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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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auf Noir gerichtet. Seine braunen Haare waren sehr kurz. Dadurch kamen seine G e sichtszüge besser zur Geltung. Sie wirkten im Halbdunkel wie g e meißelt. Er war viel zu dünn. Da sah sie plötzlich diesen großen Schatten vor ihrem inneren Auge, diese Gestalt, die ihr nachgeschaut hatte, als Vincent mit ihr vom Fabrikgelände floh. Ja, das war ihr Bruder gewesen.
    „ Jamie “ , flüsterte sie, bevor sie den Kloß in ihrem Hals wegräu s perte. „ Du bist gewachsen. “ Er war fast so groß wie Vincent.
    „ Du auch, Malou “ , erwiderte er und seine Stimme klang beinahe wie früher. Nur ein wenig dunkler. Alles an ihm war dunkler. Seine ganze Ausstrahlung.
    „ Es tut mir so leid “ , flüsterte er und wirkte derart niedergeschl a gen, dass sie nicht anders konnte.
    Mit einem Schluchzer und alle Vorsicht außer Acht lassend, wand sie sich aus Vincents Griff und warf sich ihrem Bruder in die Arme. „ Jamie! “
    Vincent war sofort an ihrer Seite und stieß Warnungen aus, aber sie hatte alle Gedanken an Sicherheit fallengelassen. „ Du lebst! “ Ihr Herz überschlug sich vor Freude und Tränen liefen über ihre Wa n gen. So lange hatte sie auf diesen Moment gewartet, ihn sich unen d lich oft in ihren Gedanken ausgemalt – aber so hatte sie sich ihr Wiedersehen nicht vorgestellt. In einem Sexklub. Egal, Jamie war da, er lebte! Vor Glück vibrierte ihr Körper. Jamie, ihr Jamie … Gott, wie dünn er war; sie spürte seine Rippen, als sie über seinen Rücken streichelte.
    Er drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    „ Der knurrende Mann neben mir ist übrigens Vincent “ , meinte Noir.
    Jamie nickte ihm mit ernster Miene zu. „ Ich erinnere mich. Wir haben uns schon gesehen. Freut mich, dass du so gut auf meine Schwester aufgepasst hast, ansonsten hätte ich selbst eingegriffen. “
    „ Das hättest du? “ Noirs Puls raste . Er war doch kein Dämon, wie Vincent gesagt hatte, er war ein guter Junge. Ihr Jamie.
    Vincent schienen Jamies Worte zu besänftigen, denn er hörte auf, ihn böse anzustarren.
    „ Wir haben nur wenig Zeit “ , sagte Jamie plötzlich hastig und löste sich viel zu früh von ihr.
    Er wirkte kühl und nicht wirklich erfreut, sie wiederzusehen. Hatte sie etwas anderes erwartet? Immerhin hatte sie ihn im Stich gelassen. In ihrer Brust wurde es verdammt eng.
    Jamie wandte sich dem jungen Mann zu. „ Al, mach mich fest. “
    Jamie setzte sich auf die Couch und streckte die Arme nach oben, wo die Handschellen an den Ketten hingen. Entsetzt bemerkte sie die Narben an seinen Gelenken. Hatte er versucht, sich umzubri n gen?
    Als der junge Mann Jamie fesselte, schnappte Noir nach Luft. „ Was tust du denn? “ War er verrückt? Wollte er ihnen jetzt eine Sex-Show abliefern?
    Traurig schaute Jamie sie an. „ Ein Dämon lebt in mir, Malou. Ein Zash namens Zorell . Er kann jeden Moment hervorkommen. Er ist gefährlich und du darfst auf keinen Fall auf das hören, was er dir sagt! “
    Ein Zash ? Vincent hatte also recht. Sie hatte allerdings noch nie etwas von solch einem Dämon gehört. „ Komm mit mir! “ , bat sie Jamie und wollte ihn am liebsten sofort wieder losmachen. Er wirkte absolut hilflos. Ihr kleiner Bruder …
    Seufzend senkte er den Kopf. „ Das geht nicht. Ich bin Ceros’ Sklave. Er kann mich überall aufspüren. “
    „ Dann werde ich diesem Dämon mal gehörig in den Arsch treten! “ Sie ballte die Fäuste. „ Ich hab sowieso noch eine Rechnung mit ihm offen. “
    „ Nicht, Malou. Er ist zu mächtig und ich habe die gerechte Strafe bekommen. “
    Sie hielt die Luft an. Was redete er da? „ Gib dir nicht die Schuld am Tod unserer Eltern. “
    „ Es ist aber meine Schuld! “ , rief er aus und zerrte an den Ketten. Plötzlich begann wieder diese schwarze Flüssigkeit in seine Augen zu laufen. „ Egal, was ich dir gleich erzähle, hör nicht drauf, das bin nicht ich! “
    Schatten schienen über sein Gesicht zu huschen. Flüssige Schwä r ze überschwemmte das Weiß seiner Augäpfel, bis das ganze Auge pechschwarz war. Jamie entblößte seine Zähne und keifte Noir an: „ Mach mich sofort los, Schwesterlein! “
    Vincent zog sie ein Stück von der Couch weg und zeigte Jamie knurrend seine Fänge.
    „ Das ist der Dämon in ihm “ , flüsterte Al. Noir hatte gar nicht b e merkt, dass der junge Mann noch da war.
    Jamie riss an den Ketten, das Gesicht zu einer Fratze verzogen, und lehnte sich zu Al vor. Aber die Fesseln waren zu kurz, um ihn zu

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