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Herzdame fuer den Highlander

Titel: Herzdame fuer den Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Wahnsinn.“
    Reiner, vollkommener Wahnsinn. Wenn er nicht bald von hier fortging, würde er vielleicht nicht mehr in der Lage sein, jemals diesem Ort den Rücken zu kehren.
    Abrupt erhob er sich und stieß dabei den Stuhl um. Noch heute Abend würde er packen und morgen bei Sonnenaufgang das Haus verlassen. Er würde auf direktem Weg zu seiner Schwester reiten und sich kopfüber in jede Lustbarkeit stürzen, die sie für ihn geplant hatte. Auf diese Weise konnte er sich vielleicht von den blass türkisfarbenen Augen und den weichsten, blütengleichsten Lippen, die er je gesehen hatte, ablenken.

12. Kapitel
    Es kommt für jeden Mann die Zeit, da muss er entscheiden, ob er aus Gold ist oder aus Eisen. Vielleicht denkt ihr, das ist eine einfache Entscheidung, aber nicht jede Frau will einen Mann, der mehr glänzt, als er von praktischem Nutzen ist.
    So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
    Am nächsten Morgen kam Sophia in die Küche und atmete tief den köstlichen Duft von frisch gebackenem Brot ein.
    „Guten Morgen, Miss“, begrüßte Mary sie und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Sie sind heut früh auf.“
    „Ich konnte nicht mehr schlafen.“ Bevor die ausgeliehene Dienerin Gelegenheit hatte, sich nach dem Grund zu erkundigen, fuhr Sophia hastig fort: „Ich mache mir Sorgen um Red und um das Haus.“
    „Sie tun, was Sie können. Ham Sie es gestern Abend geschafft, Seine Lordschaft zu einem Kartenspiel zu überreden?“
    „Oh ja. Das ist mir gelungen.“ Es war ihr sogar gelungen, MacLean noch mehr für sich zu entflammen. Immer noch sah sie sein Gesicht vor sich, in dem unverhohlenes Verlangen zu lesen gewesen war, als er sie fortgeschickt hatte. Das war der wahre Grund, der sie die ganze Nacht wachgehalten hatte. Das und der Schreck darüber, wie sie selber auf ihr eigenes unmoralisches Verhalten reagiert hatte.
    Sie hatte etwas getan, das eine anständige unverheiratete Frau nicht tun würde. Doch seit wann war Anständigkeit in ihrem Leben das Entscheidende? Ihre Mutter hatte über solche Ansichten gelacht und gesagt, diese Regeln seien nur gemacht worden, um Frauen innerhalb der Familie zu unterwerfen. Wirklich wichtig war es nicht, unbescholten zu sein, sondern sich wahrhaftig und ehrlich zu verhalten und dem eigenen Herzen zu folgen.
    Sophia war sich nicht sicher, was ihr Herz wollte. Aber der Rest ihres Körpers wusste ziemlich genau, was er begehrte. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass ein heftiges Gefühl der Macht sie durchströmen würde, als sie sah, wie MacLean auf sie in ihrem halb bekleideten Zustand reagierte. Und mit dieser heißen, sie überwältigenden Welle kam die Erkenntnis, dass sie ihn ebenso wollte wie er sie.
    So musste ihre Mutter sich gefühlt haben, als sie, nur wenige Tage, nachdem sie ihn kennengelemt hatte, mit Red durchgebrannt war. Natürlich, der Unterschied war der, dass Mama verliebt gewesen war. Sophia spürte nur Verlangen - doch was für ein herrliches, wunderbares, köstliches Verlangen das war!
    Früher hatte sie nie wirklich verstanden, worum es bei der ganzen Aufregung eigentlich ging. Sie hatte gehört, wie die Hausmädchen herumkicherten, wenn sie über ihre Verehrer tuschelten, und sie hatte sich geduldig das Getratsche über die neuesten dörflichen Romanzen angehört. Doch bis zu diesem Tag hatte sie nicht begriffen, wie jemand wegen schlichter körperlicher Anziehung sein geordnetes Leben wegwerfen konnte.
    Jetzt verstand sie es. Sie hatte die Macht gespürt und die wunderbare Leichtigkeit erlebt. Sie hatte sich zum ersten Mal im Bett herumgewälzt, weil sie zu aufgeregt zum Schlafen war. Aufgeregt, weil sie plötzlich das Leben spürte, weil sie sich vorkam, als wäre sie erst vor Kurzem erwacht, weil das Blut prickelnd durch ihre Adern strömte, sobald sie mit Dougal zusammen war. Den musste sie nur irgendwie dazu bringen, die Besitzurkunde des Hauses als Einsatz auf den Spieltisch zu werfen. Sie fühlte sich lebendig.
    Heute war die Nacht der Nächte, dessen war sie sich sicher. Und dann, wenn sie erst einmal das Haus zurückgewonnen hatte ...
    Ein Teil ihrer Erregung verebbte. War das erreicht, würde Dougal fortgehen, und Red und sie würden weiterleben wie zuvor.
    Plötzlich meinte Sophia, eine Leere in ihrer Brust zu spüren. Doch das war genau das, was sie gewollt hatte und worum sie seit Tagen kämpfte. Er sollte von hier verschwinden - oder etwa nicht?
    Mary, die am Fenster

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