Herzdame fuer den Highlander
leidenschaftlich.
Sophia schmolz in seiner Umarmung dahin, völlig unfähig, sich gegen die Gefühle zu wehren, die sie durchrannen, während ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. Sie schlang die Arme um seinen Hals, doch plötzlich spürte sie wieder Boden unter ihren Füßen. Dougal war bereits auf dem Weg zur Treppe. „Pass du auf, ob die Gesellschaft zurückkommt. Einem von ihnen könnte es zu heiß werden - oder jemand fällt vom Pferd. Dann sind sie wieder hier, ehe wir uns versehen. “
Sophia stand eine ganze Minute wie angewurzelt da und starrte mit leerem Blick die Treppe hinauf, bis ihr endlich dämmerte, dass er den Kuss benutzt hatte, um sie zu verwirren und auszutricksen. Verdammt! Wütend auf sich selbst, ging sie zu einem der vorderen Fenster und nahm dort ihren Wachposten ein.
Langsam verstrich die Zeit. Die Uhr tickte vor sich hin. Eine Biene flog summend gegen die Scheibe. In der Luft flirrte Staub. Nach dreißig Minuten reichte es Sophia. Ein letztes Mal schaute sie die Auffahrt hinunter, dann ging sie nach oben.
Dougal war wahrscheinlich in Miss Stantons Zimmer, das am dichtesten bei der Treppe lag. Sie würde sich Sir Reginalds Zimmer vornehmen, da er sich sehr für ihren Schmuck interessiert hatte.
Vor seiner Tür schaute sie noch einmal in beiden Richtungen den Flur entlang, dann trat sie ein.
Es war ein hübsches Schlafzimmer mit einer großen Kommode, einem riesigen Kleiderschrank und einem Bett, in dem bequem vier Personen Platz hätten. Seitlich vom Bett befand sich ein großer Waschtisch, auf dem eine hübsch bemalte Schüssel und ein Wasserkrug standen. Die Kincaids wussten, wie man seine Gäste verwöhnte - jedes der Schlafzimmer, die Sophia bisher gesehen hatte, war äußerst komfortabel und prächtig eingerichtet.
Eilig schaute Sophia alle Schubladen und Fächer der Kommode durch, entdeckte jedoch nichts Verdächtiges. Daraufhin betrachtete sie den Koffer, der am Fußende des Betts stand. Er war mit einem großen Vorhängeschloss gesichert, also benutzte sie eine Haarnadel, um ihn zu öffnen. Als sie den Deckel hob, stellte sie fest, dass dieses Gepäckstück ausschließlich Kleidung zu enthalten schien.
Vielleicht war etwas unter den Kleidern verborgen. Sie steckte mit ihrem Oberkörper praktisch im Koffer, als vom Flur her Geräusche ins Zimmer drangen.
Mit wild klopfendem Herzen richtete sie sich auf, wirbelte zur Tür herum und lauschte mit angehaltenem Atem. Draußen näherten sich Schritte. Hastig stopfte Sophia die Kleider zurück in den Koffer. Ein kleines Päckchen fiel auf den Boden, sie hob es auf und wandte sich wieder dem Koffer zu, um es ebenfalls zurückzulegen.
Der Türknauf drehte sich.
Sophia schlug das Herz bis in die Kehle. Sie warf den Kofferdeckel zu und kroch unter das Bett. Um sie herum stieg eine Staubwolke auf, und sie hielt sich die Nase zu, um nicht niesen zu müssen.
Aus ihrem Versteck sah sie die Stiefel eines Mannes, der rasch das Zimmer durchquerte. Er blieb mitten im Raum stehen, dann ging er zum Kleiderschrank, öffnete ihn und fing an, darin herumzuwühlen.
Dougal! Verdammt, sie wollte nicht, dass er sie unter dem Bett entdeckte, wo sie sich wie ein verängstigtes Kind verbarg. Also würde sie einfach ganz still liegen bleiben und erst aus ihrem Versteck hervorkommen, wenn er wieder fort war.
Sie hörte, wie er die Kleiderschranktür schloss und zur Kommode ging. Es folgte das Geräusch von leise klirrendem Glas und anderen Gegenständen, die er bewegte. Schließlich trat er vor den Koffer, den sie soeben durchsucht hatte.
Er begann damit, das Gepäckstück zu leeren. Inständig wünschte sie sich, er würde sich beeilen - vom Liegen auf dem harten Fußboden schmerzte schon ihre Schulter.
Plötzlich hielt Dougal inne, und vom Flur her hörte Sophia schwere Schritte und das leise Lachen eines Mannes. Sir Reginald!
Dougal stopfte die Kleider zurück in den Koffer und schloss den Deckel, während sich schon der Türknauf bewegte. Oh Gott, lass ihn bitte nicht unters Bett kriechen! Zu ihrer Erleichterung durcheilte er das Zimmer und verschwand hinter den Vorhängen am Fenster.
Die Tür schwang auf - und Sir Reginald trat ein. Sophia konnte seine staubigen Reitstiefel sehen, denen ein kleineres Paar folgte. Offensichtlich gehörte es einer Frau. Nachdem die Tür wieder geschlossen worden war, standen die beiden Stiefelpaare einander gegenüber. Sie hörte die Geräusche eines leidenschaftlichen Kusses, anschließend stöhnte die Frau
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