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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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uns denn wenigstens sagen, wo Sie in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren? So zwischen elf und drei Uhr morgens?«
    Ein hektisches Zucken um Finks Augen verriet erneut seine Nervosität.
    »Ich? Wo werd ich schon gewesen sein? Hier, im Geschäft. Wir sind am Donnerstag gekommen und haben angefangen aufzubauen.«
    »Gibt es Zeugen dafür?«
    »Wollen Sie jetzt ein Alibi?«
    »Sozusagen.«
    »Nur meine Frau. Wir waren ja hier im Wohnwagen. Keine Ahnung, vielleicht hat mich ja von den Kollegen noch jemand gesehen. Um zwölf bin ich wie jeden Tag ins Bett gegangen.«
    Kluftinger schürzte die Lippen.
    »Was für ein Auto fahren Sie, Herr Fink?«, fragte er.
    »Einen Omega Caravan, wieso?«
    »Zeigen Sie uns den mal.«
    Fink zuckte die Achseln. »Kommen Sie mit.«
     
     
    »Herr Fink, jetzt haben Sie ein echtes Problem, würd ich mal sagen.«
    Der Mann sah Kluftinger fragend an, seinen Arm auf einem silbergrauen Opel Omega Kombi abgestützt, auf dessen Türen dasselbe Airbrush-Bild wie auf der Schießbude zu sehen war – und unter dem ein handtellergroßer Ölfleck in den Teer eingesickert war.
    »Sie werden schon wissen, worum es geht!«
    Fink schien verzweifelt. »Nein, das weiß ich nicht, verdammt«, schrie er, »was soll ich denn gemacht haben, hm?«
    »Sie sind verdächtig, zwei Menschen umgebracht zu haben.«
    »Zwei Leute? Spinnt ihr eigentlich? Wen soll ich denn …«
    »In welchem Verhältnis standen Sie zu Gordian Steiner?«
    »Gordian … wer?«
    »Gordian Steiner, Kardiologe in Oberstaufen, wohnhaft in Lindau.« Kluftinger bemühte sich um einen sachlichen Ton.
    »Ich kenn keinen Steiner. Und schon gar keinen Doktor, ich …«
    »Wir unterhalten uns wohl am besten bei uns im Büro weiter. Das gilt übrigens auch für Ihre Frau. Eugen, holst du sie bitte? Und verständige doch die Uniformierten, eine Streife soll die beiden Herrschaften abholen. Aber getrennt voneinander. Und kannst du noch dem Willi Bescheid sagen, der muss kommen mit seinen Leuten, das Auto soll er am besten gleich mit raufnehmen in seine Garage.«
    Fink sah hektisch zwischen den Polizisten hin und her. »Wenn wir mitmüssen, was ist denn mit dem Geschäft?«
    »Sperren Sie zu und verriegeln Sie alles – Sie können sich ja gleich mal auf längere Abwesenheit einstellen.«
    »Aber der Betrieb, ich mein …«
    »Wie gesagt: Sperren Sie alles ab«, wiederholte der Kommissar. »Und die Autoschlüssel geben Sie gleich mal mir!«
    Fink reichte ihm den Schlüsselbund. Kluftinger ging in die Knie, schaute unter den Wagen und betastete den Fleck, doch das Öl war bereits versickert. Nur am Auto hingen noch einige kleine Tropfen. Er streckte seine Hand aus, zerrieb das Öl zwischen den Fingern und stutzte: Die Flüssigkeit war honigfarben und klar. Er stand auf und wandte sich noch einmal an Fink. »Haben Sie kürzlich einen Ölwechsel gemacht?«
    »Gestern.«
    »Und das Altöl?«
    »Das hab ich bei diesem Autoteilefritzen in den großen Tank geschüttet, wieso?«
    »Hm, wir werden uns das Auto trotzdem mal vornehmen. Wir sehen uns später in der Inspektion.«
     
     
    Zwanzig Minuten später standen Strobl, Hefele und Kluftinger an der Imbissbude, dem vereinbarten Treffpunkt, und der Kommissar wischte sich gerade den Mund ab, nachdem er seine Fischsemmel aufgegessen hatte. »Und gebt dem Willi Bescheid, dass er die Waffen vom Fink spurendienstlich untersuchen soll.«
    »Spurendienstlich, soso!«, wiederholte Strobl grinsend. »Und dann zur Sicherheit gleich auch noch erkennungsdienstlich, oder?«
    »Deppen! Wenn man sich einmal verspricht. Jedenfalls wisst ihr, was ich mein. Vielleicht ist an einer ja noch ein bissle Hübner dran. Und sagt’s mal, wo ist denn jetzt der Richie? Wir haben doch gesagt, wir treffen uns hier.«
    »Der wird sich halt noch mit den Jahrmarktsleuten unterhalten, ob die den Schratt kennen …«, mutmaßte Strobl.
    Da sie keine Zeit verlieren wollten, beschlossen sie, ihren Kollegen zu suchen. Sie waren noch nicht weit gegangen, da hörten sie ihn bereits: Kurz bevor sie beim »Hau den Lukas« ankamen, übertönte Maiers schrille Stimme das Getöse des Jahrmarktes, und sie beschleunigten ihren Schritt. Dann entdeckten sie ihn mit rotem Kopf neben einem Mann in Latzhose, auf den er lautstark einredete. So laut, dass sich bereits eine kleine Menschentraube gebildet hatte, die dem Disput in einigem Abstand folgte.
    Die Beamten zwängten sich zwischen den Leuten durch, um ihrem Kollegen in dieser allem Anschein

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