Herzdame fuer den Highlander
das war vorgestern ... oh. “ Red dachte über seine eigenen Worte nach. „So gesehen würde ich auch denken, dass es mit MacLeans Abreise zu tun hat. Trotzdem wird sie jedes Mal wütend, wenn ich nur seinen Namen nenne. “
„Sie ist verletzt.“
„Ich weiß nicht. Seit er fort ist, hat sie keine zwei Worte über ihn gesagt. Ich will nicht behaupten, dass du im Unrecht bist, Liebste, aber...“
„Siehst du das hier?“ Beatrice deutete auf den leuchtenden Strahlenkranz über ihrem Kopf, und ihre sanfte Stimme klang amüsiert.
„Ja“, erwiderte er und spürte, dass seine Lippen ein wenig zitterten, als er sie zu einem Lächeln verzog.
„Dann hör auf herumzuschwafeln, du dummer Mann. Unsere Sophia muss ihrem Herzen folgen, und das bedeutet, dass sie MacLean hinterherreisen muss. “
Reds Lächeln verblasste. Ihrem Herzen folgen? Und hinter MacLean her reisen? „Beatrice, bedeutet das ... “
Doch als er seine Augen aufschlug, war sie fort.
Als Red erwachte, liefen ihm Tränen über das Gesicht, doch sein Herz sprühte vor Freude Funken. Wenn er sich sehr anstrengte, konnte er Beatrices Stimme immer noch hören, kultiviert und wohlklingend. Er sah ihr Gesicht vor sich, dem das der lieben Sophia so sehr ähnelte: herzförmig mit Lippen wie Rosenblättern und strahlend blauen Augen, cremefarbener Haut und üppigem goldenem Haar. Beatrice war eine Schönheit gewesen, daran bestand nicht der geringste Zweifel. Was aber noch viel wichtiger war: Ganz allein seinetwegen hatte sie ihrem mächtigen Vater, sieben hochherrschaftlichen Häusern und Dutzenden von Dienstboten den Rücken gekehrt. Sie hatte immer wieder beteuert, es sei für sie nicht schwierig gewesen, ihr sorgenfreies Leben hinter sich zu lassen - doch Red hatte ihr erst Jahre später wirklich geglaubt.
Ein einziges Mal war er ihrem Vater begegnet - ihre Mutter war schon tot gewesen, als Beatrice und er miteinander durchbrannten. Nach ihrer Hochzeit war ihr Vater in das Gasthaus gekommen, in dem sie wohnten. Er reiste in einer achtspännigen Kutsche, und die Pferde, die den Wagen zogen, waren so schön gewesen, dass Red dachte, selbst ein Prinz müsse diesen Mann um die herrlichen Tiere beneiden. Beatrices Vater war nicht gekommen, um ihnen seinen Segen zu geben, sondern um seiner Tochter in unmissverständlichen Worten zu sagen, was er von ihrem Verhalten hielt.
Beatrices Lippen waren blass, und ihre Augen funkelten hell, während sie ihrem Vater zuhörte. Und als er seine Rede beendet hatte, warf sie ihren Kopf so hoheitsvoll wie eine Prinzessin zurück, griff nach Reds Arm und wies dem alten Mann die Tür. Der Kopf des anmaßenden Dummkopfs wurde puterrot. Er schwor, er werde nie wieder ein Wort mit seiner Tochter wechseln - und stapfte aus dem Zimmer.
Vom Fenster aus hatte Red zugesehen, wie die prunkvolle Kutsche den Hof des Gasthauses verließ und voll Ehrfurcht festgestellt, dass selbst das Zaumzeug der Pferde mit Gold und Silber verziert war. Beatrice lachte und erklärte, eine Kutsche sei eine Kutsche und ein rechthaberischer alter Mann ein rechthaberischer alter Mann. Doch durch den Besuch ihres Vaters hatte Red ihre Liebe noch mehr schätzen gelernt. Er liebte sie mehr, als je ein Mann eine Frau geliebt hatte. Kein Mann war so vom Schicksal gesegnet wie er, ganz besonders nachdem Sophia geboren worden war.
Zwischen Sophia und ihrer Mutter hatte von Anfang an ein besonderes Band bestanden, und Beatrice hatte ihre Tochter immer mit all ihrer Kraft beschützt. Nun war Beatrice mit einer Nachricht zu ihm gekommen - und er wagte nicht, ihre Worte zu missachten. Das ganze Durcheinander brachte ihn in eine Zwickmühle, denn er wusste nicht genug über MacLean, um ihm Sophia anzuvertrauen.
Red starrte finster vor sich hin. Sollte er seine einzige Tochter einem solchen Risiko aussetzen? Es war eine Schande, dass er wegen seines Unfalls nicht reisen konnte, sonst hätte er sich selbst aufgemacht, um mit MacLean zu reden.
Er wandte den Kopf und schaute aus dem Fenster, vor dem unablässig ein starker Regen niederging. „Beatrice“, flüsterte er. „Bist du sicher?“
In der Stille seines Zimmers meinte er, ihre liebe, süße Stimme zu hören, die ihm die Antwort zuflüsterte: „Ja, du Trottel. “
Da lächelte Red in die Dunkelheit, die ihn umgab.
Endlich dämmerte der Morgen. Genau wie in den vorhergehenden zwei Nächten hatte Sophia nicht mehr als ein oder allerhöchstens zwei Stunden geschlafen. Jedes Mal, wenn sie die Augen
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