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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Sie darf sich nicht so sehr aufregen. Ich denke sehr wohl an das Kleine und versuche alles, damit unserem Enkelkind nichts passiert. Das hier wird Iris schnell ein wenig Ruhe bringen.«
    Nachdem Flora sich gesammelt hatte, betrat sie das Zimmer ihrer Tochter, wo Rupert und Geraldine sich verzweifelt darum bemühten, ihre schluchzende Schwester zu beruhigen.
    »Bitte, Liebes«, tröstete Rupert Iris. »Ich werde dich festhalten, versprochen. Ich lass dich nicht los.«
    Als Flora ihre Tochter das letzte Mal gesehen hatte, hatte Iris nur noch geschrien, dagegen war selbst dieses herzzerreißende Schluchzen eine deutliche Verbesserung. Aber nicht nur Iris war untröstlich; sie alle waren zutiefst schockiert. Glücklicherweise war sie gerade bei ihrer Tochter gewesen, als sie die schreckliche Nachricht erhalten hatten. Die entsetzlichen Geschehnisse der vergangenen Stunden liefen ständig wieder vor ihrem inneren Auge ab, so als müsse sie sie immer wieder neu durchleben.
    Die stille, in sich gekehrte Frau, die Jack Bryant geheiratet hatte, hatte den chokra zu ihr geschickt. Flora hatte es schon seltsam genug gefunden, dass sich Mrs. Bryant – ausgerechnet Mrs. Bryant – vor dem Haus ihrer Tochter aufhielt. Noch seltsamer aber war, dass sie kommen sollte, weil ihre Tochter jemanden brauchte, der sich um sie kümmerte. Tatsächlich war Iris sehr aufgeregt gewesen, hatte etwas in der Art gestammelt, dass Ned sie mit Jack zusammen gesehen hätte. Flora war aus dem Ganzen noch nicht schlau geworden.
    Offenbar hatte es irgendein Missverständnis gegeben, aber sie hatte mit Iris’ wirren Worten nichts anfangen können. Dann, gerade als sie Iris unter die Dusche gestellt hatte, hatte es an der Haustür geklopft.
    Als Flora geöffnet hatte, hatten zwei ernst dreinblickende Männer vor ihr gestanden, die sie von der Arbeitsstelle ihres Schwiegersohns her kannte.
    »Hallo, Bernie, hallo, Ron«, hatte sie die beiden stirnrunzelnd begrüßt. »Ned ist in der Arbeit.«
    Die Männer hatten einander nur stumm angesehen. Sie hatte die Anspannung der beiden gespürt.
    »Was ist geschehen?«, hatte sie gefragt und sich dabei unwillkürlich mit der Hand ans Herz gegriffen, während sie einen kurzen Blick über die Schulter geworfen hatte, um sich zu vergewissern, dass Iris noch im Bad war. Das Wasser plätscherte noch.
    Bernie hatte betreten zu Boden gesehen. »Dürfen wir kurz reinkommen, Mrs. Walker?«
    Sie hatte die Tür weiter geöffnet. »Sagt es mir, bevor meine schwangere Tochter aus dem Bad kommt. Sie hat sich heute schon genug aufgeregt.«
    Bernie hatte den Kopf geschüttelt. »Wir sollten es ihr persönlich sagen …«
    »Widersprich mir nicht, Bernie Mollay! Ich bin mit deinem Vater zur Schule gegangen! Ihr solltet den Älteren gegenüber ein wenig mehr Respekt zeigen. Meine Tochter hat für heute genug Aufregung hinter sich. Glaubt ihr wohl, ihr wisst das besser als ich?« Beide Männer hatten diesen Satz schon oft genug von ihren Müttern gehört. Und mit Flora Walker war bestimmt nicht zu spaßen. Sie schüttelten den Kopf.
    Es war Ron, der, nachdem er tief Luft geholt hatte, schließlich den Mut fand zu sagen: »Wir haben keine gute Nachricht, Mrs. Walker.«
    Flora hatte gespürt, wie ihr das Blut aus dem Gesicht gewichen war. Sie taumelte. Die beiden kamen ihr zu Hilfe und führten sie in das kleine Wohnzimmer zu einem Sessel.
    »Es hat einen Unfall gegeben, Mrs. Walker. Es ist … es ist Ned«, stammelte Bernie schließlich.
    Sie hatte die beiden verständnislos angestarrt. Wie schlimm war es? Sie hatte nicht fragen, hatte es gar nicht wissen wollen; sie hatte vor allem Angst um Iris, davor, was diese Nachricht bei ihr anrichten würde.
    In dem schrecklichen Schweigen, das folgte, hatte sich plötzlich eine leise Stimme zu Wort gemeldet. »Mum? Ron, Bernie, was macht ihr hier?«
    Bernie hatte sich geräuspert, und Flora hatte versucht, sich mit aller Macht zusammenzureißen; ihre Tochter brauchte sie jetzt. Ned würde wahrscheinlich Pflege benötigen. Die ganze Familie würde helfen. Sie hatte all ihren Mut zusammengenommen, war zu ihrer Tochter gegangen und hatte ihre Hand genommen.
    »Iris, mein Liebling, du musst jetzt tapfer sein. Es hat einen Unfall gegeben.«
    »Ned?«, hatte Iris geflüstert und die Männer fragend angesehen.
    Beide hatten nur stumm genickt.
    »Wie schlimm?«, hatte sie gekrächzt.
    Mit Tränen in den Augen hatte Ron aufgesehen. »Iris, es tut mir leid, aber er ist tot.«
    Flora hatte das letzte

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