Herzdame fuer den Highlander
spannende „Mehr“.
Leise vor sich hin lächelnd, mischte sie die Karten sehr schnell und beeinflusste mit jeder kleinen Bewegung ihres Handgelenks, welche Werte oben im Stapel lagen.
„Bitte.“ Sie legte die Karten auf den Tisch, hielt aber eine davon in ihrer nach unten gedrehten Handfläche versteckt. „Wer fängt an?“
Lange betrachtete er sie mit einem prüfenden, abschätzenden Blick.
Ihr ganzer Körper vibrierte vor Spannung, doch sie zwang sich, in normalem, ruhigem Ton zu sagen: „Dougal?“
„Tut mir leid, ich dachte eben an etwas anderes. Fang du an.“
Sie wollte gerade nach dem Stapel greifen, um die einzelne Karte in ihrer Hand unauffällig so zu platzieren, dass sie gleich darauf so tun konnte, als würde sie sie ziehen, da packte Dougal ihr Handgelenk.
„Nein! “, herrschte er sie an.
Seine laute Stimme sorgte dafür, dass Sophia vor Schreck erstarrte. Seine Lippen waren vor unterdrückter Wut fast weiß, seine Augen funkelten in einem dunklen, unergründlichen Grün.
Draußen wehte der Wind heftiger, blähte die Vorhänge am Fenster auf, wehte die Karten auf dem Tisch durcheinander und brachte die Kerzen zum Flackern.
Völlig unerwartet zog Dougal sie mit einem Ruck nach vorn, von ihrem Stuhl hoch und über die glatte Tischplatte.
„MacLean!“, schrie sie und versuchte, ihm ihren Arm zu entwinden. Doch es gelang ihr nicht, sich zu befreien.
Seine Lippen waren nur noch ein winziges Stück von ihren entfernt. Er hob ihr Handgelenk, bis es auf Höhe ihrer Augen war und sie beide die Karte in ihrer Hand deutlich sehen konnten.
Draußen wurde der Wind zum Sturm.
Seine Augen glitzerten vor Wut. „So hast du also die Besitzurkunde gewonnen! “
„Nein! Dougal, ich ...“
Die Fensterläden schlugen gegen die Hauswand, als der Donner wie ein Echo seiner Stimme über den Himmel rollte.
Sophia starrte Dougal in die Augen. Es gab nichts, was sie hätte sagen können. Nichts, was sie machen konnte. Sie lag quer über dem Tisch, seine große Hand umklammerte ihre, sein Gesicht war direkt vor ihrem.
Draußen kam das Gewitter immer näher. Der Wind blies rau ins Zimmer, wirbelte die Spielkarten durcheinander und wehte sie vom Tisch. Sie tanzten in wilden Spiralen auf und ab.
„Warum?“ Dougals Stimme klang wie das Knallen einer Peitsche.
Sophia spürte ihren Herzschlag bis in die Kehle. Mühsam öffnete sie den Mund. „Ich ...“
„Nein, sag nichts“, unterbrach er sie in bitterem Ton. „Du wirst mich ohnehin nur wieder anlügen und mir das sagen, wovon du denkst, dass ich es hören will.“
Er erhob sich von seinem Stuhl, und sie wusste, dass seine Wut ihn blind für alles andere machte.
Mit seiner heftigen Bewegung hatte er sie ebenfalls hochgerissen. Er presste sie an sich und bildete mit seinen Armen ein Gefängnis, sodass sie hilflos an seiner Brust lag. Sein Körper war ähnlich hart, wie seine Stimme klang. „Das war also die ganze Zeit dein Plan. Du wolltest mich bestehlen, indem du dafür sorgtest, dass ich vor Verlangen so ungebändigt wurde, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. “
Sie zwängte ihre Hände zwischen ihren und seinen Körper und stemmte sie gegen seine Brust. „Nein, nein! So etwas habe ich nicht getan! Ich ... Ich wollte das Haus zurück, aber ich habe nicht geschummelt, als wir darum gespielt haben. Ich schwöre, ich habe nur ...“
„Sei still. Du hast von Anfang an versucht, mich zu verführen. Du hast dich mir an den Hals geworfen wie eine Kurtisane. “
Oh Gott, es klang schrecklich, wenn er es so ausdrückte. „Dougal, bitte! Du musst wissen ...“
Ihre Worte gingen in einem heftigen Donnerschlag unter, ein Blitz blendete sie, und ein heftiger Windstoß löschte alle Kerzen im Zimmer, sodass es plötzlich fast vollkommen dunkel war.
„Verdammt noch mal“, fluchte Dougal, und seine Stimme durchfuhr sie wie ein Pfeil. „Du bist nicht besser als dein Vater, eine Spielerin und eine Diebin.“
„Ich habe nur jetzt geschummelt, Dougal. Nur als es um den Kuss ging.“
Er spannte seinen Kiefer so stark an, dass das Blut aus dem Gesicht wich und die Haut über den Knochen weiß wurde. „Erwartest du, dass ich dir das glaube?“
Als sie ihn ansah, wusste sie, es würde keinen Sinn haben, jetzt irgendetwas zu erklären. Er war zu wütend, und die Situation schien zu offensichtlich zu sein.
Ein greller Blitz beleuchtete Dougals finsteres Gesicht, und er sah aus wie ein schöner Racheengel, der gekommen war, um
Weitere Kostenlose Bücher