Herzen aus Stein (German Edition)
n derte. Sie schüttelte sich.
Ash besah sich das Messer, gab es Jamie jedoch sofort zurück, als könnte er sich daran verbrennen. „ Daher also deine Verletzungen. “ Er atmete tief ein. „ Mich wundert es, dass Zorell dich nicht bei Ceros verpetzt hat. “
Jamie hob die Schultern. „ Wieso sollte er? Wenn Ceros mich b e straft, ist Zorell mit dran. Außerdem ist er eine feige Sau. “
„ Da hast du recht “ , murmelte Ash und fuhr sich durchs Haar. „ Woher weißt du, wo seine Waffenkammer ist? “
„ Ceros hat Zorell mitgenommen, als er ihm meinen Körper übe r ließ. Die beiden waren sich so sicher, dass ich nichts davon mitb e komme. “ Jamie steckte den Dolch in seinen Gürtel und verdeckte ihn mit seinem durchsiebten Hemd.
„ Du hast es die ganzen Jahre gewusst und mir nichts gesagt? “ , fuhr Ash ihn an.
„ Du hättest bestimmt nur eine Dummheit begangen. Ich wollte dich nicht verlieren! “ , rief Jamie zurück.
Noir verschluckte sich beinahe. „ Seid ihr beide … Wart ihr mal … “
„ Nein! “ , erwiderten Ash und Jamie wie aus der Pistole geschossen. Sofort wurde ihr Bruder rot um die Nase und schaute erneut auf den felsigen Boden. „ Ich hatte mich in Ash verliebt. Leider hat er meine Gefühle nie erwidert. “
Plötzlich zog Ash ihn in die Arme. „ Ich liebe dich, Jamiel , das hab ich immer. Aber wie einen Bruder. “
„ Das weiß ich doch “ , flüsterte er und wischte sich hinter Ashs R ü cken über die Augen.
„ Es tut mir leid, dass ich dich ausgetrickst habe. Ich dachte erst wirklich nur an mich, wollte dir aber niemals wehtun. Ich habe mich verändert. Mein Engelchen hat mich verändert. “
Es hatte für Noir etwas Befremdliches, den Dämon, dem sie all die Jahre die Mitschuld an ihrem Schicksal gegeben hatte, in enger U m armung mit ihrem Bruder zu sehen. Aber auch etwas Tröstliches. Jamie schien ihm zu vertrauen und er war hier unten nicht allein gewesen.
„ Du warst noch nie einer von den Bösen “ , murmelte Jamie an se i ne Schulter, bevor er zurückwich. „ Mir tut es auch leid, dass ich nicht stark genug war, um Zorell davon abzuhalten , zu Ceros zu gehen und dich zu verpfeifen, gleich als Noir das Desiderio verließ und ich sie erst mal in Sicherheit wusste. Ich war so verletzt und sauer auf dich – da hab ich es wohl geschehen lassen. “ Jamie ließ den Kopf hängen, doch Ash klopfte ihm auf die Schulter.
„ Ist gut. Vergeben und vergessen. “
Jamie straffte sich und nahm Noir die Fackel wieder ab. „ Lasst uns diesem Bastard endlich in seinen fetten Stierarsch treten! “
Krampfhaft hielt Noir ihre Messer fest. Vincent ging dicht neben ihr, voll verwandelt und die Krallen ausgefahren. Er drehte ständig den Kopf und streckte die Nase in die stickige Luft.
„ Warum sind wir bisher noch keinen anderen Dämonen bege g net? “ , fragte Noir Jamie flüsternd, der vor ihnen schritt und die F a ckel trug. Ash bildete die Nachhut.
„ Ceros’ Streitkräfte sind in einem anderen Teil der Unterwelt u n tergebracht, weit weg von ihm. Er hat Angst vor Attentaten, von außerhalb und aus den eigenen Reihen. Nur die Wenigsten wissen, wo er sich aufhält. Ash und ich sind seine einzigen Diener, die er so nah an sich heranlässt. Er will uns immer in der Nähe haben, weil wir die Einzigen sind, die von dem Medaillon wissen. Die meisten seiner anderen Untertanen bewachen seine Grenzen, aber wir sind praktisch im Herzen seiner Behausung. “
„ Gemütlich hier “ , sagte Noir und versuchte , nicht auf die Fel s wände des Ganges zu sehen. Überall hingen Totenköpfe von den verschiedenartigsten Wesen wie Trophäen. Auch menschliche Sch ä del waren darunter. Der schwarze Felsenboden war mit weißem Kies bedeckt, der unter ihren Schritten knirschte. Wahrscheinlich, damit Ceros jeden, der sich ihm näherte, hörte.
„ Silentium “ , flüsterte Noir einen Zauber, der ihre Tritte geräusc h los machte. „ Wie weit ist es noch? “ Schweiß lief ihr an den Schläfen hinab und sammelte sich in ihrem Schutzanzug. Magnus hatte ihn ihr besorgt. Er war einfach der Beste. Neben Vincent. Sie hoffte, ihren Freund bald wiederzusehen.
„ Wir sind da. “ Jamie steckte seine Fackel in eine Halterung an der Wand, neben der das Skelett eines Reptils hing.
Ash trat neben ihn. „ Ich sehe nichts. “
Vor und hinter ihnen lag nur der endlos lange Gang, der sich durch den Fels schlängelte. Sie waren an unzähligen Abzweigungen vorbeigekommen und Noir
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