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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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isst mit mir?«
    »Ich sehe dir gern beim Essen zu.«
    »Von der Tür aus. Das fühlt sich für mich sehr merkwürdig an.«
    »Es ist noch immer meine Aufgabe, für dich zu sorgen.«
    »Und das machst du auch sehr gut. Aber du bist nicht mehr mein Dienstmädchen.«
    »Es gibt einige, die das anders sehen.«
    »Wer tut das? Hat jemand etwas zu dir gesagt?«
    »Nein. Aber das ist auch nicht nötig. Was mich angeht, so stört mich das nicht. Ich mache mir jedoch Gedanken, dass es dir eines Tages leidtun könnte, in diese Ehe eingewilligt zu haben.«
    Er hörte auf zu essen, erhob sich und ging quer durch den Raum zu ihr. Dann nahm er ihre Hände. »Was ist los?«
    Sie schüttelte als Antwort nur leicht den Kopf.
    »Erstens: Ich habe nicht eingewilligt , dich zu heiraten. Ich habe dich gebeten, mich zu heiraten, und du hast meinen Antrag angenommen. Und zweitens – und das ist noch viel wichtiger – ist es mir egal, was die Leute denken. Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden.«
    »Für mich zählt nur, was du denkst. Ich weiß, du hast mir gesagt, du könntest mich niemals lieben, aber …«
    »Das habe ich so nicht gesagt, Elizabeth. Ich habe dir gesagt, dass mein Herz einer anderen gehört. Aber du darfst niemals daran zweifeln, dass ich dir sehr zugetan bin.« Er legte eine Hand unter ihr Kinn. »Du bist doch nicht etwa unglücklich, oder?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Nein, absolut nicht.«
    »Also, dann will ich auch kein langes Gesicht mehr sehen. Schlafen die Kleinen schon?«
    »Ja.«
    »Dann komm ins Bett. Wir sollten ein paar eigene machen.«
    Sie lächelte, dann runzelte sie die Stirn, als sie jemanden die Auffahrt heraufkommen hörte. Auch Jack hörte es. Er begann, sein Hemd wieder zuzuknöpfen. Elizabeth öffnete die Tür.
    »Hallo, Kanakammal.«
    »Mr. Sinclair, Sir. Bitte kommen Sie herein.«
    »Entschuldigung, dass ich so spät noch störe. Ich will auch gar nicht hereinkommen. Danke. Ist dein Mann da?«
    »Ja. Ich werde ihn holen.«
    Jack erstarrte, als er Neds Stimme hörte. Dann steckte er rasch sein Hemd in seine Hose. Er bemerkte, dass seine Frau plötzlich verängstigt wirkte.
    Jack trat auf die Veranda hinaus. »Ned«, sagte er. Er klang steif und unpersönlich. »Ich hatte nicht erwartet, dich noch einmal hier vor meiner Tür zu sehen.«
    »Jack«, erwiderte Ned gleichermaßen verlegen. »Es tut mir leid, dass ich dich störe.«
    Ein unbehagliches Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Es war schließlich Jack, der zu seiner eigenen Überraschung beschloss, zuvorkommend zu sein. Die vergangenen Wochen hatten ihn gelehrt, dass er weniger Ned hasste, sondern vielmehr sich selbst. Nur er war für dieses ganze Chaos verantwortlich, weil er Iris nachgestellt hatte, und das, obwohl er ganz genau wusste, dass das unweigerlich zum Bruch zwischen ihm und seinem Freund führen würde. Er vermisste Ned. Als er jetzt in dessen besorgtes Gesicht sah, beschloss er, einen Versuch zu unternehmen, ihre Feindschaft zu begraben. Außerdem hatte er das Gefühl, auch seine Frau würde ihn dazu ermutigen.
    »Was ist los? Ist Iris …«
    »Iris geht es gut, danke. Sie ist schwanger, und es geht ihr gut.«
    Jack schluckte, froh darüber, dass es dunkel war und Ned ihn nicht zu genau sehen konnte. »Warum bist du dann hier?«
    »Ich muss mit dir unter vier Augen sprechen.«
    Jack warf Elizabeth, die hinter ihm in der Tür stand, einen kurzen Blick zu. »Kaffee?« Wenn Ned schon auf ihn zukam, würde er sich zumindest an die Regeln des Anstandes halten. Elizabeth ging ins Haus, ohne dass er sie darum hätte bitten müssen. »Setz dich«, bot Jack ihm einen Platz auf der Veranda an.
    »Danke.« Ned fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er wirkte ungewohnt fahrig und zerzaust.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir beide uns jemals wieder miteinander unterhalten würden.«
    Ned sah verletzt aus. »Es ist sehr schade, dass es so gekommen ist.«
    »Und das, obwohl ich im Grunde gar keinen Streit mit dir hatte, Ned.«
    Ned lächelte traurig. »Ich aber mit dir.«
    »Was zum Teufel willst du dann hier? Willst du mit mir die Schwangerschaft deiner Frau feiern?«
    »Mach dich nicht lächerlich!« Ned rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. »Es gibt niemand anderen, mit dem ich darüber sprechen könnte, Jack.«
    »Worüber?«
    »Über den Brief vom Polizeipräsidenten in Bangalore. Du hast doch sicher auch einen bekommen?«
    Jack lief ein kalter Schauder über den Rücken. »Nein. Aber wahrscheinlich hat

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