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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Patienten zwar verabreicht, wir konnten aber nicht sicherstellen, dass das auch in der notwendigen Regelmäßigkeit geschah. Ist jetzt schon länger her, dass wir wieder alles selbst spritzen. Also … ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wer an eine so große Menge Cordial gekommen sein könnte.«
    »Fehlt denn etwas von den Medikamenten?«, hakte Kluftinger ein.
    »Nicht dass ich wüsste«, erklärte Uhl, »aber ich lasse auch das gleich einmal überprüfen. Wobei: Gordian, ich meine, Doktor Steiner verwaltet den Bestand – ich weiß nicht, ob er gerade auf dem aktuellen Stand der Buchhaltung ist. Notfalls müssten wir das morgen klären, wenn er wieder hier ist. Ich würde ihn ansonsten ja auf dem Handy anrufen, aber er hat die seltene, aber sehr kluge Angewohnheit, im Urlaub schlecht erreichbar zu sein.«
    Dann griff er wieder zum Telefon und bat darum, den Vorrat an Cordial zu überprüfen. »Die Kollegin auf der Station kümmert sich darum, meine Herren«, erklärte er, nachdem er aufgelegt hatte.
    Kluftinger bedankte sich. »Gut, damit wären wir eigentlich auch so weit.«
    »Bitte rufen Sie uns doch kurz an, wenn Sie die Patienten aus dem ambulanten Programm erreicht haben, ja?«, bat Eugen Strobl, erhob sich und reichte dem Professor eine Visitenkarte.
    Kluftinger stand ebenfalls auf, ein wenig zögerlich allerdings. Eigentlich hätten ihn persönlich noch Details über die Klinik interessiert, er wollte das aber lieber diskret behandelt wissen. Also reichte auch er Uhl die Hand, und sie verabschiedeten sich.
    Kaum hatten sie das Zimmer verlassen, ärgerte sich der Kommissar: Da war er, in seinem Zustand, schon in einer renommierten Herz-Rehaklinik und brachte es nicht fertig, sich nach möglichen Behandlungen und Therapien zu erkundigen. Er überlegte, wie er es einrichten könnte, doch noch kurz unter vier Augen mit dem Professor zu reden, als auf einmal die Tür hinter ihnen aufgerissen wurde.
    »Meine Herren«, rief Uhl ihnen nach, »warten Sie doch bitte einen kleinen Moment.«
    Kluftinger bat Strobl, doch schon einmal nach Hefele zu suchen. Dann wandte er sich dem Arzt zu. »Ist Ihnen noch etwas eingefallen, Herr Uhl?«
    »Nein, aber meine Mitarbeiterin hat mittlerweile vier der sechs ambulanten Patienten erreicht – und alle sind wohlauf. Die anderen hat sie nicht angetroffen. Ach, und das Cordial ist übrigens vollständig.«
    Kluftinger war beeindruckt, die schienen hier recht fix zu arbeiten, das war er von Krankenhäusern sonst nicht unbedingt gewohnt. »Gut, Herr Professor, vielen Dank, damit ist uns schon einmal geholfen. Wenn Sie die anderen zwei noch erwischen, sagen Sie uns halt kurz Bescheid, bitte. Den Rest klären wir dann morgen mit Doktor Steiner.«
    Weil Kluftinger wie angewurzelt stehen blieb, sah Uhl ihn fragend an.
    »Haben Sie denn noch etwas auf dem Herzen?«, fragte der Arzt.
    Kluftinger schluckte. Mit einem Schlag war ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. »Was … wie meinen Sie … woher … wissen Sie das?«
    »Woher weiß ich … was?«
    »Das mit dem Herzen?«
    Ein weiterer fragender Blick.
    »Na, Sie haben doch gerade gefragt, ob ich’s mit dem Herzen hab!«
    »Da muss ich Sie korrigieren, Herr Kommissar, ich habe gefragt, ob Sie noch etwas
auf
dem Herzen haben. Ob ich Ihnen noch irgendwie helfen kann, weil Sie … na ja, nicht gehen. Haben wir uns wohl missverstanden. Aber augenscheinlich hab ich ins Schwarze getroffen, wie? Haben Sie denn Probleme mit der Pumpe?«
    Kluftinger schluckte. War jetzt der richtige Zeitpunkt für so ein Gespräch? Hier, zwischen Tür und Angel? Außerdem sprach Uhls Wortwahl nicht gerade für ihn!
Pumpe,
das hatte Langhammer am Telefon auch immer gesagt, als er auf dem EKG -Rad gesessen war.
    »Ich? Nein … ein Freund von mir, der hat … Probleme mit der … dem Herzen. Der ist gar nicht gut beieinander grad.«
    »Ein Freund, soso.«
    »Genau. Ein Freund. Aus … Schulzeiten. Schulfreund, quasi. Der soll radikal seinen Lebenswandel ändern, sonst haut’s ihm irgendwann das ganze System zusammen, hat der Arzt gesagt. Einschließlich … Pumpe.«
    »Aha. Das ganze System.« Wieder dieser ruhige, fast schon väterliche Unterton in der Stimme des jungen Professors.
    Kluftinger merkte, wie sich Schweißtröpfchen auf seiner Stirn bildeten. »Genau. Und für den Bekannten wollt ich nur mal fragen: Diese Kurse, die Sie da anbieten, so zur Prävention, über Ernährung und Lebensgewohnheiten und Entspannungstechniken

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