Herzen in Flammen
ich nach eurer Rechtsprechung falsch gehandelt habe, als ich mich das letzte Mal verteidigt und in Notwehr gehandelt habe. Ist es auch diesmal unrecht, wenn ich versuche, diesen Ort mit allen Mitteln zu verlassen?«
Er fing an zu lachen, doch das Lachen blieb ihm vor Schmerz in der Kehle stecken. »Nein, du hast mehr erreicht, als ich zu hoffen gewagt hätte. «
»Gut. « Sie lächelte ihn an und schloss die Ketten auf. »Und jetzt laß uns von hier verschwinden. «
Royce ging in die Knie, als sie ihn von den Ketten befreit hatte. Als sie sah, wie schwach er war, riss Kristen eilig den Saum ihres Kleides ab, teilte ihn in zwei Streifen und streckte sie in sein Hemd. Sie würden zügig reiten müssen, und er konnte es sich nicht leisten, noch mehr Blut zu verlieren, aber sie konnte ihn auch jetzt nicht ordentlich verbinden. Sie konnte nur beten, dass er sich im Sattel halten konnte.
Da sie Royce stützen muss te, erreichten Sie nur langsam den Stall. Royce war so groß, dass es selbst Kristen schwerfiel, ihm zu helfen. Dann muss te sie ihn loslassen, um sich mit den Wachen im Stall zu befassen.
Royce lag flach auf dem Boden, als sie zurückkam. Sie hätte am liebsten geweint, aber sie zwang sich, ve rn ünftig zu bleiben. Gewaltsam brachte sie ihn dazu, aufzustehen und seine letzte Kraft aufzubieten, um auf sein Pferd zu steigen.
»Wie sollen wir durch das Tor kommen - was schlägst du vor?«
» Überlass das mir«, antwortete sie.
Sie war reichlich besorgt. Sie führte die beiden Pferde zu Fuß über den stillen Hof. Es war ein hohes, hölzernes Tor, das mit einem langen schweren Riegel versperrt war, seitlich. darüber befand sich ein kleiner Vorbau, und dort lehnte ein Wächter mit dem Rücken an der Wand und schlief. Kristen stieg behutsam die Leiter zu ihm hinauf und sorgte dafür, dass er so schnell nicht erwachte. Dann eilte sie die Leiter wieder hinunter und versuchte, den schweren Riegel mit ihrer ganzen Kraft nach oben zu stemmen.
Er war wirklich sehr schwer. Es würde ihr nicht gelingen, ihn sacht auf den Boden sinken zu lassen. Sie ließ ihn fallen, denn ihr blieb nichts anderes übrig. Der Lärm war ohrenbetäubend.
Sie sah sich um und rechnete damit, dass eine Legion bewaffneter Männer auf sie stürzen würde. Ihr Herz blieb fast stehen, als sie einen einzigen Mann, einen Leibeigenen, aus dem Stall kommen sah. Er gähnte und verschwand wieder im Stall. Ein anderer stand in der Tür eines weiteren Gebäudes. Er blieb still stehen und sah ihnen zu.
Erleichterung durchflutete sie, als sie erkannte, dass niemand Alarm schlagen würde. Diese Männer waren apathisch und unbeteiligt und hatten nicht die Absicht, für ihren Herrn auch nur einen Finger zu rühren. Für sie und Royce war es ein unerwarteter Glücksfall, dass in Lord Eldreds Haushalt eine derartige Loyalität herrschte.
Kristen hätte über diesen Gedanken fast laut gelacht, als sie das Tor öffnete und dann die Zügel von Royce' Pferd packte, ehe sie sich auf ihr eigenes schwang. Sie ritten eilig durch die späte Nacht.
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Kristen war erschöpft und außer sich vor Sorge. Royce brauchte seine letzte Kraft, um sich auf dem Pferd zu halten. Sie hatte einmal angehalten, um die Lappen fester auf seine Schulter zu pressen, doch er hatte sehr viel Blut verloren, zuviel Blut. Er war jetzt auf dem Pferd zusammengesackt und kaum noch bei Be wuss tsein.
Nicht einmal der Anblick der Mauern von Wyndhurst konnte ihren Kummer lindern. Die Dämmerung hellte den Himmel schon auf, und ihre Ankunft war bemerkt worden. Das Tor wurde geöffnet; Männer eilten hinaus. Eine Gruppe von Reitern hatte sie entdeckt und kam aus den Wäldern. Bald konnte Royce sich ausruhen und ordentlich verbunden und gepflegt werden. Und doch ließ sie die bohrende Angst nicht los, es könne nichts mehr nutzen, sie könne ihm so unzureichend geholfen haben, dass er trotz allem sterben würde.
Sie schrie auf, als er von seinem Pferd fiel. Sie sprang selbst vom Pferd und rannte zu ihm, nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände. Seine Augen waren offen, aber er wirkte benommen.
» Muss wohl ... eingeschlafen sein.«
0 Gott, er wuss te nicht einmal mehr, was er redete. Ihr Herz blutete, als sie ihn so schwach und hilflos sah. Ihr war nicht be wuss t, dass Tränen über ihre Wangen strömten.
»Sei still, Royce. Du muss t ganz still halten. Sie werden jeden Moment hier sein, um dir zu helfen. «
Seine Augen richteten sich auf ihr Gesicht. »Wirst du endlich zugeben, dass du
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