Herzen aus Stein (German Edition)
„ Möglicherweise ist er in unserer Unterkunft. “
„ Kannst du uns zuerst dorthin bringen? Ich möchte unbedingt s e hen, wie es ihm geht. “
Ash kratzte sich am Kopf. „ Vielleicht können wir ihn ja als Ve r bündeten gewinnen. Obwohl er nicht gut auf mich zu sprechen ist. “
„ Nein! “ , erwiderte Noir hastig. „ Ich will ihn nie wieder einer G e fahr aussetzen. “
Kara umarmte Vincent, nickte der Hexe zu und wünschte ihnen allen viel Glück. „ Passt auf euch auf! “
Ash drehte sich noch einmal herum, um Kara zu küssen. „ Pass du auf dich auf. “
Dann erschuf er ein Portal, durch das Kara nur eine schwarze Felswand erblickte. Nacheinander verschwanden alle im Durchgang, der sich sofort hinter ihnen schloss.
Ihre Brust verkrampfte sich vor Kummer. Ob sie diejenigen, die sie liebte, je wiedersehen würde? Vincent und Ash? Auch der Hexe sollte nichts passieren. Kara fühlte, wie viel sie Vince bedeutete, und sie selbst hegte mittlerweile keinen Groll mehr gegen sie. Sollte Noir zurückkehren, würde Kara ihr sofort die Uhr aushändigen.
Sie flatterte zurück aufs Hausdach und setzte sich an die Kante. Hier würde sie so lange auf die anderen warten.
Kapitel 27 – Der finale Kampf
N
oir klopfte das Herz bis zum Hals. Zehn Jahre war sie nicht mehr in der Unterwelt gewesen, doch nach all der Zeit den Ort des Grauens erneut zu betreten, war schlimmer, als sie sich vorgestellt hatte. Nachdem sich das Portal hinter ihr geschlossen hatte, kam sie sich gefangen vor und eine Art Klaustrophobie beschlich sie. Ohne dämonische Hilfe würden sie von hier nie wieder wegkommen.
Im Dunkeln griff sie nach Vincents Hand. Er hatte in ihrer Nähe immer seine Krallen eingefahren. Stets dachte er an ihr Wohlerg e hen – und sie führte ihn direkt in die Hölle. Er und der Dämon s a hen in dieser Finsternis gut, aber Noir war verloren. Sie könnte eine magische Flamme entzünden, traute sich jedoch nicht, aus Angst, Knochen oder andere Leichenteile zu sehen. Das wäre für ihre G e mütsverfassung nicht förderlich. Sie bildete sich ein, dass ihr Verw e sungsgeruch in die Nase stieg. Es war seltsam warm und schwül hier unten, wo auch immer dieses Unten war.
„ Ich möchte dich nicht verlieren, Vincent, nicht so. Nicht für me i ne Sache “ , sagte sie leise, während er sie durch die Finsternis zog. „ Noch kann der Dämon dich hochbringen. “
„ Ich dachte, das hätten wir vorhin schon geklärt? “ , grollte er.
Sturer Gargoyle!
„ Ich muss alles regeln, bevor ich sterbe. Lass mir das bitte, Noir. Es ist das Einzige, was ich noch für dich tun kann. Vorher werde ich keinen Frieden finden. Ich muss wissen, dass du keiner Gefahr au s gesetzt bist, wenn ich nicht mehr da bin. “
Ihre Kehle wurde eng. Fest drückte sie seine warme, große Hand. „ Falls wir das überleben, verspreche ich dir, nicht mehr von deiner Seite zu weichen und dir alle Wünsche zu erfüllen, bis … “
„ Wir sind gleich da “ , unterbrach Ash.
Noirs Anspannung wuchs. Sie sah jetzt etwas – ein Flackern an den Wänden, das stetig heller wurde. Sie näherten sich also Jamies Unterkunft. Der Geruch von Ruß kitzelte ihre Nase, und als der Weg eine Biegung machte, erkannte sie eine Fackel an der Wand. Darunter befand sich eine Pritsche, auf der jemand lag. „ Jamie! “
Abrupt setzte er sich auf und fluchte: „ Verdammt, Malou! Was machst du hier? “
Seine Augen wirkten normal, ebenso sein Gesicht. Es war, bis auf die beiden alten Narben, ohne jeden Makel, nur seine Kleidung war regelrecht durchsiebt.
Noir atmete auf. Ash hatte recht gehabt. Der Zash hatte ihn g e heilt. Aber gleich traf sie der nächste Schock. Oh Gott, hier lebte Jamie? In diesem dreckigen Loch? Sie wollte weinen, erlaubte sich jetzt allerdings keine derartigen Emotionen. Sie musste stark bleiben für das, was noch kam. Zu viert standen sie in der winzigen Höhle und fanden kaum Platz darin. Die Enge machte anscheinend nicht nur ihr zu schaffen. Vincent entschuldigte sich und ging in den Gang zurück.
„ Ich pass auf, dass uns keiner überrascht. “
„ Gute Idee “ , sagte der Dämon.
Jamie wandte sich, weiterhin finster dreinblickend, an Ash. „ Du bist wahrhaftig ein Verräter! Warum hast du Malou hergebracht? “
„ Ja, ich hab die Seiten gewechselt, aber ich kämpfe nicht gegen dich. “ Ash fuhr sich über den Nacken. „ Wir werden gegen Ceros antreten und deine Schwester möchte dich von hier fortbringen.
Weitere Kostenlose Bücher