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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Fröschen. Bald darauf sprang er zusammen mit den anderen Kindern auf den Steinen am Ufer umher. Mara hörte sein Lachen und dachte sich, daß spielende Kinder eine universelle Sprache sprachen, die keine Grenzen kennt.
    Dankbar nahm sie ein Glas klares Wasser entgegen, das Don Andres aus einem Krug einschenkte und das weiter oberhalb am Flußlauf geschöpft worden war.
    »War der Ritt zu anstrengend für Sie, Dorla Amaya?« fragte er besorgt, doch unwillkürlich fasziniert von ihrem Bild inmitten der Blumen.
    »Er hat mir gefallen, Don Andres«, versicherte ihm Mara mit einem vielversprechenden Lächeln. »Ihr rancho ist wesentlich größer, als ich mir vorgestellt hatte, und sehr schön.«
    »Gracias. Aber mit Ihrer Schönheit ist er natürlich nicht zu verglei- chen. Ich -« begann Don Andres, hielt aber inne, als Feliciana sich ihnen näherte.
    »Don Andres«, unterbrach Doña Feliciana ihr Gespräch mit schmol- lend vorgeschobener Unterlippe, wobei sie ihre Hand besitzergreifend auf seinen Arm legte. »Sollten Sie nicht lieber nach dem Feuer sehen und sich auch um Ihre anderen Gäste kümmern?«
    »Doña Feliciana hat natürlich recht. Wenn Sie mich entschuldigen würden?« erklärte er bedauernd und ließ sich von Doña Feliciana wegführen.
    »Gar nicht so schlecht«, bemerkte Brendan träge und ließ sich neben Mara niedersinken, ein Glas Wein in der Hand. »Langsam beginnt mir dieses Leben zu gefallen. Genauso sollte ein Gentleman leben«, erläu- terte er mit einem Seufzer, während er sich im Gras ausstreckte.
    Brendan hatte recht, es war das Leben eines Gentlemans. Man konnte es wirklich genießen, dachte Mara träumerisch. Der Nachmit- tag verging in aller Ruhe. Rindfleisch wurde an eisernen Spießen über Holzkohlen gegrillt, und der Duft mischte sich mit dem Klang der Geigen und fröhlichem Gelächter. Als die Schatten länger wurden und der Appetit gestillt war, vertrieben sich die niemals ermüdenden Kali- fornier die Zeit mit einem kleinen Rodeo.

Die rancheros und vaqueros demonstrierten ihre Fähigkeiten in atemberaubenden Kunststücken, die sie ihren aufmerksamen Zuschau- ern vorführten.
    Doña Ysidora saß währenddessen im Schatten eines Baumes, ihre allgegenwärtige Stickerei in der Hand, und schaute nur von Zeit zu Zeit einmal auf, ob noch alles gutging. Sie hatte gelenkig wie eine Sechzehn- jährige auf ihrem Pferd gesessen und den ganzen Ritt über keine Anzei- chen von Müdigkeit gezeigt.
    Raoul stolzierte zu Mara hinüber, kurz pausierend, bevor er bei ihr ankam, um einen tiefen Schluck Wein aus seinem polierten Stierhorn zu nehmen. An der Spitze des mit silbernen Bändern verzierten Horns war ein Holzpfropfen angebracht. Dann wischte er sich mit dem Handrük- ken über den Mund und baute sich vor Mara auf.
    »Ich habe Ihnen am besten gefallen, sí? Ich bin der Beste«, erklärte er, vom Wein ermutigt. »Ich kann im gestreckten Galopp eine Münze vom Boden aufheben. Und ich habe noch nie danebengegriffen.«
    »Sie sind wirklich ein toller Hecht«, bekräftigte Brendan mit beißen- der Ironie, vollkommen unbeeindruckt von der Aufschneiderei des jungen Kaliforniers. »Tja, wenn Sie nur Nuggets im vollen Galopp auflesen könnten...«, murmelte er gedankenverloren, doch mit einem diabolischen Flackern in den Augen.
    »Sie glauben mir nicht?« fragte Raoul beleidigt. »Ich habe einen Grizzly einhändig mit dem Lasso eingefangen. Das können Sie ruhig glauben. Es ist die Wahrheit. Sí, Jeremiah?« Er suchte die Unterstüt- zung des Amerikaners, der sich inzwischen zu ihnen gesellt hatte.
    »Wenn du es sagst, Raoul«, antwortete jener unbestimmt.
    Raoul lächelte die O'Flynns triumphierend an, ohne den gering- schätzigen Blick des Amerikaners zu bemerken. Dann nahm er wieder einen tiefen Zug aus seinem Trinkhorn, bis der Rotwein in einem Rinnsal an seinem Kinn herunterlief.
    »Deine madre wünscht dich zu sehen, Raoul«, überbrachte Jeremiah seine Botschaft. Mitleidig beobachtete er Raoul, der sich mühsam aufrichtete. »Sie möchte dich jemandem vorstellen.«
    »Bah! Sie will mich immer um sich haben«, beschwerte sich Raoul. »Erzähl ihnen von meinen Heldentaten, Jeremiah, selbst hast du ja nichts zu erzählen«, befahl er beleidigend, dann stapfte er quer durch die Gesellschaft hinüber zu Doña Jacinta und dem schwerfälligen Mäd- chen, das offensichtlich nervös neben ihr stand.

Jeremiah Davies' Gesicht zeigte eine leichte Röte, als er dem schwan- kenden Kalifornier nachschaute.

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