Film lachten und schockiert nach Luft schnappten, beruhigte ihre Fröhlichkeit meine angespannten Nerven. Zum ersten Mal brachte es mir etwas, dass ich die Gefühle anderer spüren konnte. Langsam, aber sicher ließ die Anspannung in meinem Nacken und den Schultern nach, und ich konnte sogar wieder richtig lächeln.
    Als ich dem Rettungswagen nachgesehen hatte, der Tristan fortbrachte, hatte ich gedacht, ich würde diesen Abend nicht überleben.Ich hatte mir vorgestellt, wie ich stundenlang allein in meinem Zimmer auf und ab laufen würde, halb wahnsinnig vor Angst und Sorgen. Nie hätte ich gedacht, dass ich den restlichen Abend in meinem gemütlichen Schlafanzug mit meinen besten Freundinnen vor Annes Fernseher verbringen würde, während sie abwechselnd stöhnend und grinsend einen Film über aufgetakelte, verrückte Vampire auf Segways sahen. Aber genau so ging einer der schrecklichsten Abende meines Lebens zu Ende.
    Heute hatte ich mich meinen beiden größten Ängsten gestellt. Als ich Tristan fast verloren hätte, hatte ich erkannt, dass ich fast alles ertragen konnte, solange es ihn irgendwo noch gab. Dadurch hatte ich mich getraut, meine zweitgrößte Angst zu überwinden und meiner besten Freundin die Wahrheit zu sagen. Mehr als ein Jahr lang hatte ich es aus lauter Angst nicht mal versucht. Und Anne hatte sich als viel bessere Freundin erwiesen, als ich gedacht hätte.
    Ich war so erleichtert, dass ich nicht wie üblich am längsten durchhielt. Ich schlief als Erste ein, das Handy unter meinem Kissen immer noch wie einen magischen Talisman umklammert. Irgendwann bekam ich vage mit, dass Anne mich zudeckte, und lächelte. Wer hätte gedacht, dass sie auch fürsorglich sein konnte? Dann schlief ich tief und fest.
    Am nächsten Morgen um halb neun weckte mich ein Brummen in der Hand. Emily hatte eine SMS geschickt:
    24 Stiche am Kopf, 26 Klammern im lkn Arm, 2 gebr

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