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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Aber dafür gab es einen einfachen Grund: Ich hatte ihm meine Telefonnummer, die unter Nannas Namen eingetragen war, nicht gegeben. Und meine Freundinnen würden meine Nummer nicht weitergeben.
    Eigentlich hätte ich mich über die Verzögerung ärgern sollen. Aber weil ich die ganze Woche in der drückenden Hitze für das Intensivtraining der Charmers an der Highschool herumrannte, dachte ich abends vor lauter Müdigkeit nur noch an eine kalte Dusche und Schlaf. Und wenn ich mal einen klaren Gedanken für Greg übrig hatte, malte ich mir aus, wie er alle Colberts im Telefonbuch anrief und nach mir fragte. Sein Riesenego hatte bestimmt schon gelitten. Bei dem Gedanken daran musste ich grinsen.
    Ich überlegte, ob er die gut zwei Monate bis zum Anfang des neuen Schuljahrs brauchen würde, um meine Telefonnummer herauszufinden, oder ob er einfach aufgeben würde. Wie empfindlich war sein Ego? Und wie wichtig war ihm eine Verabredung mit mir?
    Die Antwort auf diese Frage bekam ich am Samstag bei der jährlichen Pyjamaparty der Charmers. Wir feierten das Ende des Intensivtrainings und den Beginn des normalen Sommertrainings. Treffpunkt war die Sporthalle im Sport- und Kunstgebäude der Highschool, in der wir für einen Platz bei den Charmers vorgetanzt hatten. Zu der Seite, an der die Richter gesessen hatten, konnte ich nicht mal hinsehen. Ich war immer noch nicht sicher, ob ich mich an diesem Tag richtig entschieden hatte. Wer weiß, vielleicht hätte mein Blick überzeugender gewirkt als der Vertreter des Vampirrats.
    Aber das war nicht mehr wichtig. Ich konnte die Vergangenheit nicht ändern und war es leid, auch nur darüber nachzudenken. Ich sollte lieber an die Zukunft denken und überlegen, wie ich meinenPlatz in der Gruppe finden konnte.
    Am Ende fiel es mir erstaunlich leicht. Dazu trugen die Gepflogenheiten bei den Charmers eine Menge bei, weil die Betreuerinnen genauso eingeschlossen wurden wie die Tänzerinnen. Wir bekamen die gleichen silbernen Bettelarmbänder wie die Tänzerinnen, mit dem Gruppenlogo, Stiefeln und Sternen als Anhänger, die für unsere Ziele standen. Unsere Namen kamen auch in die Schale, wenn für die Spieltage gewichtelt wurde. Wir lernten, dass jedes Mädchen mit „Miss“ und seinem Vornamen angeredet wurde und dass diese Regel auch für uns galt. Und als Mrs Daniels unseren Mottosong für das nächste Jahr spielte, Luther Vandross’ gefühlvolle Version von „The Impossible Dream“, hatte ich nicht als Einzige Tränen in den Augen.
    Auf einmal ließ sich die zehnte Klasse gar nicht so schlecht an.
    Nach dem offiziellen Teil und dem Geschenketausch veranstalteten wir eine ordentliche Kissenschlacht, bei der wir auf einem Bein balancieren mussten. Sie wuchs sich zu einem Turnier aus, das ich sogar gewonnen hätte, hätte Keisha nicht meinen Namen gerufen und mich abgelenkt. Paula, in diesem Jahr neuer Captain, erwischte mich mit einem unerwarteten Schlag gegen den Kopf, und ich setzte den Fuß ab und verlor.
    „Miss Keisha!“, jammerte ich, und alle lachten.
    „Vielleicht im nächsten Jahr“, frohlockte Captain Paula grinsend.
    Ein lautes Hämmern an den verschlossenen Eingangstüren ließ alle kreischend zusammenzucken.
    Captain Paula lief zur Tür der Sporthalle, spähte hinaus und rief: „Die Pizza ist da.“
    „Das ist unser Job“, sagte Chefbetreuerin Amber zu uns anderen Betreuerinnen und stand auf. Keisha, Vicki und ich folgten ihr in die Eingangshalle. Unter meinen heißen Füßen fühlte sich das Linoleum eiskalt an.
    Was machen wir denn, wenn es brennt? dachte ich, als Amber die Glastüren aufschloss, um den Pizzaboten zusammen mit einem Schwall Hitze hereinzulassen.
    „Hallo, Savannah, meine Damen“, grüßte uns Greg Stanwickhinter einem Stapel Pizzaschachteln.
    Ich war so überrascht, dass ich unwillkürlich lächelte. „Hallo, Greg.“
    Während wir ihm jeweils zwei Schachteln abnahmen, starrte er mich die ganze Zeit an. Das war mir ziemlich peinlich, weil mir in der Sommerhitze das T-Shirt am Rücken klebte.
    Wahrscheinlich hätte ich mehr als „Hallo“ sagen sollen. Andererseits war Amber dabei, und wir waren bei einer offiziellen Veranstaltung der Charmers, also war es vielleicht gut so.
    „Wir bringen dir sofort den Beleg zurück“, sagte Amber.
    Ich lächelte ihm zum Abschied verlegen zu und folgte Amber in die Sporthalle. Während sie den Kreditkartenbeleg von Mrs Daniels unterschreiben ließ, verteilten wir anderen die Pizzaschachteln auf den

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