Herzdame fuer den Highlander
oder sie putzte das Haus, oder sie beschäftigte sich mit etwas anderem, was es gerade zu tun gab. Nach dem Dinner, wenn Red zurückkam, holte sie ihre Stickerei hervor oder zog sich mit einem Buch ins Bett zurück, während Red bis zum späten Abend im Stall herumbastelte oder Reparaturen erledigte.
Früher hatte sie sich nichts anderes gewünscht, doch nun genügte ihr ein solches Leben nicht mehr. Jetzt wollte sie etwas Kostbareres als einfach nur ein Haus.
Während die Jahre vergingen, hatte tiefe Einsamkeit die Traurigkeit über den Tod ihrer Mutter ersetzt. Das war ihr gar nicht aufgefallen, doch als Dougal in ihr Leben trat, hatte sie plötzlich jemand anderes als Red zum Reden gehabt, einen interessanten und faszinierenden Gesprächspartner. Jemanden, der morgen früh gleich nach dem Aufstehen fortgehen würde.
Sie betrachtete die Besitzurkunde in ihrer Hand. Ihre Mutter hatte sich so sehr gewünscht, dass sie das Haus zu einem Zuhause machten, aber sie hätte sicher nicht gewollt, dass das Leben an ihnen vorüberging, weil sie sich nur auf diese Aufgabe konzentrierten. Die Art, wie ihre Mutter ihr Leben gelebt hatte, war der beste Beweis dafür, wie wichtig ihr nicht nur ein Zuhause, sondern auch Freude und Spaß gewesen waren.
Warme Finger legten sich um Sophias Handgelenk, und sie hob den Kopf und schaute über den Tisch in Dougals Augen.. Langsam und unerbittlich zog er sie nach vorn.
Seine Miene war entschlossen, sein Blick ließ den ihren keine Sekunde los. Eigentlich hätte sie sein Verhalten beleidigend finden sollen, doch Stattdessen ertappte sie sich dabei, wie sie sich ihm entgegenlehnte, sich über den Tisch beugte und keinen Gedanken mehr an die Besitzurkunde verschwendete.
Unergründlich und kalt schauten seine grünen Augen sie an, und sie waren plötzlich so dunkel, dass sie ihr fast schwarz erschienen. „Ein Kuss nur“, flüsterte er verführerisch und eindringlich. „Oder ... hast du Angst?“
14.Kapitel
Manchmal ist das Beste, was ihr tun könnt, all eure Ängste zu vergessen und die Wahrheit zu sagen. Sogar wenn ihr dafür lügen müsst, weil es nicht anders geht.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
Ich habe vor gar nichts Angst.“ Mit einem Ruck befreite sie ihr Handgelenk aus seinem Griff, legte ihre Hände auf die Tischplatte und stand auf. „Nicht einmal vor dir.“
Sie war wunderschön, wie sie so dastand und ihn geringschätzig ansah, obwohl ihre Brüste sich rasch hoben und senkten, weil sie dasselbe Verlangen spürte wie er. Doch in ihren Augen sah er noch etwas anderes - ebenso wie er wollte sie mehr. Das Haus genügte ihr nicht.
Dougal blieb auf seinem Stuhl sitzen, griff nach dem Kartenstapel und schob ihn ihr über den Tisch zu. „Beweise es.“
Ihre Hände ruhten auf der Tischplatte, und er konnte erkennen, wie sie mit sich kämpfte. Der Teil von ihr, der ihn begehrte, lehnte sich gegen den Teil auf, der sich vor diesem Verlangen fürchtete. Er kannte dieses Gefühl, denn in diesem Moment focht er genau denselben Kampf aus.
Sie verzog die Lippen zu einem verdammt verführerischen Lächeln und nahm die Karten in die Hand. „Wer die höchste Karte zieht, gewinnt. “
„Gewinnt was?“, fragte er und ballte seine Hände zu Fäusten.
Beim Klang seiner heiseren Stimme durchlief Sophia ein Schauer. „Einen Kuss oder auch mehr. Und der Sieger entscheidet, wo die Grenze ist. “
Er zog die Brauen hoch. „Bist du dir sicher, Sophia?“
„Ich bin mir sehr sicher“, erklärte sie und richtete ihren Blick auf die Besitzurkunde, die vor ihr auf dem Tisch lag.
„Dann fang du an.“
„Erst werde ich die Karten noch einmal mischen.“ Das tat sie, und die Gedanken flogen ebenso rasch in ihrem Kopf herum wie die Karten zwischen ihren Fingern. Wenn sie dieses Spiel verlor, würde Dougal sich seinen Kuss nehmen und ... verschwinden.
Bei diesem Gedanken wurde ihre Kehle so eng, dass sie nicht mehr schlucken konnte. Sie musste gewinnen. Sie musste es einfach.
Als sie Dougal anschaute, bemerkte sie, dass er ihr ins Gesicht sah und das, was sie mit ihren Händen tat, kaum beachtete. Das würde es einfacher für sie machen. Red hatte ihr noch andere Methoden gezeigt, ein Spiel zu gewinnen, als einfach nur die Karten zu zählen. Zwar hätte sie niemals gemogelt, als es darum gegangen war, das Haus zurückzugewinnen. Doch es war nicht so schlimm zu schummeln, wenn der Einsatz ein Kuss war ... oder das sehr
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