Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
Vom Netzwerk:
wir immer.“
    „Es ist bestimmt schön, direkt am See zu wohnen.“
    „Meistens. Allerdings mischen die Wassermokassinschlangenmanchmal ganz schön unsere Gartenpartys auf.“
    „Kann ich mir vorstellen. Und dann beeindruckst du alle als abgebrühter Schlangenjäger, richtig?“
    „Äh, nein.“ Er wandte sich halb zu mir um und lächelte schief. „Dann beeindruckt mein Hund Jake alle als Schlangenjäger, während ich kreischend wie ein kleines Mädchen weglaufe und eine Schaufel hole.“
    Ich lachte. Wellen vom Boot, das vorbeifuhr, ließen das Jetboot schwanken, und meine Oberschenkel berührten seine Hüften. Aber hallo. Das war ein bisschen zu nah. Befangen ließ ich ihn los und legte die Hände auf meine Knie.
    „Und … bist du mit jemandem zusammen?“
    Ich war so überrascht, dass ich ihm fast in die Augen gesehen hätte. Aus reiner Gewohnheit blieb mein Blick an seiner Nase hängen. „Nein. Warum?“
    „Damit ich weiß, ob ich mich mit dir verabreden kann.“
    Plötzlich wünschte ich, ich hätte nicht so schnell geantwortet. Ich geriet hier wirklich in unbekannte Gewässer. Was sollte ich sagen, falls er fragte?
    „Würdest du gern?“
    „Gern was?“ Ich musste erst mal nachdenken. Hatte ich überhaupt Lust, mich mit ihm zu verabreden? Meine Freundinnen fanden ihn umwerfend, und die Charmers aus dem zweiten Jahr offenbar auch. Aber er war keine eins achtzig groß mit blonden Locken und grünen Augen, von denen ich regelmäßig träumte. Seine Stimme war einigermaßen tief, aber es war nicht dieses Brummen, das mich zittern ließ. Es war nett, mit ihm zusammen zu sein, aber ich sehnte mich nicht nach ihm oder wollte wissen, woran er dachte.
    Er war nicht Tristan Coleman.
    Andererseits war er auch nicht im Clann und damit tabu. Der Rat hatte nichts davon gesagt, dass ich mich nicht mit normalen Menschen verabreden durfte. Und weil mein Körper in seiner Nähe nicht anfing zu spinnen wie bei Tristan, war es mit Greg einfacher und angenehmer. Genau wie die Stelle als Betreuerin der Charmers fand ich ihn nett, aber nicht überwältigend. Das machtees unkomplizierter, falls es nicht funktionieren sollte.
    „Würdest du gern mit mir ausgehen?“ Er hatte ein freundliches Lächeln. Es ließ seine braunen Augen sanfter wirken. Aber wollte ich mich wirklich mit ihm verabreden?
    „Vielleicht.“ Die Antwort galt eher meiner Frage als seiner. Aber als sie ausgesprochen war, genügte sie für beide. Wenn ich auf das Unmögliche wartete, würde ich nie ein richtiges Leben haben. Greg war hier. Er war interessiert. Er war manchmal witzig und sah gut aus. Wieso sollte ich mich nicht mit ihm verabreden und sehen, wie es lief? „Ja, okay. Klingt doch gut. Bringst du mich jetzt zurück? Sonst glauben die anderen, du hättest mich entführt. Außerdem wird es mir langsam zu heiß.“
    Er musterte fragend meine Arme. „Aua, du hast recht. Creme dich nächstes Mal besser ein. Dann kann ich dir mehr vom See zeigen.“
    Hm. Nächstes Mal?
    Lächelnd schlang ich ihm wieder die Arme um die Taille und hielt mich fest. Ich war selbst überrascht, dass ich immer noch lächelte, als er mich am Anlegesteg vor Bethanys Haus absetzte. Es machte wirklich Spaß, mit Greg zusammen zu sein. Vielleicht wäre eine Verabredung mit ihm genauso nett.
    Als ich merkte, wie viele Augenpaare uns beobachteten, verging mir das Lächeln. „Danke für die Fahrt.“
    „Jederzeit. Bis bald, Savannah Colbert.“
    Ich erwiderte sein Lächeln und wartete, bis er losgefahren war, bevor ich mich wieder zu Keisha setzte.
    „So, so“, sagte sie, als sei das genug.
    Und es genügte, dass ich ihr im Flüsterton erklärte: „Ich habe ihn vor ein paar Monaten kennengelernt. Ich glaube, er hat mich nur mitgenommen, weil er nett sein wollte.“
    „Aha.“ Sie schien vor Neugier fast zu platzen.
    Vicki beugte sich vor, sodass Keisha nicht mehr zwischen uns saß, und starrte mich an. „Quatsch, ich habe sein Gesicht gesehen. Er wollte nicht nur höflich sein. Hat er sich mit dir verabredet?“
    „Ähm …“ Darauf wollte ich vor unserem Publikum aus lauschenden Klatschtanten nicht antworten. Nach einem Blick aufdie Uhr sah ich an Vicki vorbei zur kreisförmigen Auffahrt, wo Nanna gerade pünktlich zum Ende der Party vorfuhr. „Oh, da ist meine Großmutter. Ich muss los. Bis nächste Woche beim Intensivtraining.“
    Ich sprang auf, verabschiedete mich bei der Runde und machte, dass ich wegkam.
    In der nächsten Woche rief Greg natürlich nicht an.

Weitere Kostenlose Bücher