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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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getrüffelte Lachssüppchen sind leider aus«, erwiderte sie und zeigte auf eine Tafel, auf der die Getränke – Bier, Limo, Cola, Obstler, Kaffee – angeschrieben waren sowie die wenigen Speisen, die hier verkauft wurden: Leberkäse, Currywurst, Pommes, Kässpatzen nach Omas Rezept.
    Der Kommissar dachte kurz nach und sagte: »Dann bitte einen Kaffee.«
     
     
    Während er so dastand und in seinem Kaffee herumrührte, schaute er auf das Haus, das man von hier aus gut im Blick hatte. Beileibe keine schlechte Wohnlage, nobler, renovierter Altbau, eine riesige Dachterrasse, gleich im Zentrum, der Wochenmarkt und die Fußgängerzone um die Ecke. Kein Wunder, dass Maier sich dafür interessierte, auch wenn er den Gedanken nach wie vor abstoßend fand, in einem Haus zu wohnen, in dem ein derartiges Verbrechen verübt worden war. Selbst für einen Polizisten. Gerade für einen Polizisten.
    Als er so auf die Eingangstür blickte, wurde Kluftinger plötzlich klar, dass er sich hier geradezu auf einem Beobachtungsposten befand. Ein idealer Punkt, um … Er drehte sich zu der vielleicht sechzigjährigen Frau in der hellblauen Kittelschürze um, die ihn ein bisschen an die »Drei Damen vom Grill« aus der Fernsehserie erinnerte – nur dass sie mit ihrer gewaltigen Körperfülle alle drei in einer Person verkörperte. »Waren Sie gestern auch hier?«
    Die Frau sah ihn bitter an, wischte sich mit dem Arm übers Gesicht und erklärte: »Nein, gestern war ich noch am Strand von Malibu, hier bin ich nur freitags.«
    Kluftingers Geduld mit ihr und ihrem Sarkasmus war am Ende, und so zückte er seinen Ausweis, was tatsächlich für ein respektvolles Stirnrunzeln sorgte.
    »Heu, jetzt aber«, kommentierte die Frau.
    »Und?«
    »Ach so, ja, war ich. Ich hab aber nix angestellt.«
    »Von wann bis wann?«
    »Ich komm immer so um halb elf und bleib bis in die Nacht. Bis die Letzten heimgehen. Ich hab da ja eine Heizung für meine kleine Terrasse, und ich hab schon einige Stammgäste. Bei mir darf man nämlich trinken und rauchen.«
    Treffer,
dachte Kluftinger. »Ist Ihnen gestern was aufgefallen, da drüben? Ein Rufen? Ein Hilfeschrei? Ein ungewöhnlicher Lärm?« Er zeigte auf die Eingangstür.
    Die Frau zuckte mit den Schultern, und Kluftinger präzisierte seine Frage: »So zwischen elf und drei?«
    »Hm, mal überlegen. Also, um Mitternacht kommen immer noch die Herren von der Spätschicht vom Maschinenbau Kreutzer, da bin ich etwas abgelenkt. Also, nicht dass ich mich sonst für alle Häuser hier interessieren würde …«
    »Natürlich nicht.« Jetzt war es Kluftinger, der sarkastisch klang.
    »Jedenfalls, hm, da kam der Mann mit seinem Hund raus wie jeden Abend …«
    »Haben Sie ein Pärchen gesehen? Das da … rumbussiert hat?« Die Miene der Frau hellte sich auf. »Ja, die hab ich gesehen. War komisch, die sind erst vor der Tür gewesen, dann sind sie auf einmal ein Stück weg, und dann sind sie doch reingegangen.«
    »Haben Sie die beiden gut sehen können?«, unterbrach der Kommissar aufgeregt.
    »Nein, gut nicht. Ich könnt sie jetzt nicht beschreiben oder so.«
    »Und haben Sie sie wieder rausgehen sehen?«
    Man sah ihr an, dass sie angestrengt nachdachte. »Raus? Nein, raus nicht. Das muss jetzt aber nix heißen. Um zwei kommen die von der Disko da drüben, da geht noch mal ordentlich was. Vor allem am Donnerstag, da haben die Ü 30 -Nacht. Eigentlich der Grund, warum ich so lange hier bin.«
    »Und Sie können die wirklich nicht beschreiben?«
    »Nein, das sind ja immer so viele, da bin ich …«
    »Ich mein das Pärchen.«
    »Ach so, hm. Verstehe, ja, das wär natürlich schon wichtig, gell?«
    Kluftinger konnte ihr ansehen, dass sie gerne eine Rolle in dieser Ermittlung gespielt hätte. »Also, er, das war so einer … ein richtiger Mann, sag ich mal. Nicht zu klein, nicht zu groß. Vom Gesicht her würd ich sagen: markant. Also, nicht dass ich es gesehen hätt, aber als Frau spürt man so was einfach.«
    Der Kommissar seufzte. Er war selbst schuld, hatte er sie doch quasi zu einer Angabe genötigt.
    »Ist schon gut.« Er nickte ihr dankend zu und wollte schon weggehen, da fiel ihm noch etwas ein. »Haben Sie gesehen, wo sie hergekommen sind?«
    »Von da.« Sie zeigte nach links.
    »Von da. Verstehe.« Er drehte sich um und ging.
    »Haben da geparkt«, rief sie ihm nach.
    Er machte noch einmal kehrt. »Ach, Sie haben sie mit einem Auto kommen sehen?«
    »Ja. Die haben da geparkt.«
    »Was für ein

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