Herzen aus Gold: Roman (German Edition)
lächelte in sich hinein. Im Geiste konnte er sie, wenn er nicht allzu angestrengt daran dachte, bei ihrem Namen nennen. Ja, er würde mit ihr nach Bangalore fahren und ihr sein Haus zeigen. Er würde ihr noch mehr Schmuck schenken, und er würde ihr das Geschäft zeigen, von dem er hoffte, dass sie es für ihn führen würde. Je mehr Platz er ihr in seinem Leben einräumte, desto seltener würde er an Iris denken.
Er hatte sich vorgenommen, noch ein weiteres Geschäft zu eröffnen, in Robertsonpet, und vielleicht auch noch eines in Nundydroog. Jack stellte sich bereits eine ganze Kette von Läden vor, jeweils mit einer kleinen Theke, die zum Treffpunkt für die Kunden werden würde. Dort sollte es gutes Essen, fantastischen Kaffee und natürlich Eiscreme und Kuchen geben. Es war ein sehr schöner Tagtraum, und er würde alles daransetzen, ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Zuerst jedoch musste er mit Brents Geist fertig werden, der gekommen war, um ihn und Ned heimzusuchen.
Wenn er dieses eine Mal ungeschoren davonkam, dann würde er mit Iris für immer abschließen, gelobte er unzählige Male im Stillen und hoffte dabei inständig, dass sein Schwur auch erhört würde.
Als Ned das Gebäude verließ, schnürte sich Jacks Kehle zu. Wie sollte er Ned die Neuigkeit beibringen? Und wichtiger noch, wie sollte er ihn beschützen?
»Jack?«
»Wir müssen miteinander reden«, sagte er und ließ den Motor an. »Steig auf.«
»Iris wird … «
»Es ist wichtig.«
Ned sah, dass es ihm ernst war. »Nun, ich habe nicht allzu viel Zeit. Fahr mich zum Kramladen, dann kann ich etwas für sie kaufen und sagen, dass ich sie überraschen wollte.«
»Das klingt so, als würde sie dich ganz schön an der kurzen Leine halten.«
»Das mache ich schon selbst.«
Jack brachte den Motor auf Touren. Später, nachdem Ned als Mitbringsel für Iris ein paar Rowtree’s Table Jellies und eine kleine Dose Kakao ausgesucht hatte, gingen sie zu Fuß zur Eisenbahnlinie hinunter. Dort waren sie ungestört.
»Ich habe herausgefunden, was sie in Erfahrung gebracht haben. Es macht die Sache ziemlich kompliziert.«
»Sag es mir.«
Jack holte tief Luft und schilderte ihm dann, was er von Henry Berry erfahren hatte und was ihm seitdem so schwer im Magen lag. »Es scheint, als hätten der ehrgeizige Anwalt und seine zu allem entschlossene Mandantin einen Zeugen aufgetrieben, der bestätigen kann, dass wir an dem besagten Tag zusammen im Club waren und nach Brent gefragt haben.«
»Was?« Ned wurde blass.
»Ganz ruhig, Ned, ruhig.«
»Das kann doch gar nicht sein.«
»Ich fürchte doch. Ich habe versäumt, diese ganz spezielle Person zu schmieren. Verdammt!« Er schlug mit der Faust in seine Handfläche. »Wirklich dumm von mir!«
Ned sah ihn mit glasigen Augen an. »Wer ist es?«
»Der Mann heißt Ramesh.«
»Ramesh?«
»Der Bedienstete, mit dem ich gesprochen habe, als wir im Club ankamen. Zum Teufel mit ihm! Und zum Teufel mit dem Anwalt dieser Frau, weil er ihn überhaupt ausfindig gemacht hat.«
Ned blickte höchst besorgt drein. »Aber wie können sie sicher sein, dass ihn seine Erinnerung nach so langer Zeit nicht trügt?«
»Nun, wir könnten die Begegnung abstreiten. Aber dann würden sie sich mit Sicherheit fragen, welchen Grund dieser R amesh hätte zu lügen. Nein, wir brauchen etwas, das ihn unglaubwürdig macht. Ich werde darüber nachdenken. Im Auge nblick sollten wir erst einmal ruhig bleiben.«
»Was? Und hoffen, dass sich einfach alles in Wohlgefallen auflöst?«
»Ned, das ist ein uralter Fall. Jetzt überleg doch mal. Die Polizei wird kaum an einer weiteren Untersuchung interessiert sein … das würde nämlich bedeuten, dass sie damals nicht ordentlich gearbeitet hat. Und auch wir wollen nicht, dass das Ganze ins Rollen kommt, also haben wir auch kein Interesse daran, sie zu unterstützen. Damit stehen Brents Witwe und ihr hochbezahlter Anwalt völlig allein auf weiter Flur da. Der Druck, einen wasserdichten Fall präsentieren zu können, was ihnen vermutlich gar nicht gelingen wird, lastet ausschließlich auf ihnen. Im Moment sollten wir also auf keinen Fall überreagieren, sondern der Gegenseite das Spiel überlassen.«
»Ich weiß ja nicht einmal, was du für ein Spiel spielst.«
»Es ist mein altes Lieblingsspiel. Es heißt: Rette Ned Sinclairs Arsch. Also noch einmal: Verhalte dich einfach so, als wäre überhaupt nichts geschehen.«
»Meinst du wirklich?«
»Es sei denn, du willst, dass dich deine Frau
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