Herzdame fuer den Highlander
schloss, sah sie MacLeans brennenden Blick voller ... Verachtung? Oder war es Zorn, der sich in seinen Augen spiegelte? Sie war sich nicht mehr sicher und wusste nur, dass ihr Herz in tausend Stücke zerbrochen war.
Von unten schallte Marys laute Stimme herauf. Sie schimpfte mit Angus. Es ging um feuchtes Kaminholz. Von draußen war das unablässige Rauschen des Regens zu hören, sodass auch das Wetter wohl keine Aufheiterung versprach. Seufzend stand Sophia auf, wusch sich Gesicht und Hände und zog ihre Kleider an. Jede Bewegung kostete sie unendlich viel Mühe, und ab und zu durchzuckte sie ein schwacher, stechender Schmerz, der sie an die Bibliothek und MacLean erinnerte. Dann hielt sie sich die Hände vor die Augen und versuchte, an etwas anderes zu denken.
Entschlossen verließ sie ihr Schlafzimmer und schwor sich, ihre Traurigkeit dort zurückzulassen. Sie schob ihr Kinn ein winziges Stückchen zu weit nach vorn und verzog ihr Gesicht zu einem maskenhaften Lächeln, bevor sie das Zimmer ihres Vaters betrat.
Seit seinem Unfall hatte er blass ausgesehen, doch an diesem Morgen wirkte er verändert. Seine Augen versprühten die gewohnten Funken, sein Gesichtsausdruck wirkte entspannt und sein Lächeln überzeugend.
„Es scheint so, als wärst du in blendender Verfassung“, stellte sie fest und beugte sich über ihn, um ihm einen Guten-Morgen-Kuss zu geben. „Selbst vor deinem Unfall hast du nicht so jung ausgesehen.“
Er lachte leise in sich hinein und schaute sie mit seinen blitzenden blauen Augen an. „Vielleicht ist in der Nacht ein Engel gekommen und hat mich geheilt. “
„Das und ein bisschen Feenstaub, dann kannst du morgen dein Krankenlager verlassen“, erklärte sie lachend und setzte sich neben sein Bett. „Wie hast du geschlafen?“ „Gut, sehr gut.“ Er suchte ihren Blick. „Aber du siehst erschöpft aus, mein Mädchen.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Es war keine erholsame Nacht.“
„Du schläfst nicht mehr gut, seit du die Besitzurkunde für das Haus zurückgewonnen hast.“ Nachdenklich kräuselte er die Lippen. „Ich hätte ja eher gedacht, das wär ein Grund zum Feiern.“
„Es liegt am Regen. Seit drei Tagen schüttet es ununterbrochen, und das macht mich schwermütig.“
Red tätschelte ihre Hand. „Du hast nicht geschlafen und nicht gegessen, mein Kind. Immer schwächer und schmaler wirste.“
„Wirst du“, verbesserte sie ihn. „Wenn es endlich aufhört zu regnen, wird alles wieder wie vorher sein. “
„Es liegt nicht am Regen, Sophia.“
„Woran denn sonst?“
„Es ist wegen Dougal MacLean.“
Sie befreite ihre Hand aus der ihres Vaters. „Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. “
„ Du hast Gefühle für diesen Mann. “ Red beharrte auf seiner seltsamen Idee, weshalb er sie ohne zu zögern aussprach.
„Habe ich nicht!“, widersprach sie in hitzigem Ton. „Dougal MacLean ist ein arroganter, eingebildeter, starrsinniger Kerl. “
„Deine Mutter, Gott sei ihrer Seele gnädig, hat dasselbe oft über mich gesagt. Und macht das auf ihre Weise immer noch. Aber das ist keine Erklärung dafür, dass du dahinwelkst.“
„Ich welke nicht dahin! “
„Na gut. Und was sind denn nun deine Gefühle?“ Sophia verschlang ihre Finger miteinander. „Ich bin ... Ich bin verwirrt. Erst war ich wütend und verletzt, und er auch. Ich hatte keine Möglichkeit, ihm zu erklären, warum Sie spürte, dass ihre Wangen anfingen zu brennen. „Es ist unwichtig.“
„Es ist wichtig, sonst wärest du nicht so durcheinander. Du hast nur eine Möglichkeit, die Sache zu klären, mein Kind: Du musst ihm folgen.“
Sophia blinzelte verwirrt. „Was?“
„Reise ihm hinterher und sag ihm, was du ihm zu sagen hast. Inzwischen ist etwas Zeit vergangen, und ihr werdet beide ruhiger sein. Vielleicht ist er jetzt in der Stimmung, dir zuzuhören.“
Tränen stiegen ihr in die Augen. „Nein“, flüsterte sie. „Er wird nie in der Stimmung sein, mir zuzuhören. Red, ich habe ... geschummelt.“
Red kniff die Augen zusammen. „Was hast du gemacht?“ „Nicht als Dougal und ich um das Haus gespielt haben, aber hinterher, als ... “ Sie fing den Blick ihres Vaters auf und wurde schon wieder rot. „Es spielt keine Rolle.“ „Worum habt ihr gespielt?“
„Um einen Kuss“, stieß sie seufzend hervor.
„Verdammt und zugenäht!“ Red presste für einen sehr langen Moment seine Lippen fest aufeinander, bevor er fragte: „Und was war sein Einsatz in dem
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