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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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ausschmücken, noch darfst du etwas von dem, was wir bereits gesagt haben, weglassen.«
    Ned seufzte. Er trank seinen Kaffee aus. »Ich werde jetzt gehen. Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Die nächsten beiden Wochen habe ich übrigens Frühschicht, falls dir noch etwas einfallen sollte.«
    Jack ging nicht sofort zu Bett. Stattdessen fuhr er die lange Auffahrt zum Club hinauf. Obwohl er nicht passend gekleidet war, ließ man ihn ein und gestattete ihm, das Telefon zu benutzen, nachdem er versichert hatte, dass es sich um einen Notfall handle. Er ließ sich zum Bangalore-Club durchstellen und bat, Henry Berry an den Apparat zu holen.
    »Was ist los, Jack? Es sieht dir gar nicht ähnlich, mitten in der Nacht anzurufen.«
    Jack erklärte, worum es ging, wobei er die Wahrheit nur streifte. »Ich war damals derjenige, der Brent zufällig im Club gefunden hat. Er starb in meinem Armen. Alle waren der Meinung, dass er gestolpert wäre und sich den Kopf angeschlagen hätte. Er hat nur noch wenige Worte gesagt, also war ich bei d er Untersuchung keine große Hilfe. Unglücklicherweise bin ich auf diese Art und Weise in den Fall hineingezogen worden.«
    »Du bittest mich, in Erfahrung zu bringen, welche Gründe sie für die Wiederaufnahme des Verfahrens haben?«
    »Nun, ich möchte keine unnötige Fahrt nach Bangalore auf mich nehmen. Das würde bedeuten, dass ich mir extra freinehmen müsste. Und meine Frau wäre auch nicht gerade begeistert.« Er versuchte, so ungezwungen zu klingen wie möglich. »Ich meine, die ganze Geschichte hat doch im Grunde gar nichts mit mir zu tun. Inzwischen wünsche ich mir manchmal sogar, ich hätte damals darauf verzichtet, Hilfe zu holen.«
    »Das geht schon in Ordnung, alter Knabe. Ich werde sehen, was ich tun kann. In ein paar Tagen melde ich mich wieder bei dir.«
    »Danke, Henry.«
    »Keine Ursache. Bis bald.«
    Jack legte auf. Als er auf dem Heimweg an dem Haus vorbeikam, in welchem er noch in diesem Monat seinen Laden eröffnen wollte, fuhr er langsamer. Er hatte da eine Idee, die er jedoch erst noch mit Elizabeth besprechen wollte. Allerdings war er sich jetzt schon sicher, dass ihr sein Vorschlag gefallen würde. Er wünschte sich, die Sache mit Brent wäre nicht wieder ans Tageslicht gekommen. Gerade als er dachte, es wäre ihm endlich gelungen, sein Leben in geordnete Bahnen zu lenken, stellte es sich ihm wieder in den Weg.
    Er wusste, dass Elizabeth auf ihn warten würde. Sie schlief immer erst ein, wenn er neben ihr im Bett lag, selbst wenn er Nachtschicht hatte und erst in den frühen Morgenstunden nach Hause kam. Schlüpfte er dann erschöpft unter die Decke, war sie in aller Regel noch munterer, als er es war. Welche wohlwollenden Götter auch immer ihm diesen Engel geschickt hatten – er wusste, dass er ihnen jeden Tag seines Lebens dafür danken sollte.

41
     
    Henry klopfte an den Hörer. »Bist du noch dran, Jack? Jack? Verdammt, jetzt ist die Leitung zusammengebrochen! Jack?«
    »Ich bin noch da, Henry«, sagte Jack, der so schockiert war, dass es ihm vorübergehend die Sprache verschlagen hatte. Dann gelang es ihm, sich wieder zu fassen und seine Gedanken zu ordnen. »Wie ich schon angenommen hatte: Das Ganze ist anscheinend kaum von Bedeutung. Nun, wie dem auch sei, ich denke, wir werden einfach abwarten müssen und sehen, was sich ergibt. Nochmals vielen Dank, Henry.«
    »Kein Problem. Ich nehme an, du kommst zur Untersuchung nach Bangalore, oder?«
    »Ja, vermutlich. Ich werde dich auf jeden Fall vorher anrufen.«
    »Tu das. Diesmal bin übrigens ich mit der Einladung dran. Dinner im Bombay Duck, würde ich sagen.«
    »Abgemacht. Also bis bald.«
    Jack legte auf. Seine Lippen fühlten sich taub an, und auf seinem Gesicht stand kalter Schweiß. Er musste es Ned sagen, zuerst aber brauchte er einen Drink.
    Mehrere Whiskys später fand er endlich den Mut, mit Ned zu sprechen. Es ging bereits auf zwei Uhr zu, er würde Ned s omit abpassen können, wenn dieser von der Schicht kam. Also fuhr er mit seinem Motorrad zum Elektrizitätswerk und wartete dort, während er versuchte, nicht an das zu denken, was Henry ihm mitgeteilt hatte. Die Lage war ernst. Sehr ernst.
    Wenn er doch noch einen Weg finden würde, um das Ganze in Ordnung zu bringen und sie beide aus diesen immer größer werdenden Schwierigkeiten herauszuholen, dann würde er, das schwor er sich jetzt, sein Leben für immer ändern.
    Als Erstes würde er mit Kanakammal eine Familie gründen. Er

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